Wahl mit unbekannten Folgen
Was, wenn Trump keine Niederlage akzeptiert? – Szenarien vom Gerichtsurteil bis Militäreinsatz
● WASHINGTON (dpa) - Im Idealfall werden die Amerikaner am Mittwoch aufwachen und haben einen neu gewählten Präsidenten, dessen Wahlsieg vom unterlegenen Kandidaten und dem ganzen Land akzeptiert wird. Danach würde sich entweder Präsident Donald Trump auf seine zweite Amtszeit vorbereiten oder sein Herausforderer Joe Biden auf seine Amtsübernahme am 20. Januar. Niemand würde von Wahlbetrug sprechen, es bliebe im ganzen Land friedlich. So weit die Hoffnung. Falls ein Kandidat mit großer Mehrheit gewinnen sollte, könnte es so kommen. Falls es knapp werden sollte, könnte es deutlich chaotischer werden. Ein Überblick zu möglichen problematischen Szenarien: einen Demokraten stimmen. Ein Rechtsstreit könnte wieder bis vors Oberste Gericht in Washington gehen. Sechs der neun Richter gelten als konservativ, drei von ihnen hat Trump ernannt. Vorteil Trump?
Trump gewinnt die Wahl, aber ●
Biden hat mehr Stimmen
Weil der Präsident nicht direkt gewählt wird, ist es streng genommen egal, wer die meisten Stimmen bekommt. 2016 etwa lag die Demokratin Hillary Clinton mit fast drei Millionen Stimmen vor Trump. Die von dem Republikaner gewonnenen Bundesstaaten verhalfen ihm aber zu einer großen Mehrheit der Wahlleute (304 gegen 227). Es war das fünfte Mal in der US-Geschichte, dass ein Kandidat ohne eine Mehrheit der Direktstimmen Präsident wurde. Aufgrund des Wahlsystems und der Zusammensetzung der Bevölkerung der Bundesstaaten könnte es bei dieser Wahl erneut ein solches Ergebnis zugunsten Trumps geben.
Trump verliert, weigert sich aber ● die Niederlage einzuräumen