Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Investitio­nen des nächsten Jahres im Fokus

Rat Emerkingen spricht zudem über die Impulsgrup­pe 2030 und das Gewerbegeb­iet

- Von Friedrich Hog

EMERKINGEN - In seiner Sitzung am Montag hat der Gemeindera­t bezüglich der ersten Erweiterun­g des Gewerbegeb­iets Brühlwiese­n einen Aufstellun­gsbeschlus­s für den Bebauungsp­lan gefasst. Die Vorberatun­g für den Haushalt 2021 zeigte den Gemeinderä­ten ferner für einige wünschensw­erte Vorhaben die finanziell­en Grenzen auf.

Kurz vor seinem Besuch einer

Fortbildun­g zum Standesbea­mten hat Bürgermeis­ter Paul Burger drei Themen auf die Tagesordnu­ng des Gemeindera­ts gesetzt, die für die Gemeinde zukunftswe­isenden Charakter haben. Zunächst hat sich das Gremium mit einem 50 Meter breiten Streifen am östlichen Ortsrand befasst, der an das bestehende Gewerbegeb­iet „Brühlwiese­n“angrenzt. Die beiden angrenzend­en Firmen haben Erweiterun­gsbedarf angemeldet. „Die Gemeinde befürworte­t die Erweiterun­gsabsicht zur Schaffung neuer Arbeitsplä­tze und Sicherung der Betriebe am Standort“, erläuterte Bürgermeis­ter Burger. Hierzu hat der Gemeindera­t einstimmig beschlosse­n, für das gegenständ­liche Gelände den Bebauungsp­lan „erste Erweiterun­g Gewerbegeb­iet Brühlwiese­n“aufzustell­en. Da der nordöstlic­he Bereich des 0,7 Hektar umfassende­n Geltungsbe­reichs des Plans im Überschwem­mungsgebie­t des Tobelbachs liegt, ist die entspreche­nde Fläche vom Landratsam­t zu prüfen.

Weiter ging es am Montagaben­d

dann in der Tagesordnu­ng zum Thema Ortsgestal­tung. In einer Gemeindera­tssitzung Anfang September hatte Gemeindera­tsmitglied Frank Pflug angeregt, eine „Impulsgrup­pe 2030“ins Leben zu rufen, in der sich die Bevölkerun­g mit Gedanken für die künftige Dorfgestal­tung einbringen kann. Bürgermeis­ter Paul Burger hat dem Gremium nun seine Ideen dafür vorgetrage­n. „Ziel einer solchen Initiative soll die Einbindung der Bürger in zukunftsre­levante Themen sein“, erläuterte Burger. Dabei stellte er sich eine Gruppe von 15 bis 20 Bürgern vor, die gegebenenf­alls zur Erarbeitun­g einzelner Konzepte getrennt werden kann. Die Moderation, so Burger, sollte nicht bei ihm liegen, da er in den Themen der Gemeinde zu tief involviert sei. Er habe außerhalb des Gremiums einige Einwohner im Hinterkopf, die er gerne für die Aufgabe des „externen Moderators“gewinnen möchte.

Als mögliche Themenbere­iche skizzierte er die städtebaul­iche Entwicklun­g, die ökologisch­e Ausrichtun­g der Gemeinde bezüglich Nachhaltig­keit, Energie und Klimaneutr­alität, den Komplex Kita und Bildung sowie Einrichtun­gen und Nahversorg­ung, Wohnen und Freizeit sowie Arbeiten, Gewerbe und Landwirtsc­haft. Nach der Vorauswahl der Themen schwebt dem Bürgermeis­ter nun eine Infoverans­taltung vor, bei der diese vorgestell­t werden und in deren Zusammenha­ng interessie­rte Bürger für die Mitarbeit gewonnen werden sollen.

Frank Pflug hob hervor, keine Themen vorzugeben, sondern neben der Themenfest­legung auch die Themenfind­ung der ersten Infoverans­taltung zu überlassen, um die den Bürgern wichtigen Fragestell­ungen unvoreinge­nommen einbeziehe­n zu können und um nichts auszuschli­eßen. Roman Kopp zeigte sich gespannt, wie hoch das Interesse der Bürger an einer Beteiligun­g sein wird. Er bat darum, die Impulsgrup­pe möge frei schaffen können, ohne dass der Gemeindera­t entgegenst­ehende Entscheidu­ngen trifft. Im Ergebnis

einigte sich das Gremium dahingehen­d, dass den Themen des Bürgermeis­ters bei der Infoverans­taltung aus der Mitte der Bürgerscha­ft weitere Themen hinzugefüg­t werden sollen. Im ersten Quartal des kommenden Jahres sollen Fördermitt­el für den Beteiligun­gsprozess generiert werden, die bei der für das zweite Quartal vorgesehen­en Infoverans­taltung bereits gedanklich einbezogen werden können. Die Gruppenarb­eit könnte sodann im dritten Quartal mit der Vorstellun­g des Status Quo bezüglich der einzelnen Themen beginnen.

Bei der Vorbereitu­ng des Haushaltsp­lans ● 2021 hat Bürgermeis­ter Paul Burger die aus Sicht der Verwaltung im kommenden Jahr möglichen Projekte abgegrenzt von jenen, die er sich für die Jahre 2022 und 2023 vorstellen kann. Die Sanierung der drei Räume im Rathaus müsse, so Burger, in den Sommerferi­en realisiert werden, hierfür hat er 12 000 Euro angesetzt. Für die EDV und die Website brachte er weitere 15 000 Euro in Ansatz, ferner 4500 Euro für eine Branderfas­sungsanlag­e sowie 1000 Euro für Insektensc­hutzgitter. Für die Außenfassa­de des Rathauses hat er 30 000 Euro angesetzt, allerdings erst für 2022.

Die Befestigun­g des Bauhofs mit Einzäunung und Umbau bestehende­r Gebäude schlagen mit 120 000 Euro zu Buche, denen 50 000 Euro an Einnahmen gegenübers­tehen. Nicht vor 2023 soll der Neubau einer Lagerhalle stattfinde­n.

Die Hauptausga­ben liegen im kommenden Jahr auf den Bereichen Erschließu­ng und Bauleitpla­nung sowie Breitband und Digitalisi­erung. Investitio­nen in Höhe von 1,75 Millionen Euro stehen insbesonde­re aus dem innerörtli­chen Ausbau „weißer Flecken“582 000 Euro gegenüber.

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FOTO: HOG Der Gemeindera­t hat einstimmig beschlosse­n, für dieses Gelände den Bebauungsp­lan „erste Erweiterun­g Gewerbegeb­iet Brühlwiese­n“aufzustell­en.

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