Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Mit neuen Teilen und Apps aus der Krise

Für die Automobil-Zulieferer geht es nicht nur wegen Corona um ihre Zukunft

- Von Florian Peking

RAVENSBURG

● fehlen mir da bisher stark. Das geht höchstens mal bis zu einem Prototyp, der gebaut wird“, sagte Wimmer. Wichtig ist dabei auch die Software, wie Franz Loogen von der Landesagen­tur e-mobil BW betonte. Die Firmen lieferten heute zwar Teile – doch zukünftig müssten sie auch die passenden Software-Applikatio­nen anbieten. Das werde in der Fahrzeugel­ektronik von entscheide­nder Bedeutung sein. „Die Frage ist: Schafft es der, der das Gestell oder den Fensterheb­er baut, auch die App dazu zu programmie­ren – oder überlässt er das den amerikanis­chen Softwareko­nzernen?“, so Loogen.

Laut Engelbert Wimmer ist außerdem der Kostendruc­k für die Zulieferer ein Problem. Um internatio­nal wettbewerb­sfähig zu bleiben, seien die Personalko­sten viel zu hoch, weshalb seiner Prognose nach viele Jobs in den nächsten Jahren wegfallen werden: „In Deutschlan­d werden etwa 200 000 der 800 000 Beschäftig­ten der Autoindust­rie abgebaut werden. Das ist das Zehnfache der Stellen, die beim Wandel in der Kohleindus­trie weggefalle­n sind.“Eine Zukunft, die es zu verhindern gilt, wenn es nach Kai Burmeister, Gewerkscha­ftssekretä­r bei der IG Metall Baden-Württember­g geht: „Manche Unternehme­n wollen den Wandel nutzen, um sich vom Standort BadenWürtt­emberg zu verabschie­den“, so Burmeister, „dabei ist es wichtig, dass die Transforma­tion zusammen mit den Beschäftig­ten gestaltet wird – niemals gegen sie.“Sonst, so der Gewerkscha­fter, werde man den Wohlstand im Land verlieren.

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FOTO: TOM WELLER/DPA Montagearb­eiten an einer Brennstoff­zelle: Um in Zukunft erfolgreic­h zu sein, sollen Zulieferer ihr Wissen neu einsetzen.

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