Grimm zur Bankenfusion: „Das ist nachvollziehbar“
EHINGEN (reis) - Gelassen reagiert der Vorstandssprecher der DonauIller Bank, Jost Grimm, auf die geplante Fusion der Raiffeisenbank Ehingen-Hochsträß mit der Volksbank Blaubeuren. „Für uns hat das im Moment keine besondere Bedeutung. Aber die Gründe sind natürlich völlig nachvollziehbar“, sagte er auf SZ-Anfrage. Nullzinsen, Digitalisierung, Kundenservice-Center: „Das sind Themen, die alle Banken umtreiben.“
Er verstehe, dass die Raiffeisenbank Ehingen-Hochsträß und die Volksbank Blaubeuren die Synergieeffekte einer Fusion nutzen wollen, so auch die Vorteile eines gemeinsamen Kundenservice-Centers. „Das haben wir schon seit mehr als zehn Jahren mit mittlerweile zehn Mitarbeitern“, sagt Jost Grimm. Das Angebot sei auch eine Art Digitalisierung. „Viele wollen auch mal telefonisch direkt etwas erledigen und keine fünf Versuche unternehmen müssen, bis sie zu jemanden Kontakt bekommen“, erklärt er und spricht von derzeit 100 bis 300 Anrufen pro Tag. „Vor allem montags ist richtig was los.“Nächster Schritt sei, das Ganze zu visualisieren, sprich: Die Möglichkeit zum Videotelefonat zu schaffen. Solche Angebote seien aktuell in ganz Deutschland ein Thema, nicht nur bei den ganz großen Instituten, sondern auch bei den Regionalbanken. „Die Frage ist, wie kriege ich das in der jeweiligen Größenordnung bestmöglich hin? Wir als Donau-Iller Bank gehen in der Bilanzsumme auch schon auf die 1,4 Milliarden Euro zu“, so Jost Grimm.
Die geplante neue VR-Bank AlbBlau-Donau läge nach aktuellem Stand etwa ein Drittel darunter. Ein Zusammenschluss der beiden großen Ehinger Genossenschaftsbanken – deren Verhandlungen darüber vor gut einem Jahr geplatzt waren – sei damit aus Sicht von Jost Grimm nicht für alle Zeit vom Tisch. „Das wäre nach wie vor sinnhaft, aber wir haben da keinen Druck. Ähnlich haben sich ja auch die Kollegen von der Raiffeisenbank geäußert“, sagt Grimm. Klaus Hofmann, Vorstand der Raiba Ehingen-Hochsträß, hatte sich zu diesem Thema am Donnerstag vorsichtig geäußert: „Was die Zukunft in drei bis fünf Jahren mit sich bringt, können wir nicht sagen.“