Kein Test für Kind, obwohl Opa Corona hat
Ärzte sollen nur noch bei Menschen mit Symptomen und Risikopatienten Abstriche machen
RAVENSBURG
● erklärt Labor-Geschäftsführer Diethard Müller. Weil diese Chemikalien überall auf der Welt dringend benötigt würden und daher knapp seien, könnten die Lieferanten keine zusätzlichen Testreagenzien für die bestehenden Geräte liefern. „Es gibt derzeit auch kein Labor in Deutschland, welches uns überzählig eingegangene Abstriche zur Abarbeitung abnehmen kann, da aktuell alle Labore oberhalb ihrer Kapazitätsgrenzen arbeiten“, so Müller weiter.
Es sei aber nicht so, dass prinzipiell gar niemand mehr getestet werde, wenn er nicht an schwerem Husten, Atemnot, totalem Geruchs- und Geschmacksverlust ohne Schnupfen oder hohem Fieber leide oder einer Risikogruppe angehöre. Ausnahmen könnten durch ein lokales Gesundheitsamt etwa in Altenheimen oder in besonderen Corona-Hotspots angeregt werden. Dafür müsste der jeweilige Einsender vorab eine E-Mail ans Labor schreiben. Müller: „Diese Anmeldungen kommen auch regelmäßig und werden von uns bearbeitet. Hier kann dann auch ein geeigneter Zeitpunkt für die Abstricheinsendungen mit unserem Labor vereinbart werden, damit diese wichtigen Proben auch ohne zu große Zeitverzögerungen bei uns abgearbeitet werden können.“
Die Nationale Teststrategie sehe bei begrenzten PCR-Ressourcen für die Testung von asymptomatischen Verdachtsfällen auch den Einsatz von Antigen-Schnelltests vor, die nun vermehrt in Umlauf kommen. Diese sind zwar nicht ganz so zuverlässig wie PCR-Tests, gelten aber als gute Alternative.
Und wie entwickelt sich die Lage in den Krankenhäusern der Oberschwabenklinik (OSK)? Langsam, aber stetig steigt dort die Zahl an Covid-19-Patienten. Mittlerweile werden am Elisabethen-Krankenhaus in Ravensburg und im Westallgäuklinikum Wangen nach Auskunft von OSK-Pressesprecher Winfried Leiprecht insgesamt 19 Menschen behandelt, davon sechs auf den Intensivstationen (vier in Ravensburg, zwei in Wangen). Am Montag waren es 17, vor einer Woche zwölf. Anders als viele Krankenhäuser müssten bei der OSK noch keine Patienten mit planbaren, nicht so dringenden Eingriffen abgewiesen werden.