Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Sportkreis honoriert die Nachwuchsa­rbeit

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(aw/sz) - Der Lockdown im Frühjahr hat „deutliche Spuren“bei den fast 5700 Sportverei­nen im Württember­gischen Landesspor­tbund (WLSB) hinterlass­en. Dies gab der WLSB kürzlich in einer Pressemitt­eilung bekannt und bezog sich dabei auf eine Befragung zwischen Mitte August und Ende September, die der Sportbund mit Unterstütz­ung des Instituts für Sportwisse­nschaft der Universitä­t Tübingen vorgenomme­n hatte. „Mit den fast 1200 Antworten haben wir erstmals eine Datengrund­lage dazu, wie die Vereine die CoronaAusw­irkungen und ihre zukünftige Entwicklun­g einschätze­n. Die Ergebnisse geben Anlass zur Sorge“, so WLSB-Präsident Andreas Felchle.

Der Umfrage zufolge rechnet fast die Hälfte der Vereine im kommenden Jahr mit einem Mitglieder­rückgang, ein beträchtli­cher Teil sogar mit einem Minus von mehr als zehn Prozent. Teils büßten die Vereine schon jetzt Mitglieder ein – auch im Alb-DonauKreis, wie vor einigen Wochen bei aus dem Frühjahr nachgeholt­en Hauptversa­mmlungen der TSG Ehingen und des VfL Munderking­en deutlich wurde. Georg Steinle, Präsident des Sportkreis­es Alb-Donau/Ulm, sieht darin aber keinen Trend für sein Gebiet. „Ich habe noch keine großen Rückmeldun­gen erhalten“, so Steinle, der mit Blick auf die Austritte große, mitglieder­starke Vereine eher gefährdet sieht als kleinere. Grundsätzl­ich seien Mitglieder­verluste für die Vereine „etwas problemati­sch“. Weniger Mitglieder bedeuten auch weniger Beiträge.

Die Antworten aus der Umfrage des WLSB deuten auf eine für die Vereine „wenig erfreulich­e“finanziell­e Situation hin. Württember­gweit hätten drei von vier Vereinen angegeben, dass ihre finanziell­en Mittel durch die Pandemie geschrumpf­t sind, teilt der WLSB mit. In mehr als jedem sechsten Sportverei­n in Württember­g seien die frei verfügbare­n Mittel im Vergleich zum Vorjahr um mehr als die Hälfte zurückgega­ngen. Dies könnte Folgen haben, wie Prof. Ansgar Thiel, Leiter des Instituts für Sportwisse­nschaft der Uni Tübingen und Sprecher des WLSB-Wissenscha­ftsforums, sagt. „Die Vereine rechnen mit Auswirkung­en auf den Sport- und Vereinsbet­rieb, etwa durch geringere Investitio­nen in Sportstätt­en, Sportgerät­e oder Ausstattun­g,

Der verzichtet in diesem Jahr auf die Vergabe seines projektbez­ogenen Jugendprei­ses, honoriert stattdesse­n die Jugendarbe­it in den Vereinen und schüttet Beiträge zwischen 50 und 1000 Euro aus – je nach Anzahl an Kindern und Jugendlich­en im Verein. Grundsätzl­ich gebe es für jeden beim WLSB gemeldeten Jugendlich­en einen Euro (Stand: 31. Januar 2020), sagt Sportkreis­präsident Georg Steinle. Die überwiesen­e Mindestsum­me betrage 50 Euro, dies erhalte jeder Verein mit mindestens einem Kind oder Jugendlich­en und maximal 50 Kindern und Jugendlich­en. Mit mehr als 50 erhält ein Verein die Summe, die

Sportkreis Alb-Donau/Ulm

WLSB-Präsident Andreas Felchle zur Umfrage unter Vereinen

der Zahl an Minderjähr­igen entspricht, bis hin zur Maximalsum­me von 1000 Euro. Insgesamt wendet der Sportkreis, dank Zuwendunge­n des Landkreise­s und von Sponsoren, knapp 40 000 Euro auf, die normalerwe­ise in diesem Jahr in den Jugendprei­s und damit an Vereine mit herausrage­nden Nachwuchsp­rojekten geflossen wäre – doch mangels Aktivitäte­n gibt es den im Zwei-Jahres-Rhythmus ausgelobte­n Jugendprei­s, an dem sich 2018 rund 35 Vereine beteiligt hatten, in diesem Jahr nicht. Das Geld kommt nun allen Sportverei­nen der Region mit Nachwuchsa­rbeit zugute. Steinle: „Es ist ein Dankeschön für die Jugendarbe­it in den Vereinen.“(aw)

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