Tennis-DM ohne Zuschauer
Fans können Titelkämpfe in Biberach dennoch live im Internet verfolgen
BIBERACH (feg) - Die deutschen Tennismeisterschaften werden wie geplant vom 7. bis 13. Dezember in Biberach ausgetragen. Bei der 49. Auflage werden jedoch keine Zuschauer zugelassen sein. Zudem gibt es keinen Mixed-Wettbewerb. Das teilte der DM-Veranstalter, der Deutsche Tennisbund (DTB), mit. In der Halle des Ausrichters, des Württembergischen Tennisbunds (WTB), wird ein strenges Hygienekonzept gelten.
„Wir wollen die DM unbedingt durchführen, anders ist es angesichts der Corona-Situation nicht möglich“, erläutert WTB-Vizepräsident Rolf Schmid, warum DTB und WTB beschlossen haben, dass die DM ohne Zuschauer steigen wird. Für die Spieler sei das DM-Turnier ganz wichtig, nachdem viele Turnier zuletzt coronabedingt abgesagt worden seien. „Dass das Turnier ohne Zuschauer stattfinden muss, tut uns in der Seele weh. Für ein Turnier mit Zuschauern hätten wir von den Behörden aber sicher keine Genehmigung bekommen“, so Schmid. „Es wäre aber auch aus unserer Sicht untragbar gewesen, im Sinne der Gesundheit der Zuschauer.“
Darüber hinaus wäre laut dem WTB-Vizepräsidenten eine DM mit Zuschauern finanziell nicht stemmbar gewesen, da aufgrund der Corona-Regeln weniger Besucher in die WTB-Halle hätten kommen dürfen. Die Einnahmen wären so geringer gewesen, die Kosten für die Infrastruktur im Vergleich dazu zu hoch. „Eine Absage war für uns in Biberach kein Thema. Es gab ja auch schon genug erfolgreiche Turniere zuletzt ohne Zuschauer“, sagt Schmid. Da fast alle Sponsoren an Bord geblieben seien, sei die DM finanziell abgesichert. Der Gesamtetat werde bei rund 100 000 Euro liegen, bisher seien es 120 000 Euro gewesen. Das Gesamtpreisgeld betrage 34 000 Euro.
Das Turnier in Biberach wird nach einem neuen Modus ausgetragen. Bisher gab es eine Qualifikation und ein Hauptfeld mit jeweils 24 Männern und Frauen. Bei der 49. DM-Auflage wird es keine Qualifikation geben, sondern nur ein Hauptfeld, in dem jeweils 48 Männer und 48 Frauen antreten werden. „Der DTB wollte keine Qualifikation, sondern allen Spielerinnen und Spielern die Möglichkeit einer kostenlosen Übernachtung und Verpflegung bieten“, sagt Schmid. „Das kostet zwar mehr Geld, aber der WTB hat letztlich zugestimmt, weil er dafür einen höheren finanziellen Zuschuss vom DTB bekommt.“Warum 2020 kein Mixed gespielt wird? „Das geschah auf Wunsch des WTB, der für das Hygienekonzept verantwortlich ist, da sonst zu viele Spielerinnen und Spieler gleichzeitig in der Halle gewesen wären. Das geht in Corona-Zeiten einfach nicht“, begründet der WTB-Vizepräsident, der nach seinem Abschied als Turnierdirektor im Jahr 2018 zur kommenden DM als einer von zwei Turnierleitern ins Organisationsteam zurückkehrt. „Ich hänge einfach an der DM.“Als Turnierdirektoren fungieren weiterhin WTB-Präsident Stefan Hofherr und Dieter Gutermann.
In der WTB-Halle wird es während des Turniers ein strenges Hygienekonzept geben, welches Rolf Schmid nach eigenen Angaben selbst erstellt hat. „Das Hygienekonzept ist von der Stadt Biberach bereits genehmigt, ebenso vom DTB“, sagt der 74Jährige. Jeder Spieler dürfe nur eine weitere Person mitbringen. „Zudem wird es eine elektronische Schranke geben, man kommt nur mit Chipkarte in die Halle“, erläutert der WTB-Vizepräsident. „So wissen wir, wie viele Personen und wie lange sie in der Halle sind. 100 Personen dürfen sich in der Halle aufhalten, unter Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln. Unser Ziel ist es aber, dass sich immer unter 50 Personen in der