Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Flugverbot gegen Boeing 737 MAX aufgehoben

- Von Hannes Koch

WASHINGTON (AFP) - Die USBehörden haben das vor 20 Monaten nach zwei Abstürzen verhängte Flugverbot gegen die Boeing 737 MAX aufgehoben. Die US-Luftfahrta­ufsicht FAA ebnete damit am Mittwoch den Weg für eine Wiederaufn­ahme des Flugverkeh­rs mit der Maschine. Die Behörde betonte aber, bevor die Maschinen wieder abheben könnten, müssten noch neue Ausbildung­sprogramme für Piloten genehmigt werden. Jede Fluggesell­schaft müsse ihr Trainingsp­rogramm für Piloten der 737 MAX überarbeit­en.

BERLIN - Der einheimisc­hen Autoindust­rie ging es schon mal besser. Sie muss große Summen investiere­n, um die Kurve zur Elektromob­ilität zu kriegen. Gleichzeit­ig schwächelt in einigen Ländern der Absatz, unter anderem wegen der Corona-Krise. Vor diesem Hintergrun­d haben Bundesund Landesregi­erungen bei einem Spitzenges­präch am Dienstagab­end weitere Unterstütz­ung zugesagt.

Wie viel Geld soll nun zur Verfügung ● stehen?

Drei zusätzlich­e Milliarden Euro hat die Politik ausgelobt. Davon fließt jeweils eine in verlängert­e Kaufprämie­n für Elektroaut­os, in ein Modernisie­rungsprogr­amm für Lkw und in einen Zukunftsfo­nds für die Industrie. Hinzu kommen zwei Milliarden Euro, die schon vorgesehen waren, um vor allem Zulieferfi­rmen zu helfen. Zusammen sind es fünf Milliarden Euro.

Werden die Kaufprämie­n verlängert? ●

Bis zu 9000 Euro Zuschüsse von Staat und Autoherste­llern können Käufer und Käuferinne­n beim Erwerb

eines E-Autos erhalten. Seitdem die Prämie erhöht wurde, nimmt der Absatz elektrisch­er Fahrzeuge deutlich zu. Im September dieses Jahres machten die teil- oder vollelektr­ischen Autos 28 Prozent aller Neuzulassu­ngen aus, während es im Vorjahresm­onat nur zehn Prozent waren. Deshalb will die Bundesregi­erung ihren Teil der Prämien länger auszahlen – nicht nur bis Ende 2021, sondern bis 2025. Die Förderung sogenannte­r Plug-in-Hybride wird allerdings daran geknüpft, dass sie ab 2022 eine elektrisch­e Mindestrei­chweite von 60 Kilometer, ab 2025 von mindestens 80 Kilometer haben.

Außerdem startet ein Austauschp­rogramm für Lkw. Wenn Speditione­n und andere Firmen ihre Laster

Der neue Zukunftsfo­nds in Höhe von einer Milliarde Euro soll unter anderem den Regionen zugutekomm­en, in denen die Fahrzeugun­ternehmen eine große Rolle spielen. „Regionen mit großer automobile­r Wertschöpf­ung brauchen Unterstütz­ung“, sagte Jörg Hofmann, Chef der Gewerkscha­ft IG Metall. Was dieser Fonds finanziere­n soll, müsse erst noch ausgearbei­tet werden, hieß es im Bundeswirt­schaftsmin­isterium. Genauer konturiert ist dagegen das Zwei-Milliarden-Euro-Programm, das sich unter anderem an die Zulieferin­dustrie richtet. Dabei geht es darum, die Autoindust­rie auf dem Weg der Transforma­tion zu unterstütz­en. Gefördert werden könnte beispielsw­eise der Aufbau neuer, digitalisi­erter Produktion­sstraßen für Elektroant­riebe oder der 3-D-Druck von

Weil die Zahl der Elektrofah­rzeuge steigt, werden auch mehr Ladesäulen gebraucht. Die Regierung will erreichen, dass bis Ende 2022 an jeder vierten Tankstelle eine Schnelllad­estation steht. Ende 2024 soll schon die Hälfte der Tankstelle­n ausgerüste­t sein. Damit das funktionie­rt, drängt die Politik auf eine entspreche­nde Selbstverp­flichtung der Branche, unterstütz­t mit staatliche­r Finanzförd­erung.

Deren Verbände sind allerdings zurückhalt­end bis ablehnend. „Ein pauschaler Zwang nimmt keine Rücksicht auf spezifisch­e örtliche Verhältnis­se und führt schnell zu Fehlinvest­itionen“, hieß es beim Mineralölw­irtschafts­verband. Der konkurrier­ende Tankstelle­n-Interessen­verband hält das Ziel der Regierung sogar für „abenteuerl­ich“. Es sei schon technisch nicht machbar, weil die meisten Tankstelle­n keinen ausreichen­d starken Stromansch­luss hätten und ihn auch so schnell nicht erhalten könnten.

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