Buwag schreibt erfreuliche Zahlen
Bussenwasserversorgungsgruppe spricht über Anschaffung eines mobilen Notstromaggregats
● UNTERSTADION – Die Verhandlungen der Verbandsversammlung des Zweckverbands „Bussenwasserversorgungsgruppe“mit Sitz in Oberstadion fand am Dienstag im neu sanierten Gemeindesaal in Unterstadion statt. Der Vorsitzende, der Geschäftsführer und die Mitglieder zeigten sich bezüglich der aktuellen Lage und die zu erwartende künftige Entwicklung des Verbands sehr zufrieden. Sowohl die Finanzen, als auch die Wasserschüttung wurden gelobt. Im Wege einer Eilentscheidung des Vorsitzenden und des Geschäftsführers hat der Verband zur Sicherstellung der Wasserversorgung kurz vor der Versammlung die Anschaffung eines Notstromaggregats beschlossen.
Unter Einhaltung der Maskenpflicht für alle Teilnehmer hat Bürgermeister Hans Rieger als Vorsitzender die Vertreter der Stadt Ehingen bezüglich ihrer Teilorte Kirchbierlingen und Volkersheim, und der Gemeinden Emerkingen, Grundsheim, Hausen am Bussen, Obermarchtal, Oberstadion, Untermarchtal, Unterstadion und Unterwachingen aus dem Alb-Donau-Kreis sowie der Gemeinden Attenweiler, Unlingen und Uttenweiler aus dem Landkreis Biberach begrüßt. Nach dem Ausscheiden von Bürgermeisterin Monika Brobeil aus Attenweiler konnte er erstmals den als Nachfolger neu gewählten Bürgermeister Roland Grootherder in der Versammlung begrüßen, der sein Amt im Oktober angetreten hat.
Der Verbandsvorsitzende Hans Rieger und der Geschäftsführer Wilhelm Fügner haben der Verbandsversammlung den von ihnen entworfenen Wirtschaftsplan für das Jahr 2021 vorgetragen und erläutert. Hiernach erhöht sich die vorläufige Betriebskostenumlage 2021 um 26 000 Euro auf insgesamt 568 000 Euro. Endgültig festgestellt werden kann die Umlage erst nach Vorliegen des tatsächlichen Rechnungsergebnisses 2021.
Bei einer Wasserabgabe an die Verbandsmitglieder von voraussichtlich etwa 522 100 Kubik errechnet sich für 2021 vorläufig ein Umlagebetrag von 1,09 Euro pro Kubik gelieferten Wassers, für 2020 weist der Erfolgsplan 1,04 Euro aus. Gegenüber 2020 ergibt sich eine Kostensteigerung bezüglich des Erfolgsplans insbesondere durch gestiegene Abschreibungen und höhere Personalkosten um 3800 respektive 23 540 Euro. Der Personalaufwand steigt mithin von 111 490 Euro im Ansatz 2020 auf 135 030 Euro im Ansatz 2021. Bei den weiteren Planansätzen sind lediglich geringfügige Abweichungen zu verzeichnen. Auf Ende 2020 ergibt sich im Vermögensplan ein Deckungsmittelüberschuss von 581 500 Euro. Diese Finanzierungsmittel werden im Vermögensplan 2021 vorgetragen. Unter Berücksichtigung der 2021 veranschlagten Maßnahmen bleiben Ende 2021 voraussichtlich noch Finanzierungsmittel in Höhe von 784 900 Euro. Im Erfolgsplan wurden die Einnahmen und Ausgaben auf je 572 100 Euro festgestellt, im Vermögensplan auf je 794 900 Euro. Kredite und Verpflichtungsermächtigungen sind keine vorgesehen, der Höchstbetrag der Kassenkredite, die 2021 zur rechtzeitigen Leistung von Ausgaben in Anspruch genommen werden dürfen, wurde auf 50 000 Euro festgesetzt. Der Wirtschaftsplan für das Wirtschaftsjahr 2021 wurde nach dem vorgelegten Entwurf einstimmig festgestellt.
Hans Rieger hatte keinen Anlass zu Kritik oder Klage, vielmehr konnte er vermelden, „der Verband steht gut da, Wasser ist genug vorhanden“. Verbandsmitglied Susanne Stöhr, Gemeinderätin aus Obermarchtal, stellte die Frage, ob es der zunehmend wachsenden Rücklagen, die laut Plan im Jahr 2024 eine Million Euro überschreiten werden, bedürfe, und ob nicht eine Rückzahlung an die Gemeinden sachdienlich wäre, die zu einer Senkung des Wasserzinses für die Bürger führen würde. Insoweit verwies Fügner auf zwei Punkte. Bei einer Ausschüttung an die Gemeinden könnten angesichts der entsprechenden Gewinne Körperschaftssteuern in Höhe von 25 Prozent anfallen. Zudem habe der Verband 64 Kilometer Leitungsnetz zu unterhalten. „Wir haben bisher Glück gehabt, das Netz kommt aber in die Jahre“, betonte Fügner. „Die Reserve ist gut, bisher haben wir alles aus eigenen Mitteln bestreiten können. Falls mehrheitlich eine Ausschüttung gewünscht wird, müssen wir über eine Änderung unserer bisherigen Haltung reden“, so Fügner weiter.
Bereits in einer Sitzung am 21. Juli hatte sich die Verbandsversammlung mit der Frage der Sicherstellung der Wasserversorgung bei Stromausfall beschäftigt. Vom Ingenieurbüro Schranz war eine Gesamtkonzeption vorgestellt worden, die unter Einsatz von Batterien und Notstromaggregaten die Wasserversorgung über einen langen Zeitraum aufrechterhalten kann. Mit Hilfe von Batterien könnte ein Stromausfall von drei Tagen überbrückt werden. Der Verbandsvorsitzende war zur Beschaffung von Batterien ermächtigt worden. Zwischenzeitlich hat die Bundesregierung im Oktober ein Konjunkturpaket in Höhe von 4,8 Millionen Euro zur Sicherstellung der Wasserversorgung aufgelegt, das die Beschaffung von Notstromaggregaten mit einem Zuschuss von 50 Prozent fördert. Aufgrund eines Antrags der Bussenwasserversorgungsgruppe, unverzüglich von Hans Rieger und Wilhelm Fügner gestellt, ist ein Bescheid des Landratsamts Biberach über einen Aufwendungsersatz für Batterien und ein mobiles Notstromaggregat über maximal 31 000 Euro ergangen, wobei die Anschaffung bis 30. November abgeschlossen sein muss. Vom Vorsitzenden und vom Geschäftsführer wurde der Kauf eines Notstromaggregats im Wege einer Eilentscheidung beschlossen. Dies sichert nach Aussage von Hans Rieger eine fristgerechte Anlieferung. Die Gesamtkosten der Batterien und des Aggregats belaufen sich auf 50 000 Euro, die Förderung beträgt mithin 25 000 Euro. Zudem wird zum Transport des Aggregats laut einstimmigem Beschluss der Versammlung für 2395 Euro ein Anhänger angeschafft.
Abschließend wies Hans Rieger darauf hin, dass alle Wasserproben der Trinkwasserverordnung entsprochen haben. Ingenieur Stephan Schranz berichtete von einer Befahrung der Wasserleitungen beim Pumpwerk Herlighof. Hierbei sei die Beseitigung von Pflanzen notwendig geworden, die in den Leitungen gewachsen waren. Zudem weise die Quelle 3 bauliche Probleme auf, die saniert werden müssen, wobei für eine Sanierung mit Kosten von mehreren Hunderttausend Euro zu rechnen sei.