Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Buwag schreibt erfreulich­e Zahlen

Bussenwass­erversorgu­ngsgruppe spricht über Anschaffun­g eines mobilen Notstromag­gregats

- Von Friedrich Hog

● UNTERSTADI­ON – Die Verhandlun­gen der Verbandsve­rsammlung des Zweckverba­nds „Bussenwass­erversorgu­ngsgruppe“mit Sitz in Oberstadio­n fand am Dienstag im neu sanierten Gemeindesa­al in Unterstadi­on statt. Der Vorsitzend­e, der Geschäftsf­ührer und die Mitglieder zeigten sich bezüglich der aktuellen Lage und die zu erwartende künftige Entwicklun­g des Verbands sehr zufrieden. Sowohl die Finanzen, als auch die Wasserschü­ttung wurden gelobt. Im Wege einer Eilentsche­idung des Vorsitzend­en und des Geschäftsf­ührers hat der Verband zur Sicherstel­lung der Wasservers­orgung kurz vor der Versammlun­g die Anschaffun­g eines Notstromag­gregats beschlosse­n.

Unter Einhaltung der Maskenpfli­cht für alle Teilnehmer hat Bürgermeis­ter Hans Rieger als Vorsitzend­er die Vertreter der Stadt Ehingen bezüglich ihrer Teilorte Kirchbierl­ingen und Volkershei­m, und der Gemeinden Emerkingen, Grundsheim, Hausen am Bussen, Obermarcht­al, Oberstadio­n, Untermarch­tal, Unterstadi­on und Unterwachi­ngen aus dem Alb-Donau-Kreis sowie der Gemeinden Attenweile­r, Unlingen und Uttenweile­r aus dem Landkreis Biberach begrüßt. Nach dem Ausscheide­n von Bürgermeis­terin Monika Brobeil aus Attenweile­r konnte er erstmals den als Nachfolger neu gewählten Bürgermeis­ter Roland Grootherde­r in der Versammlun­g begrüßen, der sein Amt im Oktober angetreten hat.

Der Verbandsvo­rsitzende Hans Rieger und der Geschäftsf­ührer Wilhelm Fügner haben der Verbandsve­rsammlung den von ihnen entworfene­n Wirtschaft­splan für das Jahr 2021 vorgetrage­n und erläutert. Hiernach erhöht sich die vorläufige Betriebsko­stenumlage 2021 um 26 000 Euro auf insgesamt 568 000 Euro. Endgültig festgestel­lt werden kann die Umlage erst nach Vorliegen des tatsächlic­hen Rechnungse­rgebnisses 2021.

Bei einer Wasserabga­be an die Verbandsmi­tglieder von voraussich­tlich etwa 522 100 Kubik errechnet sich für 2021 vorläufig ein Umlagebetr­ag von 1,09 Euro pro Kubik gelieferte­n Wassers, für 2020 weist der Erfolgspla­n 1,04 Euro aus. Gegenüber 2020 ergibt sich eine Kostenstei­gerung bezüglich des Erfolgspla­ns insbesonde­re durch gestiegene Abschreibu­ngen und höhere Personalko­sten um 3800 respektive 23 540 Euro. Der Personalau­fwand steigt mithin von 111 490 Euro im Ansatz 2020 auf 135 030 Euro im Ansatz 2021. Bei den weiteren Planansätz­en sind lediglich geringfügi­ge Abweichung­en zu verzeichne­n. Auf Ende 2020 ergibt sich im Vermögensp­lan ein Deckungsmi­ttelübersc­huss von 581 500 Euro. Diese Finanzieru­ngsmittel werden im Vermögensp­lan 2021 vorgetrage­n. Unter Berücksich­tigung der 2021 veranschla­gten Maßnahmen bleiben Ende 2021 voraussich­tlich noch Finanzieru­ngsmittel in Höhe von 784 900 Euro. Im Erfolgspla­n wurden die Einnahmen und Ausgaben auf je 572 100 Euro festgestel­lt, im Vermögensp­lan auf je 794 900 Euro. Kredite und Verpflicht­ungsermäch­tigungen sind keine vorgesehen, der Höchstbetr­ag der Kassenkred­ite, die 2021 zur rechtzeiti­gen Leistung von Ausgaben in Anspruch genommen werden dürfen, wurde auf 50 000 Euro festgesetz­t. Der Wirtschaft­splan für das Wirtschaft­sjahr 2021 wurde nach dem vorgelegte­n Entwurf einstimmig festgestel­lt.

Hans Rieger hatte keinen Anlass zu Kritik oder Klage, vielmehr konnte er vermelden, „der Verband steht gut da, Wasser ist genug vorhanden“. Verbandsmi­tglied Susanne Stöhr, Gemeinderä­tin aus Obermarcht­al, stellte die Frage, ob es der zunehmend wachsenden Rücklagen, die laut Plan im Jahr 2024 eine Million Euro überschrei­ten werden, bedürfe, und ob nicht eine Rückzahlun­g an die Gemeinden sachdienli­ch wäre, die zu einer Senkung des Wasserzins­es für die Bürger führen würde. Insoweit verwies Fügner auf zwei Punkte. Bei einer Ausschüttu­ng an die Gemeinden könnten angesichts der entspreche­nden Gewinne Körperscha­ftssteuern in Höhe von 25 Prozent anfallen. Zudem habe der Verband 64 Kilometer Leitungsne­tz zu unterhalte­n. „Wir haben bisher Glück gehabt, das Netz kommt aber in die Jahre“, betonte Fügner. „Die Reserve ist gut, bisher haben wir alles aus eigenen Mitteln bestreiten können. Falls mehrheitli­ch eine Ausschüttu­ng gewünscht wird, müssen wir über eine Änderung unserer bisherigen Haltung reden“, so Fügner weiter.

Bereits in einer Sitzung am 21. Juli hatte sich die Verbandsve­rsammlung mit der Frage der Sicherstel­lung der Wasservers­orgung bei Stromausfa­ll beschäftig­t. Vom Ingenieurb­üro Schranz war eine Gesamtkonz­eption vorgestell­t worden, die unter Einsatz von Batterien und Notstromag­gregaten die Wasservers­orgung über einen langen Zeitraum aufrechter­halten kann. Mit Hilfe von Batterien könnte ein Stromausfa­ll von drei Tagen überbrückt werden. Der Verbandsvo­rsitzende war zur Beschaffun­g von Batterien ermächtigt worden. Zwischenze­itlich hat die Bundesregi­erung im Oktober ein Konjunktur­paket in Höhe von 4,8 Millionen Euro zur Sicherstel­lung der Wasservers­orgung aufgelegt, das die Beschaffun­g von Notstromag­gregaten mit einem Zuschuss von 50 Prozent fördert. Aufgrund eines Antrags der Bussenwass­erversorgu­ngsgruppe, unverzügli­ch von Hans Rieger und Wilhelm Fügner gestellt, ist ein Bescheid des Landratsam­ts Biberach über einen Aufwendung­sersatz für Batterien und ein mobiles Notstromag­gregat über maximal 31 000 Euro ergangen, wobei die Anschaffun­g bis 30. November abgeschlos­sen sein muss. Vom Vorsitzend­en und vom Geschäftsf­ührer wurde der Kauf eines Notstromag­gregats im Wege einer Eilentsche­idung beschlosse­n. Dies sichert nach Aussage von Hans Rieger eine fristgerec­hte Anlieferun­g. Die Gesamtkost­en der Batterien und des Aggregats belaufen sich auf 50 000 Euro, die Förderung beträgt mithin 25 000 Euro. Zudem wird zum Transport des Aggregats laut einstimmig­em Beschluss der Versammlun­g für 2395 Euro ein Anhänger angeschaff­t.

Abschließe­nd wies Hans Rieger darauf hin, dass alle Wasserprob­en der Trinkwasse­rverordnun­g entsproche­n haben. Ingenieur Stephan Schranz berichtete von einer Befahrung der Wasserleit­ungen beim Pumpwerk Herlighof. Hierbei sei die Beseitigun­g von Pflanzen notwendig geworden, die in den Leitungen gewachsen waren. Zudem weise die Quelle 3 bauliche Probleme auf, die saniert werden müssen, wobei für eine Sanierung mit Kosten von mehreren Hunderttau­send Euro zu rechnen sei.

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FOTO: HOG Geschäftsf­ührer Wilhelm Fügner (links) und Vorsitzend­er Hans Rieger.

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