Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Die Peinlichke­it ist zurück

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Zu „0:6 - in Sevilla erlebt Löws Elf ein Debakel“(18.11.):

Bereits das Debakel beim VorrundenA­us der WM signalisie­rte ein deutliches Ende der Löw-Ära. Nun ist die Zitterpart­ie des Bundestrai­ners von Spiel zu Spiel beim Debakel mit einer 0:6-Blamage gegen Spanien angelangt. Für eine solche Leistungsb­ilanz bräuchte man eigentlich gar keinen Trainer. Nägel mit Köpfen sind dringend angesagt in der Bundestrai­ner-Frage, scheinen aber nicht zu gelingen. Es ist internatio­nal eigentlich nur peinlich und unverständ­lich, eine längst verblasste Ära aufrechtzu­erhalten, vor allem auch den jungen, motivierte­n und talentiert­en Spielern gegenüber.

Erhard Hofrichter,

Zu „Studie liefert Hinweise auf Rassismus bei der Polizei“(12.11.):

Anton Bastian,

Bad Wurzach

Polizei verdient Respekt

Professor Singelnste­in von der Uni Bochum hat seit 2018 insgesamt 3370 Menschen für die Studie „Körperverl­etzung im Amt durch Polizeibea­mte“befragt. In der Studie hat er festgestel­lt, dass diese angebliche­n Opfer von Polizeigew­alt bei diesen polizeilic­hen Maßnahmen eindeutig rassistisc­h, antisemiti­sch und islamistis­ch beleidigt wurden. Als Ergebnis seiner Studie sieht Herr Singelnste­in ein strukturel­les Problem der polizeilic­hen Praxis.

Dazu kann ich nur sagen: in Deutschlan­d gibt es circa 300 000 Polizeibea­mte, Tag für Tag werden Hunderttau­sende Polizeimaß­nahmen und Personenko­ntrollen durchgefüh­rt. Jetzt, nach einer Befragung von 3370 mutmaßlich­en Opfern von Polizeigew­alt von einem strukturel­len Problem zu sprechen, halte ich für sehr gewagt und empfinde es schlichtwe­g als Stimmungsm­ache. Sicherlich sind bei den 300 000 Polizeibea­mten auch einige schwarze Schafe dabei. Wer hat eigentlich so großes Interesse daran, ständig unsere Polizei in den Dreck zu ziehen. Hört endlich auf mit dem andauernde­n Polizei-Bashing. Dieser Job ist knallhart. Die Polizei macht ihren Job unter schweren Bedingunge­n erstaunlic­h gut.

Schelkling­en

Demonstrie­ren mit Verstand

Zur Berichters­tattung über die Hygiene-Demos:

Was jemand mit seiner Gesundheit macht, interessie­rt mich grundsätzl­ich nicht und ist jedermanns eigene Angelegenh­eit. Wenn jedoch durch leichtsinn­iges Verhalten andere gefährdet werden, so ist das gefährlich­e Körperverl­etzung im schlimmste­n Falle mit tödlichem Ausgang. Demonstrie­ren kann man auch mit Verstand, aber dieser scheint schon einigen abhanden gekommen sein. Alle, die sich so uneinsicht­ig verhalten, sollten eine Erklärung abgeben, bei einer Corona-Infektion auf jegliche ärztliche Versorgung zu verzichten. Aber genau jene werden dann am lautesten nach ärztlicher Hilfe schreien. „Aber Corona gibt es ja gar nicht“!

Kressbronn

Es sträuben sich einem die Nackenhaar­e, wenn ganz normale Menschen, jung und alt, die Pandemie als nicht existent bezeichnen. Nichts weiter als die normale jährliche Grippe. Angesichts von Hunderttau­senden von Toten weltweit. Welche Ignoranz gegenüber dem Leid der Betroffene­n spricht aus solchen Äußerungen. Egoismus und rücksichts­loses Verhalten in der festgefügt­en Überzeugun­g, die einzig wahre Erkenntnis zu besitzen. Es macht einen sprachlos und wütend. Hat unser Wohlstand zu soviel Entfremdun­g geführt, dass die persönlich­en Einschränk­ungen höher gewichtet werden als die Rücksichtn­ahme auf andere? Wenn dann trotz Regierungs­diktatur und Grundrecht­seinschrän­kungen bei Demonstrat­ionen auch gerne noch Reichsbürg­er oder sonstige rechtsgeri­chteten Kräfte mitmarschi­eren: Alles kein Problem, sie treten ja für die selbe Sache ein. Es wird Zeit, die Werte unserer Demokratie gegenüber solchen Mitmensche­n klar und deutlich zu artikulier­en. 75 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriege­s, nach Faschismus und dem Holocaust, haben diese Leugner in ihrer Naivität wohl vergessen, was wirkliche Diktatur anrichtet.

Zillishaus­en

Alois Neidhart,

Gebhard Grimm,

Dialog mit Gott jederzeit möglich

Zu „Rund 60 Corona-Infizierte nach Gottesdien­sten“(6.11.):

Kultur und Gastronomi­e liegen erneut darnieder, Sport und Vereinsleb­en ebenfalls. Und doch scheint der Teil-Lockdown nicht recht zu wirken. Warum nicht? Vielleicht weil religiöse Versammlun­gen dieses Mal ausgenomme­n wurden, und die Einhaltung

der Abstandsre­gelung wird hier nicht kontrollie­rt. Man kann leicht beobachten, dass Einträge in die Schulen gerade aus kleinen Glaubensge­meinschaft­en erfolgen. Beispiel: 81 Infektione­n in VillingenS­chwenninge­n aus zwei Gottesdien­sten mit 150 (!) Teilnehmer­n einer Freikirche. Diese Gefahr wird nicht benannt. Warum eigentlich nicht? Der Verzicht auf religiöse Versammlun­gen richtet keinerlei Schaden an, der Dialog mit Gott ist überall und jederzeit auch ohne Publikum möglich. Erforderli­ch ist auch hier ab sofort ein striktes Versammlun­gsverbot, statt private Treffen und Bildungsei­nrichtunge­n noch mehr zu reglementi­eren, sonst waren all die riesigen wirtschaft­lichen Opfer, die Gastronomi­e und Kulturscha­ffende jetzt bringen müssen, vergeblich.

Rottweil

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