Anständige Arbeit anständig bezahlen
Ignoranz gegenüber Betroffenen
Zu „Anerkennung der Lebensleistung“(10.11.):
Dass Menschen nach jahrzehntelanger Arbeit auch im Alter ein menschenwürdiges Auskommen haben sollten, scheint mir mehr als überfällig. Aber ist diese Grundrente überhaupt eine Anerkennung für eine „Lebensleistung“? Warum dieses Zeitlimit? Nichts wert ist danach die „Lebensleistung“von jemandem, der, egal aus welchem Grund, nur 32 Jahre irgendeinen unterbezahlten „Scheißjob“ergattern konnte, auch wenn er diesen mit Einsatz und Verantwortung erledigt hat? Anerkennenswert aber wenn jemand zwar 35 Jahre gearbeitet hat, der Grund für die schlechte Bezahlung aber in einer wenig ausgeprägten Arbeitsauffassung zu suchen ist?
Aber das Grundproblem ist ein anderes. Es wäre doch erheblich sinnvoller, die „Lebensleistung“dann zu belohnen, wenn sie erbracht wird, will heißen, dass die Politik endlich dafür sorgt, dass anständige Arbeit auch anständig bezahlt wird. Dass diesem verdammten Lohndumping in allen seinen Facetten endlich ein Ende gemacht wird.
Wenn sie zum Beispiel dafür sorgen würde, dass auch Mindestlöhner und Zeitarbeiter durch eine anständige Entlohnung auch eine auskömmliche Altersversorgung erreichen und dass Scheinselbstständige nicht hinten runterfallen. Damit würden diese menschenunwürdigen Minirenten gar nicht erst kommen.
Schlier
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Wilhelm Nagel,