Zwischen Hygiene und Nachhaltigkeit
Ehinger Restaurants gehen bei der Verpackung von Speisen ganz unterschiedliche Wege
EHINGEN (meni) - Verpackungen, Tüten und Boxen – wer derzeit die regionalen Restaurants unterstützen möchte und sich Essen zum Mitnehmen holt, hat nach dem Genuss nicht nur einen vollen Magen, sondern kann oft gleich den gut gefüllten gelben Sack in die Garage tragen. Manche Gastronomen fordern ihre Gäste auf, eigene Schüsseln und Töpfe mitzubringen, andere nehmen die aus hygienischen Gründen gar nicht an.
Nachhaltigkeit und Hygiene sollen sich in Dächingen nicht ausschließen. „Da wollen wir einen Weg finden“, sagt Biosphärengastwirt Alfons Köhler. Er fordert seine Gäste ganz bewusst dazu auf, eigene Töpfe und Schüsseln mitzubringen. „Die kommen geöffnet auf ein Tablett und werden von uns gar nicht angefasst“, erklärt er das Vorgehen in der Krone. Die Tabletts wandern danach auch in die Spülmaschine.
Die Familie hatte im Frühjahr selbst ein Schlüsselerlebnis, das sie zu dem Entschluss kommen ließ, das so zu handhaben. Gemeinsam saß man beim Abendessen. „Wir hatten uns asiatisches Essen geholt und sind dann angesichts der Müllberge ins Gespräch über Nachhaltigkeit und Biosphäre gekommen“, erinnert sich Alfons Köhler.
Auch anderen Restaurantbetreibern in Ehingen ist die Problematik bewusst. Im Herbst saßen die Gastronomen zusammen und diskutierten unter anderem über ein Mehrwegsystem. „Aber es gab Bedenken und niemanden, der das federführend in die
Hand genommen hätte“, sagt Alfons Köhler. Die Idee wurde vorerst auf Eis gelegt.
Aber sie ist da. Und beim Gasthof Knupfer in Dettingen ist sie im Kleinen auch schon umgesetzt worden. Doch anders als bei den Kollegen holen Hungrige hier keine sofort verzehrfertigen Gerichte ab, mit denen man sich gemütlich auf eine Bank in die Sonne setzen kann. Gemüse, Spätzle und Fleisch müssen daheim erhitzt werden, erklärt Tamara Knupfer. Kunden holen das Essen in Mehrweg-Boxen, die gegen Pfand ausgegeben werden. „Und die können daheim in die Mikrowelle oder auch den Froster, wenn man das Essen später erst essen möchte“, ergänzt Tamara
Knupfer. Schon während der ersten Lockdown-Phase haben die Wirtsleute angefangen, das Essen vakuumiert oder in Gläsern auszugeben. Aber die Boxen erwiesen sich als geeigneter. Die können dann nach dem Essen zurückgebracht werden und werden im Gasthof gereinigt und wieder befüllt. Zweimal pro Woche können Kunden derzeit Essen im Gasthof Knupfer abholen: freitags und samstags. Bestellungen müssen bis Donnerstagabend eingehen. „So ist dann auch sichergestellt, dass wir nur so viel kochen, wie auch gebraucht wird“, ergänzt Tamara Knupfer.
Ganz anders sieht es beispielsweise in der Ehinger Rose aus. Obwohl man auch hier den Umweltgedanken