Ein Appell an die Vernunft
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Zur Maskenpflicht an Markttagen in Ehingen erreichte uns folgender Leserbrief: Täglich werden wir über die anhaltend hohen Zahlen an Corona-Infizierten in BWB, im Alb-Donau-Kreis und in Ehingen informiert. In den Arztpraxen, den Krankenhäusern, in Pflege- und Altersheimen, bei den Sanitätsdiensten, der Verwaltung arbeitet man mit aller Kraft daran, die aktuelle Erkrankungswelle zu stoppen und die Politik hat unter Beachtung der Erkenntnissen der Wissenschaft Rahmenbedingungen und Verhaltensmaßregeln beschlossen, die das selbe Ziel verfolgen und für uns alle verpflichtend sind. Erstaunliches konnte man allerdings am letzten Markttag in Ehingen erleben: Um und auf dem Marktplatz sah man einige Menschen ohne Mund-Nasen-Maske herumspazieren und Schüler, die nach den aktuellen Bestimmungen während der Pause auf ihrem Schulhof keine Maske tragen müssen, hatten kurzerhand einen Teil der Innenstadt zu ihrem Schulhof erklärt: dort standen Gruppen z.B. im Bereich Bucks Höfle und dort sogar im Durchgang zur Lindenstraße - etwa zehn junge Männer, die mit ihrem Kreis den Durchgang soweit verlegten, dass ein Passieren mit dem geforderten Abstand kaum möglich war – alle ohne Maske. Und das, obwohl sie nicht nur von den Medien sondern sicher auch von der Schulleitung auf ihre Maskenpflicht außerhalb des Schulgeländes hingewiesen worden waren. Wer sich so verhält, gefährdet nicht nur sich selbst und andere, er verhöhnt damit auch alle, die zum Teil mit eigener Gesundheitsgefährdung täglich ihre Arbeit zur Eindämmung der Erkrankung tun. Und er zeigt, dass ihn auch all die Menschen einen Dreck kümmern, die im Moment in ihren Betrieben bei ihrer Arbeit verhindert oder eingeschränkt sind und auf eine Lockerung der Maßnahmen bei Abklingen der Infektionswelle hoffen. „Ich bin ich und die anderen sind mir ziemlich egal“, mag ein Beweggrund sein, oder auch selbstverliebtes pubertäres „Ich mache mir meine Regeln selbst nach meinen eigenen Bedürfnissen“. Auf jeden Fall ist es die Absage an soziales Verhalten und Verantwortung. Erfreulicherweise sind ja die allermeisten bereit, die für uns alle einschränkenden, unbequemen und sicher auch nervigen
Maßnahmen zu befolgen. Dies gemeinschaftliche Verhalten ist aber der wichtigste Grund dafür, dass wir bisher noch relativ gut durch die Pandemie gekommen sind. Vielleicht lassen sich auch die bisher Lässigen noch zu solidarischem Verhalten bewegen, damit man nicht mehr so oft die von mir beobachteten Bilder sehen muss, viel wichtiger aber, dass wir immer weniger Kranke und auch Verstorbene beklagen müssen, dass die Menschen schließlich möglichst bald wieder ihrer gewohnten Arbeit nachgehen können, dass wir uns Schritt für Schritt wieder unserem sozialen Miteinander annähern können und dass in den Krankenhäusern, Arztpraxen und Pflegeeinrichtungen wieder der normale Alltag einkehren kann.
Hildegard & Dr.Jörg Abigt, Ehingen