Weiterführende Schulen stellen sich vor
Für Eltern von Viertklässlern hat es in dieser Woche einen Info-Abend in Munderkingen gegeben
MUNDERKINGEN (hog) – Zur Frage, welche Schulen auf der Grundschule aufbauen, haben die Rektorin der Schule an der Donauschleife Jutta Braisch und Konrektor Markus Walser die Eltern der Viertklässler am Mittwoch informiert. Wenngleich unter den aktuellen Coronabedingungen bis zu 100 Eltern hätten teilnehmen können, wurde die Veranstaltung zweigeteilt. Am Mittwoch waren daher deutlich weniger als 50 Eltern mit Masken in der weitläufig bestuhlten Donauhalle anwesend.
Informiert wurden die Eltern anhand einer Powerpoint Präsentation des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport über die angebotenen Schularten und den für die Anmeldung zu beachtenden zeitlichen Fahrplan.
Für den ersten Schulwechsel der Kinder, so Markus Walser, stünden die Lehrkräfte der Grundschulen im Januar für ein Informations-Beratungsgespräch zur Verfügung, dem bis spätestens 10. Februar eine von der Klassenkonferenz erstellte Grundschulempfehlung folge. Anders als früher sei diese Empfehlung nicht bindend, die Entscheidung obliegt vielmehr den Eltern und sei innerhalb von vier Schultagen nach Erhalt des Halbjahreszeugnisses zu treffen. Die Grundschulempfehlung stelle eine pädagogische Gesamtwürdigung dar, in der die Leistungen in den einzelnen Fächern ausweislich der Halbjahresinformation, die Entwicklung des Kindes in Klassen 3 und 4, dessen Lern-, Arbeits- und Sozialverhalten sowie sein Entwicklungspotential berücksichtigt würden. Bei den Überlegungen zur Schulwahl seien Punkte einzubeziehen wie Begabungsprofil, Konzentrationsfähigkeit, Lernmotivation, Belastbarkeit und soziale
Kompetenz. Auf die Möglichkeit der Befragung externer Lehrkräfte im Rahmen eines besonderen Beratungsverfahrens wies er hin.
Über alle weiterführenden staatlichen Schulen gab Jutta Braisch einen Überblick. Sie nannte die Schularten und verdeutlichte deren Anforderungsprofile. Auch wies sie unter dem Stichwort „kein Abschluss ohne Anschluss“darauf hin, dass man im zweiten Bildungsweg alles nachholen könne, sofern der sprichwörtliche „Knoten“erst später im Leben platzt. Sie verglich die Schularten mit Landund Bundesstraßen sowie der Autobahn und sagte „alle kommen ans Ziel, auf der Landstraße sieht man mehr von der Natur“.
Die Haupt- und Werkrealschule, konkret die Michel-Buck-Schule in Ehingen, bereite die Kinder von Anfang an praktisch auf den Beruf vor. Nach Klasse 9 könne der Hauptschulabschluss erworben werden, nach Klasse 10 der Werkrealschulabschluss, der einem „normalen“Realschulabschluss theoretisch gleichzusetzen sei. Lehre bzw. Berufsschule stünden nach dem Hauptschulabschluss offen.
In der Realschule in Munderkingen, Ehingen und Riedlingen würde eine erweiterte Allgemeinbildung vermittelt, mit theoretischer Durchdringung der Materie. Eine zweite Fremdsprache sei ab Klasse 6 als Wahlpflichtfach möglich. Nach Klasse 9 könne der Hauptschulabschluss, nach Klasse 10 der Realschulabschluss erworben werden. Anstelle einer Ausbildung stehe für viele Absolventen der Besuch eines beruflichen Gymnasiums an.
Das Abitur könne man am Gymnasium in Ehingen nach der 12. Klasse, am Gymnasium in Riedlingen nach der 13. Klasse ablegen. Sie verwies auf die breite und vertiefte Allgemeinbildung für lese- und lernbegeisterte Kinder und den mit dem Abitur verbundenen Zugang zu allen Studiengängen der allgemeinen Hochschulreife. Ab Klasse 6 sei eine zweite Fremdsprache verpflichtend. Zudem könne in Ehingen ab Klasse 8 im Profilfach als dritte Fremdsprache Chinesisch oder Spanisch, in Riedlingen
Latein oder Griechisch gelernt werden.
In der Gemeinschaftsschule, die in Munderkingen, Oberstadion, Schemmerhofen, Riedlingen sowie in der Längenfeldschule Ehingen angeboten werde, entschieden die Schüler, auf welchem Niveau sie welche Fächer bestreiten wollen. Noten gäbe es nur auf ausdrücklichen Wunsch der Eltern, das Lernen der Kinder sei selbstorganisiert. Erst in Klasse 8 bzw. 9 müsse die Entscheidung für den angestrebten Schulabschluss getroffen werden. Die Schule sei je nach Schulstandort an drei oder vier Wochentagen eine gebundene Ganztagsschule. Die allgemeinen Hochschulreife erwerbe man nach Klasse 13.
Ferner wies Braisch auf das Sonderpädagogische Beratungs-, Unterstützungsund Bildungsangebot hin. Sie riet den Eltern, zu prüfen, mit welcher Schulart ihr Kind zufrieden sei.
Zum zeitlichen Ablauf gab Markus Walser abschließend den Hinweis, dass die Anmeldungen bei den weiterführenden Schulen am 10. und 11. März stattfinden. Entsprechend der Entscheidung der Eltern teile die Grundschule die Anmeldeunterlagen rechtzeitig aus, denen wegen des Nachweises der Masernimpfung sicherheitshalber der Impfpass des Kindes beigelegt werden sollte, ferner ein Identitätsnachweis des Kindes, die Grundschulempfehlung und die Bestätigung der Grundschule über ein Informations- und Beratungsgespräch. Am Ende konnten die Eltern die Broschüren „Grundschule“und „Bildungswege in Baden-Württemberg“sowie eine Checkliste mitnehmen. Die Website des Kultusministeriums, www.km-bw.de steht für weitere Informationen zur Verfügung.