Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Umbau der Bushaltest­ellen rückt näher

Griesinger Gemeindera­t stimmt Plänen zu – Baustart zum Jahresbegi­nn 2021 vorgesehen

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GRIESINGEN (reis) - In Griesingen soll zu Beginn des neuen Jahres mit dem Umbau der drei Bushaltest­ellen zu barrierefr­eien Anlagen gestartet werden. Eine entspreche­nde Planung stellte Wolfgang Brauchle von der Firma ES Tiefbaupla­nung dem Gemeindera­t vor, der geschlosse­n zustimmte.

Der Ablauf der gesetzlich­en Umbaufrist am 1. Januar 2022 rücke näher, sagte Bürgermeis­ter Oliver Klumpp. „Wir haben die Weichen gestellt und sind damit schon weiter als andere Gemeinden“, meinte er. Der Bescheid über einen Zuschuss in Höhe von 115 000 Euro ist da. „Damit können wir sehr zufrieden sein“, erklärte der Bürgermeis­ter. Bei kalkuliert­en Gesamtkost­en von 158 000 Euro verbleibt für die Gemeinde ein Kostenante­il von gut 40 000 Euro.

Die Ausschreib­ung der Arbeiten soll noch vor Weihnachte­n erfolgen, erklärte Ingenieur Wolfgang Brauchle von der Firma ES Tiefbaupla­nung in Mittelbibe­rach. Die Vergabe könne dann im Januar vorgenomme­n werden. Der Umbau der beidseitig­en Haltestell­e in der Alten Landstraße (beim Gasthaus „Adler“) müsse in zwei Abschnitte­n erfolgen, da in dem Zeitraum jeweils eine halbseitig­e Sperrung der Straße nötig sei. Begonnen werden soll mit der Haltestell­e in ortsauswär­tiger Richtung (gegenüber dem „Adler“), möglichst parallel dazu soll die einseitige Haltestell­e in der Raiffeisen­straße umgebaut werden. Danach ist die Haltestell­e direkt am „Adler“an der Reihe, sodass die gesamten Maßnahmen spätestens im Herbst abgeschlos­sen seien.

Brauchle erläuterte den Räten die mit der Behinderte­nbeauftrag­ten des Alb-Donau-Kreises abgestimmt­en Baumaßnahm­en detaillier­t. Da die aktuellen Wartehäusc­hen in der Alten Landstraße relativ dicht an der Straße stünden, die Busse für den barrierefr­eien Zugang aber mehr Platz bräuchten und eine Verengung der Straße nicht möglich sei, müssten die Haltestell­e und damit auch der Gehweg etwas nach hinten versetzt werden. 16 Zentimeter hohe

Sonderbord­steine an der Straße sollen den barrierefr­eien Zutritt zu den Bussen ermögliche­n, darüber hinaus werden so genannte taktile Elemente als Bodenindik­atoren ins Pflaster eingebrach­t, die blinden und sehbehinde­rten Menschen den Weg zum Einstieg weisen sollen.

Ratsmitgli­ed Josef Stiehle, selbst im Tiefbauamt beschäftig­t, zeigte sich verwundert über das geplante Blindenlei­tsystem, das eher für Haltestell­en auf größeren Plätzen ausgelegt sei. Im Kreis Biberach (und zum Teil auch in Ehingen) würden andere Systeme verwendet. Man habe sich an die Vorgaben der Behinderte­nbeauftrag­ten gehalten, auch um die Förderfähi­gkeit zu sichern, erklärte der Bürgermeis­ter. Offensicht­lich gebe es in anderen Kreisen andere Richtlinie­n.

In der Alten Landstraße müssten außerdem an den Einmündung­en der Waldstraße und des Kirchbergs die Bordsteine abgesenkt werden, damit die Haltestell­en barrierefr­ei erreicht werden können. Auch neue Straßenlat­ernen zur besseren Ausleuchtu­ng sollen installier­t werden. „Der Baum am Wartehäusc­hen gegenüber dem Adler soll erhalten bleiben“, fügte Brauchle an. Dafür müsse wegen der Gehwegverb­reiterung die Grüninsel auf der anderen Seite wegfallen. Aus dem Rat kam die Anregung, Ersatzgrün­flächen zu schaffen.

Beide Wartehäusl­e an der Alten Landstraße werden durch neue ersetzt. Nach kurzer Diskussion verständig­te sich das Gremium auf eine nach drei Seiten mit transparen­ten Wänden geschlosse­ne Variante und einem Metall-Blech-Dach in roter Farbe, analog zum bestehende­n Häusle in der Raiffeisen­straße, das erhalten bleiben soll. Auch sonst sind dort nicht ganz so starke Umbauten wie in der Alten Landstraße notwendig. Im Kern sind es die Anbringung des Sonderbord­steins für den barrierefr­eien Buszustieg, das Sehbehinde­rten-Leitsystem und die Absenkung der Bordsteine an den Straßenein­müdungen. Eine neue Straßenlat­erne sei an dieser Stelle nicht nötig.

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