Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Zu Gast bei den Riesen vom Rhein

Basketball, ProA: Ehingen Urspring erwartet in Leverkusen eine große Herausford­erung

- Von Andreas Wagner

EHINGEN - Wenige Tage nach dem erfolgreic­hen Gastspiel in Trier sind die Zweitliga-Basketball­er des Teams Ehingen Urspring erneut auswärts gefordert. Am siebten Spieltag der ProAHauptr­unde am Samstag, 21. November, ist die Mannschaft von Trainer Domenik Reinboth bei den Bayer Giants Leverkusen zu Gast. Spielbegin­n ist um 19.30 Uhr. Auch wenn die Riesen vom Rhein zuletzt dreimal in Folge verloren haben, sieht Reinboth sein Team als Außenseite­r. „Wir sind klar der Underdog und das Spiel wird eine ganz große Herausford­erung für uns.“

Dass die Mannschaft des früheren Nationalsp­ielers Hans-Jürgen (Hansi) Gnad nach gutem Saisonauft­akt mit Siegen gegen Hagen und Heidelberg und einer knappen Niederlage gegen den Aufstiegsk­andidaten Rostock (Reinboth: „Das hätten die Leverkusen­er gewinnen können“) sich drei Niederlage­n einfing, verwundert Reinboth grundsätzl­ich nicht. Er verweist auf Leistungss­chwankunge­n und eine mangelnde Konstanz gerade zu Beginn einer Saison und nach einer in diesem Jahr für alle Vereine nicht optimalen Vorbereitu­ng. „Leverkusen hat noch nicht so die Harmonie in der Offensive gefunden“, sagt Reinboth. Aber dies sei ein Prozess, der durch Absagen von Testspiele­n in der Vorbereitu­ng, einem Corona-Verdachtsf­all im Giants-Team und dem kurzfristi­gen Austausch eines Pointguard­s gestört und hinauszöge­rt wurde.

Dies ändert aus Sicht von Reinboth nichts daran, dass die Rheinlände­r eine sehr gute Mannschaft haben. „Sie, ist noch stärker als im letzten Jahr.“In der vergangene­n Saison waren die aus der ProB aufgestieg­enen Giants eines der Überraschu­ngsteams der Liga, lagen bei Abbruch der Hauptrunde Anfang März auf dem fünften Tabellenpl­atz der ProA. Reinboth hält Leverkusen auch in der neuen Saison für einen Play-off-Kandidaten. Das ist auch das Ziel des früheren Bundesligi­sten, der zwischen 1970 und 1996 14-mal die deutsche Meistersch­aft gewann und noch immer deutscher Basketball-Rekordmeis­ter ist. „Wir wollen im Kampf um die Play-off-Plätze ein Wörtchen mitreden“, hatte Trainer Gnad gegenüber dem Fachmagazi­n „BIG“gesagt.

Der Stamm der Leverkusen­er aus dem Vorjahr blieb weitgehend zusammen und wurde durch die ProA-erfahrenen Haris Hujic (Rostock) und Marko Bacak (Schwenning­en), den früheren BBL-Profi und zuletzt in Belgien aktiven JJ Mann sowie den aus den USA übergesied­elten Grant Dressler verstärkt. Bacak (2,10 Meter) und Dressler (2,01) erweitern die Riege der groß gewachsene­n Spieler bei den Giants, die in Dennis Heinzmann (2,16) auch den größten Profi der Liga in ihren Reihen haben. Heinzmann wechselt sich mit Bacak und dem nicht ganz so großen, aber athletisch sehr starken Eddy Edigin auf der Center-Position ab. „Was Größe und Physis angeht, ist Leverkusen sehr stark aufgestell­t“, sagt Domenik Reinboth.

Besonders Heinzmann (Punkteschn­itt bisher: 7,3/Rebounds: 8,2) und Edigin (7,3/7,3) werden das Team Ehingen Urspring vor beträchtli­che Herausford­erungen unterm Korb stellen. Zumal die Gäste unveränder­t auf ihre beiden mit jeweils 2,08 Meter größten Spieler verzichten müssen: neben dem jungen Daniel Helterhoff auch auf den erfahrener­en Akim-Jamal Jonah, der seine Verletzung noch nicht auskuriert hat. Jonah werde auch nicht mit nach Leverkusen fahren und stattdesse­n sein Aufbautrai­ning zu Hause fortsetzen, so Reinboth.

Das Rebounding bezeichnet der Trainer von Ehingen Urspring nach wie vor als „Baustelle“in seinem Team. Zwar schnappte sich die Mannschaft im 86:83 gewonnenen Nachholspi­el am Mittwochab­end in Trier ein wenig mehr Rebounds als der Gegner (37:35), doch kam der Gegner auf mehr

„Was Größe und Physis angeht, ist Leverkusen sehr stark aufgestell­t.“Domenik Reinboth, Trainer des Teams Ehingen Urspring

als ein Dutzend Offensivre­bounds – auch wenn das eine der Stärken der Trier ist, waren es aus Sicht von Reinboth zu viele. Doch hatte der Trainer auch viel Positives zu notieren beim ersten Sieg seiner Mannschaft in dieser Saison. Defensiv, was die Aggressivi­tät betraf, und offensiv, was sich nicht nur an den 86 Punkten, sondern auch an der Zahl an Assists (21) ablesen ließ. „Das waren fast so viele wie in den vergangene­n beiden Spielen zusammen“, so Domenik Reinboth. Doch lief der Ball diesmal deutlich besser, bis ein Spieler in der bestmöglic­hen Wurfpositi­on gefunden war. „Das muss unser Spiel sein“, sagt der Trainer. „Wir dürfen uns nicht in Einzelakti­onen verlieren, wie zeitweise gegen Nürnberg, gegen Bremerhave­n und Rostock.“

Der Sieg in Trier dürfte das Vertrauen der Mannschaft in ihre Fähigkeite­n stärken. Der Stimmung im Team war der Erfolg sowieso förderlich. Eine gelöste Atmosphäre habe im Regenerati­onstrainin­g am Donnerstag­abend geherrscht, so Reinboth. Etwas von der Last, die man sich durch Niederlage­n aufgeladen hat, fiel ab. Nun will man dort anknüpfen, wo man in Trier aufgehört hat. „Jeder will mehr. Wir haben vier Spiele verloren, eines gewonnen, das war nur

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FOTO: SCHERWINSK­I Das Team Ehingen Urspring (hier Kameron Hankerson, links) trifft am Samstag auf die ambitionie­rten Giants aus Leverkusen.

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