Zu Gast bei den Riesen vom Rhein
Basketball, ProA: Ehingen Urspring erwartet in Leverkusen eine große Herausforderung
●
EHINGEN - Wenige Tage nach dem erfolgreichen Gastspiel in Trier sind die Zweitliga-Basketballer des Teams Ehingen Urspring erneut auswärts gefordert. Am siebten Spieltag der ProAHauptrunde am Samstag, 21. November, ist die Mannschaft von Trainer Domenik Reinboth bei den Bayer Giants Leverkusen zu Gast. Spielbeginn ist um 19.30 Uhr. Auch wenn die Riesen vom Rhein zuletzt dreimal in Folge verloren haben, sieht Reinboth sein Team als Außenseiter. „Wir sind klar der Underdog und das Spiel wird eine ganz große Herausforderung für uns.“
Dass die Mannschaft des früheren Nationalspielers Hans-Jürgen (Hansi) Gnad nach gutem Saisonauftakt mit Siegen gegen Hagen und Heidelberg und einer knappen Niederlage gegen den Aufstiegskandidaten Rostock (Reinboth: „Das hätten die Leverkusener gewinnen können“) sich drei Niederlagen einfing, verwundert Reinboth grundsätzlich nicht. Er verweist auf Leistungsschwankungen und eine mangelnde Konstanz gerade zu Beginn einer Saison und nach einer in diesem Jahr für alle Vereine nicht optimalen Vorbereitung. „Leverkusen hat noch nicht so die Harmonie in der Offensive gefunden“, sagt Reinboth. Aber dies sei ein Prozess, der durch Absagen von Testspielen in der Vorbereitung, einem Corona-Verdachtsfall im Giants-Team und dem kurzfristigen Austausch eines Pointguards gestört und hinauszögert wurde.
Dies ändert aus Sicht von Reinboth nichts daran, dass die Rheinländer eine sehr gute Mannschaft haben. „Sie, ist noch stärker als im letzten Jahr.“In der vergangenen Saison waren die aus der ProB aufgestiegenen Giants eines der Überraschungsteams der Liga, lagen bei Abbruch der Hauptrunde Anfang März auf dem fünften Tabellenplatz der ProA. Reinboth hält Leverkusen auch in der neuen Saison für einen Play-off-Kandidaten. Das ist auch das Ziel des früheren Bundesligisten, der zwischen 1970 und 1996 14-mal die deutsche Meisterschaft gewann und noch immer deutscher Basketball-Rekordmeister ist. „Wir wollen im Kampf um die Play-off-Plätze ein Wörtchen mitreden“, hatte Trainer Gnad gegenüber dem Fachmagazin „BIG“gesagt.
Der Stamm der Leverkusener aus dem Vorjahr blieb weitgehend zusammen und wurde durch die ProA-erfahrenen Haris Hujic (Rostock) und Marko Bacak (Schwenningen), den früheren BBL-Profi und zuletzt in Belgien aktiven JJ Mann sowie den aus den USA übergesiedelten Grant Dressler verstärkt. Bacak (2,10 Meter) und Dressler (2,01) erweitern die Riege der groß gewachsenen Spieler bei den Giants, die in Dennis Heinzmann (2,16) auch den größten Profi der Liga in ihren Reihen haben. Heinzmann wechselt sich mit Bacak und dem nicht ganz so großen, aber athletisch sehr starken Eddy Edigin auf der Center-Position ab. „Was Größe und Physis angeht, ist Leverkusen sehr stark aufgestellt“, sagt Domenik Reinboth.
Besonders Heinzmann (Punkteschnitt bisher: 7,3/Rebounds: 8,2) und Edigin (7,3/7,3) werden das Team Ehingen Urspring vor beträchtliche Herausforderungen unterm Korb stellen. Zumal die Gäste unverändert auf ihre beiden mit jeweils 2,08 Meter größten Spieler verzichten müssen: neben dem jungen Daniel Helterhoff auch auf den erfahreneren Akim-Jamal Jonah, der seine Verletzung noch nicht auskuriert hat. Jonah werde auch nicht mit nach Leverkusen fahren und stattdessen sein Aufbautraining zu Hause fortsetzen, so Reinboth.
Das Rebounding bezeichnet der Trainer von Ehingen Urspring nach wie vor als „Baustelle“in seinem Team. Zwar schnappte sich die Mannschaft im 86:83 gewonnenen Nachholspiel am Mittwochabend in Trier ein wenig mehr Rebounds als der Gegner (37:35), doch kam der Gegner auf mehr
„Was Größe und Physis angeht, ist Leverkusen sehr stark aufgestellt.“Domenik Reinboth, Trainer des Teams Ehingen Urspring
als ein Dutzend Offensivrebounds – auch wenn das eine der Stärken der Trier ist, waren es aus Sicht von Reinboth zu viele. Doch hatte der Trainer auch viel Positives zu notieren beim ersten Sieg seiner Mannschaft in dieser Saison. Defensiv, was die Aggressivität betraf, und offensiv, was sich nicht nur an den 86 Punkten, sondern auch an der Zahl an Assists (21) ablesen ließ. „Das waren fast so viele wie in den vergangenen beiden Spielen zusammen“, so Domenik Reinboth. Doch lief der Ball diesmal deutlich besser, bis ein Spieler in der bestmöglichen Wurfposition gefunden war. „Das muss unser Spiel sein“, sagt der Trainer. „Wir dürfen uns nicht in Einzelaktionen verlieren, wie zeitweise gegen Nürnberg, gegen Bremerhaven und Rostock.“
Der Sieg in Trier dürfte das Vertrauen der Mannschaft in ihre Fähigkeiten stärken. Der Stimmung im Team war der Erfolg sowieso förderlich. Eine gelöste Atmosphäre habe im Regenerationstraining am Donnerstagabend geherrscht, so Reinboth. Etwas von der Last, die man sich durch Niederlagen aufgeladen hat, fiel ab. Nun will man dort anknüpfen, wo man in Trier aufgehört hat. „Jeder will mehr. Wir haben vier Spiele verloren, eines gewonnen, das war nur