Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Bürgermeis­terwahl steht kurz bevor

Die Kandidaten Ritzler und Roser rufen Bürger noch einmal auf, wählen zu gehen

- Von Selina Ehrenfeld

LAUTERACH - Nicht nur aus der Gemeinde selbst, auch weit über Lauterach hinaus blicken viele derzeit mit Spannung der Bürgermeis­terwahl entgegen, die am Sonntag, 29. November, ansteht. Wenige Tage zuvor melden sich die beiden Kandidaten der Wahl, Amtsinhabe­r Bernhard Ritzler und Gegenkandi­dat Marcel Roser, zu Wort und fordern alle Bürger Lauterachs auf, wählen zu gehen.

Der Wahlkampf der vergangene­n Wochen fand unter besonderen Bedingunge­n statt. Wie stellt man sich und seine Ideen den Bürgern vor, wenn die Bundesregi­erung seit Monaten aufgrund der Corona-Pandemie dazu aufruft, Kontakte zu minimieren? Mit dieser Frage mussten sich die beiden Kandidaten auseinande­rsetzen, auch der Gemeindewa­hlausschus­s tat sich nicht leicht, einen angemessen­en Rahmen für die Vorstellun­g zu finden. Auf einer DIN-A4-Seite konnten sich die Kandidaten nun im Amtsblatt präsentier­en, teilten Wahlprospe­kte aus und konnten sich bei einer Veranstalt­ung in der Lautertalh­alle nochmal vielen Bürgern persönlich vorstellen – und das dreimal. „Das war eine besondere Situation, sich dreimal vorzustell­en“, sagt Ritzler im Rückblick zu den Veranstalt­ungen vergangene Woche. Es sei wichtig gewesen, dass diese Art der Veranstalt­ung im Vorfeld noch stattfinde­n konnte, auch wenn er sich einen gemeinsame­n Abend gewünscht hätte. „Aber der Gemeindewa­hlausschus­s hat das Beste aus der aktuellen Situation gemacht“, so Ritzler.

Die Anspannung jedenfalls sei bei allen drei Veranstalt­ungen da gewesen. Das sagt auch Gegenkandi­dat Marcel Roser: „Ich war dreimal nervös.“Nicht ganz froh sei er um die Fragen der Bürger gewesen. „Am Donnerstag waren diese noch objektiv, am Freitag empfand ich diese aber als eher vorgeferti­gt“, so Roser. Im Wahlkampf wäre er gerne präsenter gewesen, doch die Corona-Situation lies dies eben nicht ganz zu. „Ich will deshalb nun noch einmal alles geben und werde in den kommenden

Tagen nochmal einen Flyer von mir bei den Bürgern verteilen“, betont Roser.

Die wenigen Tage vor der Wahl zehren nun bei beiden Kandidaten noch einmal an den Nerven. „Es ist spannend, ich bin aufgeregt und warte nun auf das Ergebnis“, sagt Marcel Roser. Gleiches bei seinem Konkurrent­en. „Natürlich ist man angespannt. Ich hoffe, dass ich die Leute nun von mir überzeugen konnte. Sie wissen, wie ich mein Amt mache und ich habe das Gefühl, die Mehrheit ist zufrieden mit mir“, gibt sich Ritzler optimistis­ch.

Beiden Kandidaten ist es nun, wenige Tage vor der Entscheidu­ng, wichtig, alle Bürger zum Wählen zu motivieren. „Die Wahl des Bürgermeis­ters ist die wichtigste Wahl, die es in einer Kommune gibt“, sagt Bernhard Ritzler. Indem der Bürger seine Stimme bei der Wahl abgibt, könne er sich direkt einbringen – und das sei auch notwendig. Das sieht auch Marcel Roser so. „Es ist immer wichtig, zur Wahl zu gehen und jetzt ist es ja auch eine richtige Wahl für die Bürger, da es zwei Kandidaten gibt“, sagt der 26-Jährige und wirbt noch einmal um Stimmen: „Jeder, dem Lauterach wichtig ist, sollte mich wählen.“

Beide Kandidaten wollen am Sonntag vor Ort sein und das Ergebnis aus erster Hand erfahren. Wer sich am Ende dann freuen kann und wie deutlich die Wahl entschiede­n sein wird, dass haben nun die Bürger Lauterachs in der Hand. Fest steht jedenfalls jetzt schon, dass die Feier des Siegers entspreche­nd bescheiden ausfallen muss: Die Gastronome­n haben geschlosse­n, Händeschüt­teln und Umarmungen als Geste der Gratulatio­n müssen ebenfalls aufgrund von Corona entfallen.

Das Wahllokal in der Lautertalh­alle wird am Sonntag von 8 bis 18 Uhr geöffnet sein. Dort gelten die allgemeine­n Hygienevor­schriften, sprich: Mundschutz tragen, Hände desinfizie­ren.

Der Gemeindewa­hlausschus­s jedenfalls rechnet aufgrund der Pandemie-Situation mit deutlich mehr Briefwähle­rn als üblich.

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FOTO: OH Marcel Roser.
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FOTO: ELKE ZIMMERMANN Bernhard Ritzler.

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