Kein Maultaschenverkauf
2017 ging Dr. Schenzles Kollege Dr. Martin Wagner in den Ruhestand, für ihn rückte Holger Gast in die Gemeinschaftspraxis nach. „Am 8. Januar wird dann Dr. Marie Therese Gast, die Frau von Holger Gast und Tochter von Dr. Martin Wagner, meinen Platz in der Praxis einnehmen. Für die Patienten bleibt alles beim Alten, nur ich bin eben nicht mehr da“, sagt Dr. Schenzle, der als Betriebsarzt weiterhin praktizieren wird – allerdings nicht mehr in der Praxis.
Dass er weiterhin als Arzt arbeiten möchte, ist klar. „Die ersten zwölf Semester im Studium sind für alle Ärzte gleich. Für mich war aber schon immer klar, dass wenn ich das alles schon lernen muss, will ich es auch brauchen können. Und ich will es nicht nur lernen, sondern auch verstehen“, betont Dr. Schenzle, der viele seiner Patienten über die Jahrzehnte hinweg liebgewonnen hat. „Ich habe natürlich ganze Familien über Generationen hinweg behandelt. Ich würde behaupten, dass ich mindestens 3000 meiner Patienten an der Stimme erkenne“, sagt Dr. Schenzle, der in den vergangenen Tagen immer mal wieder seinen Patienten mitgeteilt hat, dass er aufhören wird. „Natürlich ehrt es mich, wenn Patienten das bedauern. Mir war es aber nie wichtig, dass die Patienten beispielsweise gesagt haben, der spritzt gut. Mir war es für mich persönlich immer sehr wichtig, dass ich die Krankheiten richtig erkannt und die richtigen Lösungen gefunden habe“, betont Dr. Schenzle, der sagt: „Als Arzt nimmt man natürlich auch Problempatienten gedanklich mit nach Hause. Ich habe immer versucht, das alles mit mir selbst auszumachen. Denn jemandem nicht helfen zu können, war nie eine Option. Oft kamen mir unterbewusst beim Joggen Ideen. Sport ist für mich immer wie eine Meditation“, betont der Mediziner, der nun auch froh darüber ist, dass er als Betriebsarzt künftig wieder selbstbestimmter arbeiten kann.
Und wenn Dr. Schenzle mal nicht den „weißen Kittel“anhaben wird, freut er sich darauf, „viel Sport zu machen“. „Fahrradfahren, Wandern, Joggen und Tennis – darauf habe ich Lust“, so Schenzle, der als Fördervereinsvorsitzender der TSG-Fußballer auch im Ehrenamt eine Aufgabe hat. „Es ist mir eine Ehre gewesen, so lange das Vertrauen der Patienten zu bekommen. Und ich bin froh, eine Nachfolge für meine Praxis bekommen zu haben. Das ist nicht jedem vergönnt. Deswegen habe ich nun auch schon etwas früher aufgehört.“
EHINGEN (tg) - Der Lionsclub Munderkingen-Ehingen muss den für Samstag geplanten Maultaschenverkauf auf kommenden Samstag verschieben. Die Produktion ruht, weil die Nudelmaschine defekt ist.