Zimmer gegen Sex
Münchner Vermieter steht vor Gericht – Notlage von Frauen wohl ausgenutzt
MÜNCHEN
● sexuellen Kontakt zu einer von ihnen gehabt. Auch habe er sie nicht zur Prostitution gedrängt – räume aber ein, dass sie zum Teil unter seiner Organisation in der Wohnung Freier empfangen hätten: „Ich bin da wo reingerutscht.“
Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die 28-Jährige im Januar 2019 in das Zimmer einzog. In der Wohnungsanzeige habe der Mann gezielt nach einer Frau gesucht. Gegen ihren Willen sei es dann einige Zeit nach dem Einzug mehrfach zum Sex gekommen.
Obwohl sie sich laut Ermittlungen zuvor noch nie prostituiert habe, habe die Frau auf Drängen des Angeklagten Dutzende Freier empfangen. Dem 58-Jährigen wird vorgeworfen, die finanzielle Notlage, die psychischen Probleme und die Drogenabhängigkeit der Frau erkannt und bewusst ausgenutzt zu haben.
Im Fall der zwei Minderjährigen ging es nicht um ein Angebot zum Wohnen. Aber auch sie waren den Ermittlungen zufolge in einer Notlage. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die beiden im vergangenen Jahr unter Aufsicht und Planung des 58-Jährigen verschiedene Freier bei ihm trafen, um an Geld zu kommen. Einen Teil davon habe er selbst behalten. Zwischen der damals 17-Jährigen und dem 58-Jährigen soll es außerdem zu einem sexuellen Kontakt gegen ihren Willen gekommen sein.
Der Mann wurde im Juli 2019 festgenommen. Er behauptet nun, die drei Frauen hätten sich bereits vorher unter extrem schlechten Umständen