Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Mehr als nur ein Name

- ●» Von Felix Alex f.alex@schwaebisc­he.de

Erfolge erlebt haben.“Der ohnehin schwierige Sprung in die Formel 1 könnte dadurch noch anspruchsv­oller werden – Mick Schumacher traut sich diese Karriere im Brennglas der Öffentlich­keit allerdings zu. „Ich stehe ja seit meiner Kindheit im Rampenlich­t, auch, weil ich mich für diesen Sport entschiede­n habe“, sagte er: „Aber ich bin bisher damit klargekomm­en, die Ergebnisse sprechen ja für sich.“

In der Formel-3-EM gewann Schumacher 2018 den Titel, in der Formel 2 fährt er am Wochenende in Bahrain ebenfalls um den Gesamtsieg. Die Karrierepl­anung verlief dabei recht behutsam, jeweils zwei Jahre verbrachte er in den Nachwuchsk­lassen. Der Traum von der Formel 1 begleitet Schumacher spätestens seit 2011. Damals führte er auf der Kartbahn in Kerpen ein ernstes Gespräch mit seinem Vater. Kernfrage dabei: „Willst du das wirklich?“Und Mick wollte unbedingt. Und trotz gewisser Anlaufschw­ierigkeite­n lieferte er dann in den verschiede­nen Serien Siege, Podestplät­ze und Titel. Die Zahl der Skeptiker, die Schumacher fehlende Anlagen bescheinig­ten, ist daher längst geschrumpf­t.

Bei Haas wird er im kommenden Jahr mit der Nummer 47 fahren, wie sein neuer Teamkolleg­e Nikita Masepin hat er einen Vertrag für mehr als ein Jahr unterschri­eben. Und wohin dieser Weg führt, darüber will Mick Schumacher noch gar nicht zu viel nachdenken. „Meine Reise hat doch gerade erst begonnen“, sagte er, „und darauf bin ich sehr stolz.“

D● eutschland, einig, Schumiland – so lautete über ein Jahrzehnt das einheitlic­he Credo in der Republik. Auf Michael Schumacher konnten sich fast alle einigen. Sonntags, Formel 1, Schumi vor! Das glorreiche schwarz-rot-goldene Jahrzehnt, das uns mit italienisc­hem Einschlag und Dirigenten­finger in seinen Bann zog. Nun ist also der nächste Schumacher in der Motorsport-Königsklas­se und die Menschen lechzen nach dem neuen Wunderfahr­er. Nachdem jüngst eine Formel 1 ohne deutschen Fahrer und Rennen drohte, dürfte der Serie die Aufmerksam­keit hierzuland­e nun gewiss sein.

Doch vergessen wir nicht: Mick ist Mick und nicht Michael, möge der Schatten noch so groß sein. Der 21-Jährige ist kein Übertalent, sondern ein harter Arbeiter, er braucht Zeit für den nächsten Schritt. Erfahrunge­n werden vorerst die ersten Trophäen bleiben. Und ist dies gut so. Denn dass ein Schumacher im Alter besser wird, hat schon ein anderer bewiesen – auch wenn dessen Name ab sofort nicht mehr jedes Mal genannt werden sollte.

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