Heiko Jung hat seinen Traumjob gefunden
Der ehemalige Mesner von St. Blasius ist jetzt an der Längenfeldschule aktiv
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EHINGEN - Jahrelang hat er in der Ehinger Stadtpfarrkirche St. Blasius gewirkt, jetzt hat Heiko Jung einen anderen verantwortungsvollen Posten inne. Seit Anfang August ist er Hausmeister an der Längenfeldschule in Ehingen.
Auf dem Schulhof der Längenfeldschule ist es still. Obwohl es noch früh am Mittwochnachmittag ist, toben nur zwei Kleinkinder mit ihren Rädern am Rand des Pausenhofs. Es ist der erste Tag des Lockdowns und für Heiko Jung Zeit, Dinge in Angriff zu nehmen, für die im Alltagsgeschäft wenig Zeit bleibt. „Als Hausmeister hat man ja immer was zu tun“, sagt er. Technische Anlagen müssen laufen, die Gebäude müssen kontrolliert werden und falls Schnee fällt, muss der natürlich weg. „Ein paar Schüler und Lehrer sind auch noch da“, ergänzt
Heiko Jung. Viele Jahre hat er als Mesner in der Seelsorgeeinheit Ehingen Stadt gewirkt. Zehn Jahre war er der Herr des Wochenmarktes. Dann wechselte der gelernte Betonbauer und Industriekaufmann auf der Suche nach neuen Herausforderungen zum Bauhof Uttenweiler. Relativ schnell kam er nach Ehingen zurück und arbeitete als Amtsbote und Marktmeister. „Mit Aussicht auf die Stelle an der Längenfeldschule.“
An der Schule hat Heiko Jung nun seinen Traumjob gefunden, wie er selbst sagt. Bis zur Rente in 18 Jahren will er hier auf jeden Fall wirken. „Ich helfe gerne und bin nicht nur Hausmeister, sondern auch bei Problemen und Fragen da“, erklärt er. Im Vergleich mit seinem einstigen Wirkungskreis als Mesner findet er viele Gemeinsamkeiten: beispielsweise die Arbeit mit Menschen oder die Anforderung an handwerkliches Geschick.
Die Tage als Schulhausmeister beginnen früh. Bereits ab 7 Uhr ist Heiko Jung, der jetzt unweit des Pausenhofs in der Hausmeisterwohnung lebt, im Dienst und kontrolliert beispielsweise den Pausenhof nach Überresten von nächtlichen Partys. In normalen Zeiten trainieren nachmittags, abends und auch am Wochenende die Vereine in der Längenfeldhalle. Auch sie sind bisweilen auf Heiko Jung und seine Fachkenntnisse in Bezug auf die Gebäude angewiesen. „Es schadet nie, sich mit dem Hausmeister gut zu stellen“, scherzt er in Bezug auf die Zusammenarbeit mit den Verein. Sind die durch mit ihrem Training, ist er es, der die Halle auf etwaige Schäden kontrolliert. „Damit man genau nachvollziehen kann, was fällt auf die Schule und was auf die Vereine zurück.“
Bei Fragen kann sich Heiko Jung auf seinen Kollegen Jürgen Huber verlassen. Auch sein Vorgänger ist zur Not telefonisch erreichbar. Bei ihm hat Heiko Jung im Mai bereits einige Wochen an der Schule mitgeholfen, um alles kennenzulernen. „Und die Arbeitserfahrung wird mit der Zeit kommen“, ist er sicher.
Auf jeden Fall fühlt er sich an der Schule wohl. Die Aufgabe erfülle ihn, versichert er, und es gebe auch keine Aufgabe, die er nicht gerne machen würde.
Nun, in Zeiten des Lockdowns, hat sich Heiko Jung vorgenommen, das Lager aufzuräumen. Da gebe es durchaus Dinge, die eigentlich niemand mehr braucht. Zudem hat der Bauhof am Mittwochmorgen ein Regal geliefert, das Huber und Jung aufbauen müssen, damit die Lehrer alle Unterrichtsmaterialien verstauen können. Und nicht zuletzt sei der Lockdown nun auch eine Zeit, in der Lehrkräfte Projekte und Ideen verwirklichen wollen, um die Klassenzimmer umzugestalten.