„Wir haben die Herausforderungen bisher gut bewältigt“
Griesingens Bürgermeister Oliver Klumpp über das Jahr 2020 sowie die laufenden und kommenden Projekte
GRIESINGEN (reis) - Dank guter Zusammenarbeit vieler Beteiligter habe die Gemeinde Griesingen die Herausforderung der Corona-Krise gut bewältigen können, erklärt Bürgermeister Oliver Klumpp. Er hofft, dass das auch im kommenden Jahr so sein wird, gleichzeitig aber auch ein Stück Normalität einkehrt. Die nachfolgenden, von SZ-Redakteur Reiner Schick gestellten Fragen hat Klumpp schriftlich beantwortet.
SZ: Wie fällt Ihre Bilanz als Bürgermeister für das 2020 aus? Klumpp: Das Jahr 2020 wird uns allen als Ausnahmejahr in Erinnerung bleiben. Die Bewältigung der Krise ist eine enorme Herausforderung für unsere Gesellschaft. Die Gesundheit aller muss für uns im Vordergrund stehen. Dank meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und durch die gute Zusammenarbeit mit der Verwaltungsgemeinschaft Ehingen und dem Landratsamt Alb-Donau-Kreis konnten die Zusatzaufgaben durch die Corona-Pandemie bisher gut bewältigt werden. Ebenso möchte ich in diesem Zusammenhang die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat und den Vereinen hervorheben.
Leider haben sich zwei geplante Maßnahmen ins kommende Jahr verschoben. Zum einen die Herstellung einer Urnengemeinschaftsgrabanlage auf unserem Friedhof, zum anderen der letzte Abschnitt der Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED-Technik.
Was waren die wichtigsten kommunalen Projekte?
Eines der wichtigsten Projekte war, dass die Grundstücksverhandlungen für ein neues Baugebiet erfolgreich abgeschlossen wurden. Der Grunderwerb für neues Bauland war auch im Haushaltsplan 2020 der größte Schwerpunkt. Der innerörtliche Breitbandausbau mit der BackboneTrasse sowie einzelne Hausanschlüsse sind fertiggestellt worden. Dass in verschiedenen Straßenabschnitten eine neue Erdgasleitung mitverlegt wurde, ist insgesamt positiv zu sehen.
Viele Veranstaltungen und Vereinsfeste mussten im Laufe der Pandemie abgesagt oder auf einen späteren Zeitpunkt verlegt werden. Das war nicht immer einfach, vor allem, wenn man weiß, wie viel Herzblut und Engagement die Vereine und Institutionen in der Vorbereitung leisten. Wir haben es immer geschafft, eine einvernehmliche Lösung zu finden. Für die Verantwortlichen stand das Allgemeinwohl und die Gesundheit immer im Vordergrund. Dafür bin ich allen Beteiligten sehr dankbar.
Was steht im Jahr 2021 im Fokus? Trotz allem muss der Blick nach vorjekte ne gerichtet werden, um die Entwicklung der Gemeinde so gut es geht voranzubringen. Ein Schwerpunkt bildet die Erschließung eines neuen Baugebiets. Nachdem im vergangenen Jahr die Grundstücksverhandlungen erfolgreich waren, steht als nächster Schritt die Erschließungsplanung des zukünftigen Baugebiets an. Im Gebäude Kirchberg 12 wird die alte Elektroheizung gegen eine neue umweltfreundliche Gasbrennwertheizung ersetzt werden. Die Sanierung der Panoramastraße mit Erneuerung der Wasserleitung und des Kanals wird ebenfalls im kommenden Jahr einen weiteren Schwerpunkt bilden. Nachdem der Ausbau der Kläranlage Öpfingen 2021 beginnen wird, werden wir die Kostenbeteiligung wie geplant umsetzen müssen. Erfreulicherweise haben wir für die Maßnahme vom Land Baden-Württemberg einen Zuwendungsbescheid in Höhe von 343 600 Euro erhalten. Der Einbau von Messeinrichtungen in die Regenüberlaufbecken muss ebenfalls umgesetzt werden. Der barrierefreie Umbau von den beiden Bushaltestellen Gasthaus Adler und der Haltestelle in der Raiffeisenstraße wird im kommenden Frühjahr beginnen.
Wie ist die Gemeinde finanziell aufgestellt?
Die Gemeinde Griesingen verfügt momentan noch über entsprechende Eigenmittel auf dem Bankkonto, die so genannten liquiden Mittel. Die Gemeinde ist gegenwärtig finanziell gut aufgestellt.
Im Haushaltsplan für das Jahr 2021 wird hingegen, um die großen Prowie die Erschließung des neuen Baugebiets oder die Erneuerung des Kanals mit Wasserleitung in der Panoramastraße und zum weiteren Breitbandausbau eine Kreditaufnahme unumgänglich sein. Außerdem rechnen wir im kommenden Jahr aufgrund der Corona-Pandemie mit einem rückläufigen Gemeindeanteil an der Einkommensteuer und mit geringeren Schlüsselzuweisungen des Landes.
Was sind Ihre persönlichen Erwartungen für das Jahr 2021?
Das kommende Jahr wird ebenfalls von den Auswirkungen der Pandemie gezeichnet sein. Die Herausforderungen für unsere Gesellschaft – ja für die Weltgemeinschaft – in Bezug auf die Krisenbewältigung bleibt ungemein hoch. Ich hoffe, wie viele Menschen auf dieser Welt, dass die angekündigten Impfungen die ersehnte Wende in der Pandemie bringen. Ich wünsche mir, dass in unser Leben wieder ein Stück Normalität zurückkehrt, dass Begegnungen nicht mehr mit großem Abstand und Mund-Nase-Bedeckung stattfinden müssen.
Gibt es etwas, das Ihnen Sorgen bereitet?
Im Hinblick auf die Corona-Pandemie sind es die zu erwartenden volkswirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Folgen, die in ihrer gesamten Dimension gegenwärtig noch gar nicht absehbar sind. Des Weiteren hoffe ich, dass unser regionales Vereinsleben und das gute Miteinander keinen bleibenden Schaden davonträgt.