Die wichtigsten Fragen und Antworten zur Impfung
Wie komme ich an einen Termin? Wann geht’s auch in Ehingen los? – Ein Überblick
● EHINGEN/REGION - Der Kampf gegen das Coronavirus geht auch im Alb-Donau-Kreis in eine entscheidende Phase: Seit Ende des vergangenen Jahres werden die ersten Menschen geimpft. Doch die Anzahl der Impfdosen ist begrenzt und viele fragen sich, wann kann ich mich in Ehingen impfen lassen, wie läuft die Terminvergabe ab und was muss ich sonst alles wissen und beachten? Die SZ hat Antworten für die wichtigsten Fragen zusammengetragen.
Wer kann sich aktuell impfen ● lassen?
Der Verordnung des Bundes ist zu entnehmen, dass die Reihenfolge, wer sich ab wann impfen lassen kann, genau eingeteilt ist. Weil der Impfstoff begrenzt ist, werden zunächst Risikogruppen wie über 80Jährige sowie Mitarbeiter im Bereich der Pflege oder medizinischer Einrichtungen die Möglichkeit haben, sich impfen zu lassen. Das bedeutet, dass von Anfang an, sich nicht alle Menschen direkt impfen lassen können. Wer ein besonders hohes Risiko für einen schweren oder tödlichen Verlauf hat, gehört zu dieser ersten Gruppen mit „höchster Priorität“. Das Sozialministerium des Landes weist darauf hin, dass keine personalisierte Einladung erfolgen wird. Vielmehr wird empfohlen, sich mit dem eigenen Hausarzt darüber zu unterhalten, zu welcher (priorisierten) Gruppe man unter Umständen gehört. Vor Ort im Impfzentrum wird endgültig geprüft, ob der Impfanspruch rechtens ist. Zwingend mitzubringen ist daher der Personalausweis, Impfpass sowie die Gesundheitskarte.
Muss ich nach Ulm oder wird ● schon in Ehingen geimpft?
Generell wird unterschieden in Zentrale Impfzentren des Landes (ZIZ) und sogenannten Kreisimpfzentren (KIZ). Bereits in Betrieb ist auf dem Ulmer Messegelände eines der neun Zentralen Impfzentren in Baden-Württemberg. Wie Prof. Dr. Bernd Kühlmuß vom Ministerium für Soziales und Integration BadenWürttemberg auf Nachfrage mitteilt, sind bereits 9000 weitere Impfdosen seit Inbetriebnahme des ZIZ angekommen. Nach vorheriger Terminvergabe sollen dort in Zusammenarbeit mit dem DRK bis zu 120 Menschen in der Stunde geimpft werden. Allerdings sei eine maximale Auslastung „in den kommenden Wochen nicht absehbar, dafür reicht der Impfstoff nicht“, so der Experte. Ursprünglich
geplant ist, dass im Ulmer ZIZ an allen Tagen der Woche geimpft wird, das ist aktuell nicht der Fall. Doch Kühlmuß macht Hoffnung: „Es folgen ja hoffentlich weitere Zulassungen, in der zweiten Januarwoche vermutlich die nächste.“Noch etwas Geduld wird benötigt, geht es um das Kreisimpfzentrum in Ehingen. Rund einen Monat vor anvisiertem Start der 50 Kreisimpfzentren in Baden-Württemberg – und damit auch in Ehingen – am 15. Januar, ist der Mietvertrag für die Flächen des künftigen KIZ im ehemaligen Schlecker Kinderland/Möbelhaus in Ehingen unterschrieben worden. Handwerker bauten die Räumlichkeiten um. Wie bereits berichtet, wurde die Huber Group als Generalunternehmer verpflichtet. Das baden-württembergische Unternehmen wird das Kreisimpfzentrum betreiben. Dazu gehören die gesamte Ablauforganisation, die Personaleinstellungen und die komplette digitale Infrastruktur. Im Ehinger KIZ können laut Landratsamt täglich bis zu 800 Personen geimpft werden. „Wir stehen in den Startlöchern“, sagt die stellvertretende Pressesprecherin des Landratsamts Alb-Donau-Kreis, Daniela Baumann. Am vergangen Samstag war Raumübergabe. Was den Fortschritt im ehemaligen Schlecker Kinderland angeht, sei man sehr zufrieden, trotzdem – weil die Planungen gerade noch umgesetzt werden – müsse man nun abwarten: „Wir hoffen, es bleibt beim 15. Januar als Starttermin.“
Wie komme ich an einen
●
Termin?
Für die priorisierten Gruppen gibt es aktuell zwei Möglichkeiten, an die beiden nötigen Termine zu kommen: Zum einen erfolgt die Vergabe über die zentrale Telefonnummer 116 117 – allerdings muss über diesen Weg mit Wartezeiten am Telefon gerechnet werden, schließlich gilt die Nummer bundesweit. Eine andere Möglichkeit stellt die zentrale Anmeldeplattform im Internet unter https://www.impfterminservice.de/impftermine dar. Nach der Auswahl des Bundeslands steht dort aktuell beispielsweise das ZIZ in Ulm zur Auswahl. Im Anschluss wird durch die sogenannte Schnellprüfung der Anspruch auf einen Impftermin ermittelt. So kann online ein Termin in einem der ZIZ ausgemacht werden. Voraussetzung hierfür ist laut Sozialministerium eine eigene E-Mail-Adresse beziehungsweise die Möglichkeit, eine SMS zu empfangen. Das Ministerium versichert, dass bei der Terminvereinbarung gleichzeitig die Termine für die Erst- und Zweitimpfung ausgemacht werden. Zwei Hürden haben sich bereits in der Region bei Betroffenen scheinbar herauskristallisiert: Zum einen ist es gerade für über 80-Jährige mitunter nicht einfach, digital den Termin zu vereinbaren. Zudem sei es vorgekommen, dass die beiden Termine nicht am selben ZIZ stattfinden sollen. Das Sozialministerium aber widerspricht. „Das ist so nicht geplant“, sagt Kühlmuß. Wichtig ist zu wissen, dass der Impfschutz erst nach rund zwei bis drei Wochen nach der zweiten Impfung eintritt und die Impfung nicht von den AHA-Regelungen oder Quarantäneanordnungen befreit. Eine Impfpflicht besteht im Übrigen nicht.
Sind bereits mobile Impfteams
● in der Region unterwegs?
Bewohnerinnen und Bewohner von Alten- und Pflegeheimen werden über mobile Impfteams erreicht. Auch im Alb-Donau-Kreis und in Ulm ist bereits eines der fünf Teams im Einsatz. „Das Weitere hängt aber von der Zahl der Heime ab, die aufgeklärte BewohnerInnen anzeigen können. Hierzu sind Ärzte des Impfzentrums vorab bezüglich Aufklärung unterwegs“, berichtet Prof. Dr. Bernd Kühlmuß. Die mobilen Impfteams impfen die Personen vor Ort. Es bestehe auch nach Angaben des Ministeriums die Möglichkeit, dass das Personal mit geimpft wird. Weil aufgrund der begrenzten Menge des Impfstoffs priorisiert werden muss, ist es aktuell noch nicht möglich, dass pflegebedürftige Menschen in der eigenen Häuslichkeit aufgesucht werden können. Im Wohnpark St. Franziskus in Ehingen war das Impfteam noch nicht, wie Einrichtungsleiterin Monika Vollmann-Schipper auf Nachfrage bestätigt. Sie geht davon aus, dass ab
15. Januar ein Team vorbeischauen wird, denn Bedarf im Wohnpark sei vorhanden. „Gerade kommen die ersten Einverständniserklärungen von Bewohnern zurück“, erklärt sie. Sie geht davon aus, dass sich alle Bewohner impfen lassen möchten, in der Mitarbeiterschaft gebe es allerdings kein einheitliches Bild, nicht alle wollen sich schon jetzt impfen lassen. Auch in den Einrichtungen der ADK GmbH sind aktuell noch keine mobilen Impfteams im Einsatz gewesen. „Wir sind derzeit dabei, alle Vorbereitungen zu treffen, die im Handlungsleitfaden des Sozialministeriums festgelegt sind“, so Pressesprecherin Daniela Rieker. Die nötigen Formulare seien am 21. Dezember an die Angehörigen und Betreuer versandt worden und man werde die Rückmeldungen in spezielle Listen des mobilen Impfteams übertragen. „Der organisatorische Rahmen war zunächst noch etwas holprig, aber inzwischen sind die Wege klar“, so Rieker. Sie verweist darauf, dass das ein mehrstufiger Prozess ist: Zunächst müssen die Betreuer oder Angehörigen in die Datenweitergabe einwilligen. Ist dies geschehen, kann die Aufklärung erfolgen. Liegt diese vor und sind die Bewohner und Mitarbeiter im Impfportal des Landes registriert, kann das mobile Impfteam seine Arbeit machen. Als erste Einrichtung ist nun das Seniorenzentrum Dietenheim vorgesehen – hier finden am Montag die ersten ärztlichen Aufklärungen statt. „Wann genau dann geimpft werden kann, ist aber noch unklar“, so die Pressesprecherin.