Wie wird 2021 für Ulm und Neu-Ulm?
Kommen Seilbahn und neue Straßenbahnlinie? Albsteiger und Czisch über die Aussichten
● ULM/NEU-ULM - Katrin Albsteiger ist bekennender Fan von Neujahrsempfängen. Und besonders gefreut hat sie sich nach ihrer Wahl zur NeuUlmer Oberbürgermeisterin auf den gemeinsamen Empfang der Städte Ulm und Neu-Ulm, der diesmal wieder auf bayerischer Seite stattgefunden hätte. Doch diese Premiere für Albsteiger fiel wegen Corona ins Wasser – wie so vieles andere. Statt an Neujahr im Edwin-Scharff-Haus trafen sich Katrin Albsteiger und Ulms Oberbürgermeister Gunter Czisch vorab zum Gespräch im Ulmer Rathaus.
Dabei berichteten sie von ihren Erfahrungen im Corona-Jahr 2020 und verrieten, worauf sie sich im Jahr 2021 besonders freuen.
„Das Jahr 2020 war nicht nur Corona, aber Corona spielte in jeden Bereich irgendwie rein“, sagt Katrin Albsteiger rückblickend. Das Beisammensein, Feste und Feiern, Kulturereignisse und Treffen mit Bürgern hätten gefehlt. „Es hat nicht das Lebendige in der Stadt gegeben – im Sommer ein bisschen, aber mit angezogener Handbremse“, so die Oberbürgermeisterin. Auf der anderen Seite habe es ein unglaubliches nachbarschaftliches Engagement und eine große Solidarität der Bürger gegeben. „In der Krise erlebt man schon, wie der Mensch tickt“, sagt Katrin Albsteiger. Und: „Die Wertschätzung der kleinen Dinge ist enorm gestiegen.“
„Das Zwischenmenschliche hat wieder Konjunktur“, sagt Gunter Czisch. „Jetzt freut man sich auf jede Begegnung.“Das Zusammenleben, die Familie, die Sorge umeinander seien während der Krise in den Vordergrund gerückt. Die Menschen seien ganz überwiegend sehr diszipliniert mit den Einschränkungen durch
Corona umgegangen, so Czisch. „Ich nehme da eine große Verantwortungsbereitschaft wahr.“
Der Ulmer OB ist der Meinung: „Die Stadt hat im Großen und Ganzen funktioniert. Die Leute merken, dass sie sich darauf verlassen können.“Und wenn es Kritik gebe, sei das auch in Ordnung. Allerdings stellt Czisch eine wachsende „Corona-Müdigkeit“bei den Bürgern fest. Und auch seine Neu-Ulmer Amtskollegin bemerkt: „Das Durchhaltevermögen bröckelt.“So reagierten manche Leute zunehmend gereizt auf die Vorschriften, sei es im Bürgerbüro oder auf dem Recyclinghof.
Albsteiger will deshalb Mut machen und sagt: „Es gibt auch eine Zeit nach Corona.“Daher blicke sie „zuversichtlich optimistisch“auf das Jahr 2021. Es gebe die begründete Hoffnung, dass es wieder aufwärtsgeht. „Ich gehe davon aus, dass das Leben im Frühjahr wieder zurückkommt.“
In Neu-Ulm solle die Außengastronomie ausgeweitet werden, etwa auf dem Petrusplatz. Um den Wirten entgegenzukommen, wolle die Stadt, wie bereits im vergangenen Jahr, auf
Sondernutzungsgebühren verzichten. Auch der frühere Barfüßer-Biergarten solle im Frühling und Sommer erneut bespielt werden. Albsteiger hofft zudem, dass die Vereine sich wieder treffen können und es wieder viele Feste geben wird. „Ich glaube schon, dass wir im Jahr 2021 eine Aufbruchstimmung bekommen können“, sagt sie.
Die Belebung der Innenstadt ist auch für OB Gunter Czisch ein wichtiges Ziel. „Wir sollten alles tun, damit der Einzelhandel und die Gastronomie wieder auf die Beine kommen.“Zunächst sei allerdings weiterhin Geduld gefragt. „Jetzt haben wir eine harte Zeit bis Mitte Januar“, sagt der Ulmer Oberbürgermeister. Und auch danach sieht er noch keine rasche Rückkehr zur Normalität: „Ohne Einschränkungen wird’s nicht gehen bis Ostern.“
Die nun gestarteten Impfzentren sind für Czisch aber ein Grund zum Optimismus. Wenn es gelinge, in den nächsten Monaten eine hohe Durchimpfung zu schaffen, „dann können wir viel entspannter darüber sprechen, was im Sommer passieren kann“. Sprich: Was alles geht und was