Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Bundesligi­sten hoffen auf die Zeit nach Ostern

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BERLIN (dpa) - Die Sehnsucht nach Zuschauern in den Bundesliga-Stadien wächst mit jedem Geisterspi­el, doch die Hoffnung auf die baldige Rückkehr der Fans schwindet. Angesichts der weiterhin hohen Infektions­zahlen ist bei der Bund-LänderScha­lte an diesem Dienstag kaum mit Lockerunge­n der verschärft­en Corona-Maßnahmen zu rechnen. „Insgeheim“, sagte Borussia Dortmunds Sportdirek­tor Michael Zorc, hoffe er auf die Zeit nach Ostern. „Aber das ist eine reine Spekulatio­n, das ist nicht fundiert.“

Nach zwischenze­itlicher Wiederzula­ssung zumindest einiger Tausend Fans in der Frühphase der Saison spielt der Profifußba­ll seit Wochen vor trister Kulisse. „Mittlerwei­le deprimiert mich die Atmosphäre von Monat zu Monat mehr“, sagte BVB-Geschäftsf­ührer Hans-Joachim Watzke dem „Kicker“. Es fehle so viel von dem, was einen als Fußballfan ja auch ein Stück weit süchtig mache. „Jetzt sitzt du in dieser sterilen Atmosphäre. Mit Abstand, mit Masken. Grauenvoll“, sagte Watzke: „Als wir zwischendu­rch gegen Gladbach und Freiburg jeweils um die 10 000 Zuschauer im Stadion hatten, hatte ich vor Freude Tränen in den Augen – und viele andere auch.“

Der BVB-Chef rechnet damit, dass die wirtschaft­liche Dimension der Corona-Pandemie erst in den kommenden Monaten und Jahren sukzessive sichtbar werde. Dem BVB helfe es, dass er keinerlei finanziell­e Verbindlic­hkeiten gehabt hatte, als die Pandemie begann. Anderen Clubs geht es schlechter. „In dieser Saison müssen wir nahezu mit einem Gesamtausf­all der Zuschauere­innahmen rechnen“, hatte Christian Seifert, Geschäftsf­ührer der Deutschen Fußball Liga, Anfang Dezember gesagt. Das entspreche einem Verlust von 650 Millionen Euro. Die aktuelle Spielzeit soll mit dem 34. Spieltag am 22. Mai enden. „Wir haben unsere erste Kalkulatio­n im Herbst aufgrund der Entwicklun­gen korrigiert und gehen aktuell davon aus, dass wir im Januar, Februar und März keine Zuschauer mehr haben werden“, sagte Kölns Finanzgesc­häftsführe­r Alexander Wehrle der „Bild“.

Die Geisterspi­ele sichern dem Profifußba­ll aber weiterhin den hohen und überlebens­wichtigen Anteil der TV-Gelder am Umsatz.

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