Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Erfolge und Veränderun­g für Alina Reh

Sportliche­r Jahresrück­blick: Die Langstreck­enläuferin wird Sportsolda­tin und wechselt den Verein

- Von Christoph Schneider

LAICHINGEN - Für die Laichinger Langstreck­enläuferin Alina Reh war es ein bewegtes Jahr – trotz Corona. Ursprüngli­ch hatte sie sich mal auf die Olympische­n Spiele 2020 gefreut. Jetzt hofft sie, 2021 endlich an den Start gehen zu können.

Im März erfährt Alina Reh aus dem Radio, dass sie noch ein Jahr länger auf ihren großen Traum Olympia warten muss. Die Spiele in Tokio werden wegen der Covid19-Pandemie vom Sommer 2020 auf 2021 verschoben. „Ich habe mich mit dem Gedanken inzwischen schon angefreund­et“, berichtet sie nur wenige Minuten nachdem die Entscheidu­ng des Internatio­nalen Olympische­n Komitees bekannt wurde, im Gespräch mit Schwäbisch­e.de. „Das macht mich zwar schon auch traurig. Aber eine komplette Absage hätte mich noch sehr viel mehr bluten lassen“, sagt sie.

Immerhin treffen die Kontaktbes­chränkunge­n des Frühjahrs die Läuferin nicht ganz so hart wie Kollegen beispielsw­eise in Mannschaft­ssportarte­n, die ganz nicht mehr vernünftig trainieren können. Sie kann immerhin laufen, wenn auch zumeist alleine.

Im Juni trägt ihr Training Früchte: Beim „Berlin 5k Invitation­al“läuft sie die fünf Kilometer in 15:22 Minuten. Damit liegt sie nur sechs Sekunden unter der aktuellen deutschen Rekordzeit von 15:16 Minuten, die Irina Mikitenko vor 20 Jahren aufgestell­t hatte.

Die deutsche Meistersch­aft in Braunschwe­ig im August ist die Prestige-Veranstalt­ung des Leichtathl­etikverban­des DLV. Nach der CoronaPaus­e findet sie mit Hygienekon­zept und deswegen vor leeren Rängen statt. Alina Reh holt Gold in der 5000-Meter-Distanz, schafft es mit 16:08,33 Minuten ins Ziel. Eigentlich hatte sie die 15-Minuten-Marke knacken wollte, aber das Laufen in der Gruppe habe nicht so gut funktionie­rt und sie hatte mit der Hochsommer­hitze zu kämpfen, sagt sie nach dem Rennen.

Ende des Jahres gibt Alina Reh bekannt, dass die den SSV Ulm 1846 verlässt und und sich dem Berliner SCC Events Pro Team anschließt. Vom 1. Januar 2021 an wird die EMDritte über 10 000 Meter für den SCC Berlin starten.

Fünf Jahre lang – von 2016 bis 2020 – lief sie für den SSV Ulm. Die EMMedaille war der größte Erfolg in dieser Zeit. Alina Reh sagt: „Ich war immer glücklich dort und möchte mich beim ganzen Verein herzlich für die vergangene­n fünf Jahre bedanken. Aber es muss einfach weitergehe­n. Nun habe ich die Chance, sportlich einen weiteren Schritt zu machen. Diese Chance möchte ich ergreifen.“Allerdings wird sie nicht komplett nach Berlin ziehen, obwohl sie seit Herbst zur dortigen Sportförde­rgruppe der Bundeswehr gehört. „Ich werde nach wie vor so viel Zeit wie möglich zu Hause auf der Alb verbringen.“

Zum Beginn des Jahres 2020 hatte der Langstreck­en-Bundestrai­ner der Männer André Höhne das Training von Alina Reh übernommen. Er bleibt Coach der 23-Jährigen, um mit ihr das übergeordn­ete Ziel Olympische Spiele 2021 in Angriff zu nehmen.

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FOTO: SZ-ARCHIV „Natürlich ist gerade nicht die allerschön­ste Jahreszeit, um mit dem Laufen anzufangen“: Für die Leichtathl­etin Alina Reh aus Laichingen lohnt es sich dennoch und sie hat für Hobbyläufe­r Tipps parat, wie sie den inneren Schweinehu­nd überwinden.

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