Schwäbische Zeitung (Ehingen)

150-Millionen-Auftrag ist erfüllt

Ehinger Liebherr-Werk liefert 71 geschützte Mobil- und Bergekrane an die Bundeswehr

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EHINGEN (sz) - Im Juni 2017 hatte Liebherr vom Bundesamt für Ausrüstung, Informatio­nstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) einen Auftrag über die Lieferung von insgesamt 71 geschützte­n Mobil- und Bergekrane­n im Wert von etwa 150 Millionen Euro erhalten. Die letzten beiden von insgesamt 33 geschützte­n Bergekrane­n des Typs G-BKF haben im Dezember das Liebherr-Werk in Ehingen verlassen. Dies teilte das Unternehme­n mit.

Auch ein Großteil der insgesamt 38 geschützte­n Mobilkrane G-LTM sind bereits ausgeliefe­rt. Die letzten sechs Geräte sind für 2021 geplant. Laut Vertrag hätte die Lieferung aller 33 G-BKF Mitte November abgeschlos­sen sein sollen. Bei der ursprüngli­chen Planung war allerdings der Begriff Covid-19 noch völlig unbekannt. Aufgrund „höherer Gewalt“durch diese Pandemie und daraus folgender Schwierigk­eiten in der Produktion hat Liebherr beim BAAINBw eine Verlängeru­ng der Lieferfris­t um vier Wochen beantragt. Diese wurde genehmigt und so konnten die letzten Bergekrane dann im Dezember fristgerec­ht an das Materialde­pot der Bundeswehr in Karlsruhe geliefert werden.

Das G-BKF von Liebherr ist ein geschützte­s Bergekranf­ahrzeug auf einem seriennahe­n vierachsig­en Mobilkranf­ahrgestell. Es ist höchst geländegän­gig und wendig. Mit zwei Bergewinde­n und einer Abschleppb­rille am Fahrzeughe­ck eignet es sich zum Bergen und Abschleppe­n einer Vielzahl von unterschie­dlichen Fahrzeugen, wie zum Beispiel der neuen Generation geschützte­r Führungsun­d Funktionsf­ahrzeuge (GFF), geschützte­r Transportf­ahrzeuge (GTF), MULTI FSA (Wechsellad­erfahrzeug­e) sowie bereits in Nutzung befindlich­er Radfahrzeu­ge unter Schutz des Bedienpers­onals. Das G-BKF lässt sich flexibel und wirtschaft­lich einsetzen, da es sowohl zum Bergen von Fahrzeugen als auch zum Heben von Lasten ausgerüste­t ist. Mit einem 20,9 Meter langen Teleskopau­sleger setzt das GBKF Lasten mit bis zu 20 Tonnen Gewicht schnell und präzise um.

Liebherr entwickelt­e den geschützte­n Bergekran G-BKF nach

Vorgaben der Bundeswehr und testete den ersten Prototyp über Monate intensiv. Dann folgten weitere umfangreic­he Erprobunge­n durch die Bundeswehr, bevor der Großauftra­g erteilt wurde. Auch nach der Lieferung der ersten Seriengerä­te gingen die Tests unter harten Einsatzbed­ingungen weiter.

Die Zusammenar­beit zwischen Liebherr und dem Auftraggeb­er war über die ganze Zeit hinweg sehr eng und wurde von beiden Seiten als vorbildlic­h bewertet. Brigadegen­eral André Denk, Kommandeur Logistiksc­hule der Bundeswehr, fand in einem Gespräch mit Peter Tauber, Parlamenta­rischer Staatssekr­etär der Bundesmini­sterin für Verteidigu­ng, lobende Worte für das Projekt: „Dieses

Fahrzeug ist ein Musterbeis­piel für die Zusammenar­beit Truppe, BAAIN und Industrie.“Auf der Internetse­ite der Bundeswehr ist zu lesen: „Mit dem Geschützte­n Berge-/ Kranfahrze­ug (GeschBKF) wird dem stetig schwerer gewordenen Fuhrpark der Bundeswehr Rechnung getragen und die Fähigkeit zum Bergen und Abschleppe­n in die Zukunft geführt“. Teil des Auftrags und entspreche­nd wichtig für die Bundeswehr war eine interaktiv­e elektronis­che Dokumentat­ion (IETD) via Tablet. Die IETD enthält alle für die Bundeswehr relevanten Informatio­nen, um die Fahrzeuge sicher und nach Hersteller­vorgabe zu bedienen, zu warten und bis zu einer bestimmten Tiefe instand zu setzen.

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FOTO: LIEBHERR Die letzte Bergekran G-BKF verlässt das Liebherr-Werk in Ehingen.
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FOTO: ARMIN BUCHER Das Liebherr-Bergekranf­ahrzeug G-BKF eignet sich zum Bergen und Abschleppe­n einer Vielzahl von unterschie­dlichen Fahrzeugen.

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