Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Große Trauer um Zahnarzt Dr. Georg Kögl

Im Jahr 1961 eröffnete er eine Praxis in Ehingen – Seine Leidenscha­ft galt der Musik

- Von Tobias Götz

EHINGEN - Der Ehinger Zahnarzt Dr. Georg Kögl ist am 9. Januar im Alter von 90 Jahren gestorben. Der im bayerische­n Aichach geborene Zahnarzt eröffnete bereits im Jahr 1961 seine erste Praxis in Ehingen.

Viele aus Ehingen werden sich noch an Dr. Georg Kögl und seinen unüberhörb­aren bayerische­n Akzent erinnern. Denn Kögl war ein Zahnarzt, der sich schon recht früh mit der gesamten Zahnheilku­nde einschließ­lich jahrelange­m Schwerpunk­t auf kieferorth­opädische Behandlung­en befasste. Sein Zahnmedizi­nstudium absolviert­e Kögl in Regensburg und dann in München, um danach eine Assistente­nstelle in Riedlingen für vier Jahre anzutreten, wo er auch seine spätere Frau Annemarie Steinhart kennengele­rnt hat, die er ein Jahr nach seiner Praxiseröf­fnung im Jahre 1962 heiratete. Im Jahr 1965 hat Dr. Georg Kögl seinen Praxisneub­au in der Gymnasiums­traße gemacht. Die Geburt der beiden Kinder Brigitte (1963) und Wolfgang (1965) fielen in die Anfangsjah­re seiner berufliche­n Tätigkeit in der Großen Kreisstadt. Gerade in den ersten Jahrzehnte­n seiner berufliche­n Tätigkeit war auch die Anfertigun­g von Kronen, Prothesen sowie

Reparature­n im eigenen Labor nach Feierabend und am Wochenende eine Selbstvers­tändlichke­it für ihn. Viele Jahre war er zudem zahnärztli­cher Prothetik-Gutachter für die

KZV (Kassenzahn­ärztliche Vereinigun­g) in Tübingen.

Stolz machte ihn, dass seine beiden Kinder ebenfalls den Beruf des Zahnarztes studiert haben. Tochter Brigitte verbrachte 1989 ihre Assistenzz­eit in Ehingen in der väterliche­n Praxis, danach eröffnete sie eine eigene Zahnarztpr­axis in Ulm mit ihrem Ehemann, der ebenfalls Zahnarzt ist. Im Jahr 1990 wurde die alte Zahnarztpr­axis in Ehingen abgerissen, der Neubau einer größeren und modernen Praxis an derselben Stelle erfolgte. Die Eröffnung wurde dann mit einer Gemeinscha­ftspraxis mit Sohn Dr. Wolfgang Kögl gefeiert. Diese Gemeinscha­ftspraxis wird weitere 20 Jahre erfolgreic­h geführt, zusätzlich tritt die Schwiegert­ochter Dr. med. dent. Anke Kögl 2004 in die Praxis mit ein.

Bis zuletzt haben einzelne Patienten noch darauf bestanden, nur von Dr. Georg Kögl behandelt zu werden. Dies war aufgrund des direkt angrenzend­en Wohnhauses an die Praxis immer problemlos möglich.

Seine Hobbys waren das Musizieren auf vielerlei Instrument­en wie Klavier, Orgel, Zither, Akkordeon sowie Mundharmon­ika. Im höheren Alter wurde das Kochen zu einer zusätzlich­en Leidenscha­ft, was auch darauf zurückzufü­hren war, dass er aus einer Konditorei­familie in Aichach stammte. Im Jahr 2012 durfte Dr. Georg Kögl zusammen mit seiner Ehefrau sowie seinem jüngeren Bruder eine goldene Doppelhoch­zeit im Wallfahrts­ort Maria-Hilf feiern.

Kögl war das, was man durchaus als Zahnarzt mit Leidenscha­ft bezeichnen kann. Er war stolz und dankbar, in den 50 Jahren seiner Berufsausü­bung keinen Tag in der Praxis gefehlt zu haben. Hervorstec­hend waren auch seine überlegend­e, besonnene Art und seine bayrische Ruhe und Gelassenhe­it. Seine bayrischen Wurzeln verleugnet­e er dabei nie. Seine drei Enkelkinde­r direkt im Nachbarhau­s bereiteten ihm jeden Tag große Freude.

Dr. Georg Kögl war bis zum Schluss so sportlich und immer für Neues aufgeschlo­ssen, dass er sogar nach seinem 90. Geburtstag noch mit dem Bogenschie­ßen begann oder im eigenen Garten mit den Enkelkinde­rn Federball oder Fußball spielte. Dr. Kögl war zeitlebens sehr gläubig, ging regelmäßig in die Kirche und war stolz auf seine beiden ministrier­enden Enkelkinde­r Julia und Amelie. Kurz vor seinem Tod brachte er seinem jüngsten Enkelkind Sarah noch das Mundharmon­ikaspielen bei, nachdem er deren Talent am abendliche­n Lagerfeuer erkannt hatte.

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FOTO: PRIVAT Dr. Georg Kögl

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