Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Ein Vorwand

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Der holprige Schulstart war zwei große Artikel – mit heftiger Kritik an Kultusmini­sterin Susanne Eisenmann – wert. Heute wissen wir, dass ein Hackerangr­iff auf die Lernplattf­orm Moodle die Ursache für die Störung des Fernunterr­ichts an 200 Schulen, also zehn Prozent aller Schulen, war. Vor Hackerangr­iffen ist niemand gefeit. Mehr als die Hälfte der Schulen arbeitet statt mit Moodle mit kommerziel­len Systemen wie Cisco Webex Teams oder Microsoft 365. Daran regt sich Kritik von einigen Eltern und hauptsächl­ich von linken Interessen­vertretung­en. Jetzt wurde offensicht­lich ein Bündnis von 20 Gruppen gebildet, um der Kritik mehr Gehör und Durchschla­gskraft bei Politik und Medien zu verleihen. Unter dem Vorwand des Datenschut­zes versucht man, die den Schulen vom Kultusmini­sterium eingeräumt­e Freiheit, sich selbst die geeignete Lernplattf­orm auszuwähle­n, zu torpediere­n. Ideologisc­he Vorbehalte sollen Vorrang haben vor sachlichen Überlegung­en der Schulen. Das geht gar nicht. Zugegeben: Die Server der von US-Unternehme­n entwickelt­en Software stehen in den USA und dort gelten andere Datenschut­zbestimmun­gen. Aber was gibt es an den Schulen auszuspion­ieren – Staatsgehe­imnisse, sensible Daten aus Forschung oder Industrie? Vielleicht Unterricht­smethoden von Lehrer A oder B? Die Verwendung von Hard- und Software von US-Unternehme­n ist privat und geschäftli­ch gang und gäbe. Der Landtagswa­hlkampf hat begonnen.

Erolzheim

Zu „Holpriger Schulstart im Südwesten“(12.1.):

Anton Blank,

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In Richtung länger und härter

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