Bundesamt stimmt Weiterbau von Nord Stream 2 zu
HAMBURG (dpa) - Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) hat den sofortigen Weiterbau der Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2 in deutschen Gewässern genehmigt. Das geht aus einer Mitteilung der Behörde vom Freitag hervor. Die bisherige Genehmigung hätte Arbeiten normalerweise erst wieder ab Ende Mai zugelassen. Allerdings zeichnet sich Widerstand ab, der einen baldigen Weiterbau in der deutschen „Ausschließlichen Wirtschaftszone“(AWZ) stoppen könnte.
„Wir legen auf jeden Fall Widerspruch ein“, sagte der Geschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe (DUH), Sascha Müller-Kraenner. Man prüfe auch eine sofortige Klage. Laut DUH blieben eigene Natur- und Klimaschutzargumente bei der BSHEntscheidung unbeachtet. Der Bau werde zur besonders sensiblen Vogelrastzeit erlaubt.
Die BSH-Genehmigung war unter anderem deshalb notwendig geworden, weil eine Schweizer Firma ihre Spezialschiffe nach Sanktionsdrohungen der USA Ende 2019 abgezogen hatte. Für diese Schiffe hatte auch für die Wintermonate bereits eine Genehmigung vorgelegen. Nord Stream 2 musste nach dem Ausstieg der Schweizer allerdings auf einen Schiffstyp umsteigen, der von anderen Schiffen auf Position gehalten beziehungsweise bewegt wird. Für so ein ankerpositioniertes Schiff gilt die jetzt erteilte Genehmigung.
Ein solches Schiff, die russische „Fortuna“, hatte am Donnerstag den Wismarer Hafen verlassen und befand sich am Freitagmorgen laut dem Schiffsradar vesselfinder.com auf der Ostsee vor Rostock.