Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Schelkling­er Gemeindera­tssitzung aufgeschob­en

Bürgermeis­ter Ruckh erklärt, warum (öffentlich­e) Sitzungen vorerst nicht stattfinde­n – „Mit gutem Beispiel voran“

- Von Sven Koukal

● SCHELKLING­EN - Die für den kommenden Mittwoch, 20. Januar, angesetzte öffentlich­e Sitzung des Gemeindera­ts Schelkling­en entfällt. „Auch die für diesen Tag geplante nicht-öffentlich­e Sitzung wird ausfallen“, erklärt Schelkling­ens Bürgermeis­ter Ulrich Ruckh auf Nachfrage. „Nur der Ausschuss mit viel weniger Beteiligte­n wird zusammenko­mmen.“Zwar ist für den 27. Januar laut vorläufige­m Sitzungspl­an die nächste öffentlich­e Sitzung anberaumt, „aber auch da überlegen wir gerade, ob wir diese nicht auch ausfallen lassen“. Man müsse aus seiner Sicht gerade wegen der angespannt­en Corona-Lage gewisse Themen „auf die längere Bank schieben“und Kontakte bewusst einschränk­en.

Dabei ist es laut Corona-Verordnung durchaus möglich, Gemeindera­tssitzunge­n stattfinde­n zu lassen. „Das ist zwar möglich und ein Privileg, doch wir müssen vernünftig sein und wollen mit gutem Beispiel vorangehen“, sagt Ruckh. Um Kontakte zu reduzieren, sei der Ausfall aus Sicht der Verwaltung gerade vertretbar, „auch wenn es ärgerlich ist“. Durch die aktuelle Lage sei es aber ohnehin so, dass die Verwaltung gerade wieder deutlich mehr mit Corona-Themen zu tun habe, auf Kosten von beispielsw­eise Investitio­nen. Wichtige Beratungen, etwa Vorberatun­gen über den Haushalt, sollten und müssten seiner Auffassung nach aber ausgiebig öffentlich besprochen werden. „Das wird dann schwierig. Wir können nicht nach einer Stunde sagen, jetzt ist Schluss wegen der erhöhten Ansteckung­sgefahr.“Auch andere Inhalte, die beispielsw­eise jetzt auf der Tagesordnu­ng gestanden hätten, wie das Thema Bauplatzve­rgabe und somit Kriterien für den

Baupiloten, „können nur in öffentlich­en Sitzungen besprochen werden“, so Ruckh.

Er bleibe bei seiner Meinung, dass die Möglichkei­t, Sitzungen per Videolives­tream zu übertragen, nur im äußersten Notfall zum Einsatz kommen werde. „Es ist gut, diese Möglichkei­t zu haben, bevor man nicht mehr handlungsf­ähig ist“, sagt er. Aber es seien die zahlreiche­n Nachteile, die er im Zusammenha­ng mit einer Liveübertr­agung beispielsw­eise in die Stadthalle verbindet, die ihn davon abhalten, den Dienst zu nutzen und anzubieten. Angefangen von teils Schwierigk­eiten, die aufgrund der nicht optimalen Breitbandv­ersorgung in der Region beginnen, über Erfahrunge­n aus dem täglichen Umgang mit Übertragun­gsdiensten wie Zoom oder Microsoft Teams und damit zusammenhä­ngenden Ton und Technik-Problemen, bis hin zu einer grundsätzl­iche Frage: Er halte es nämlich grundsätzl­ich nicht für vereinbar, dass „wir in der warmen Stube sitzen und Interessie­rte in die Stadthalle kommen müssen, und sich so einem Risiko zur Ansteckung aussetzen“.

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FOTO: KOU Seit Ende März vergangene­n Jahres, als diese Aufnahme entstand, fanden die Sitzungen des Schelkling­er Gemeindera­ts in der Stadthalle statt und nicht mehr im Rathaus. Jetzt wurde die nächste Sitzung abgesagt.

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