Kap Verde darf an Handball-WM teilnehmen
GIZEH (SID) - Der deutlichste WMStart seit 63 Jahren zauberte selbst Alfred Gislason ein Lachen ins Gesicht. Nach dem 43:14 (16:4) gegen den krassen Außenseiter Uruguay klatschte der Handball-Bundestrainer seine Spieler hochzufrieden ab, bei seinem WM-Debüt als DHB-Trainer setzte er mit seiner neu formierten Mannschaft gleich ein kleines Ausrufezeichen.
„Ich bin sehr zufrieden mit der Leistung. Es war sehr gut, dass die Jungs bis zum Ende durchgezogen haben“, lobte der Coach nach dem souveränen Sieg im ersten Vorrundenspiel, durch den die Deutschen beim umstrittenen Megaturnier in Ägypten bereits einen großen Schritt in Richtung Hauptrunde machten. Dennoch war der Isländer mit dem Auftritt vor leeren Rängen nicht rundum zufrieden. „Es war das Ziel, uns weiter einzuspielen. Das ist nur bedingt gelungen. Zum Ende hin hat es uns der Gegner sehr leicht gemacht“, analysierte der 61-Jährige und merkte kritisch an: „In der ersten Halbzeit haben wir viel verworfen. Das darf uns so nicht passieren, darüber habe ich mich geärgert.“
Rechtsaußen Timo Kastening war beim Geisterspiel in der HassanMoustafa-Halle in Gizeh mit neun Toren der beste Werfer. „Es war wichtig, in das Turnier reinzukommen und den Schwung mitzunehmen“, sagte Kastening.
Trotz erneuter Corona-Fälle beim deutschen Vorrundengegner Kap Verde dürfen die Afrikaner an der Handball-WM teilnehmen. Grund: Die jüngsten Corona-Tests seien alle negativ ausgefallen, teilte der Weltverband IHF kurz vor dem ersten Gruppenspiel mit, das der WM-Neuling mit nur elf Spielern (16 sind zugelassen) 27:34 (14:19) gegen Ungarn verlor. Der Deutsche Handballbund hatte gemeinsam mit anderen Nationen eine schnelle Reaktion der IHF zum Umgang mit den Afrikanern gefordert, nachdem vier Spieler des Inselstaates am Donnerstag nach der Ankunft in Ägypten positiv getestet worden waren. Zuvor hatte es bereits im Trainingslager des zweiten deutschen Gegners mehrere Infektionen mit dem Virus gegeben. „Wir haben unsere Bedenken und unsere Sorgen geäußert“, sagte DHB-Sportvorstand Axel Kromer. (dpa)