Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Spaß auf Kosten der Schwaben

- Von Christine King

Tatort: Das ist unser Haus (ARD, Samstag, 20.15 Uhr)

- Arme Schwaben. Jetzt kriegen sie mal wieder ordentlich eins aufs Dach.

Und das im „Tatort“! Der preisgekrö­nte (natürlich Wahlberlin­er) Alleskönne­r Dietrich Brüggemann (Drehbuch, Musik und Regie) lässt seinen dritten „Tatort“in Stuttgart spielen. Genauer gesagt in einem alternativ­en Wohnprojek­t in Ostfildern. Wer jetzt an Waldorfleh­rer, Wollsocken in Gesundheit­ssandalen und Vollversam­mlungen denkt, „wo jeder des Recht hätt, mol in sich neizuhorch­a“, wird bestätigt. Und wie bereits in seinem „Tatort: Stau“wimmelt es nur so von schrägen Typen. Gestört wird die esoterisch­e Harmonie, als am Fundament des Neubaus wegen Dichtungsp­roblemen

gebaggert werden muss. Dabei wird eine Frauenleic­he (jung, rothaarig) entdeckt, die die Kommissare Lannert (Richy Müller) und Bootz (Felix Klare) auf den Plan ruft. Die Tote war vermutlich „d’Beverly“, die sich einst auch für das Projekt interessie­rt hat.

Was folgt, ist viel Gelaber in diversen Sitzungen – amüsant und lustig. Die Kommissare hocken tapfer dabei und schlürfen Tee. Ein netter Einfall ist Heinz Rudolf Kunze als Verdächtig­er und Anna Brüggemann als schwäbelnd­e junge Mutter. Außergewöh­nlich auch, dass dieser Kriminalfa­ll ohne Gewalt auskommt. Insgesamt also ein großer Spaß auf Kosten der Schwaben. Aber: Da standet mir ja prinzipiel­l drüber, gell?

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