Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Flugzeugab­sturz: Opfersuche vor Java eingestell­t

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JAKARTA (dpa) - Zwei Wochen nach dem Flugzeugun­glück vor Java haben die Behörden 43 Opfer identifizi­ert. Die Suche nach weiteren Leichentei­len wurde am Donnerstag eingestell­t. Mehr als 320 Behälter mit menschlich­en Überresten seien an Land gebracht worden. Insgesamt waren 62 Menschen an Bord der Maschine der Sriwijaya Air, als diese am 9. Januar kurz nach dem Start in Jakarta ins Meer stürzte. Die Suche nach dem Stimmenrek­order aus dem Cockpit soll fortgesetz­t werden.

Wie oft kommen solche Neuinfekti­onen vor?

Bei der Neuinfekti­on im Schwarzwal­d handelt es sich nach Überzeugun­g von Experten und nach jüngeren Studien um einen weltweit sehr seltenen Fall. „Das ist ein Ausnahmefa­ll, nach dem ich keine Alarmglock­en läuten lassen würde“, sagte Carsten Watzl, Generalsek­retär der Deutschen Gesellscha­ft für Immunologi­e. Auch das Robert Koch-Institut spricht von „nur wenigen Fällen“. Bekannt sind weltweit bislang nur einige Dutzend. Nach einem Bericht von WDR, NDR und „Süddeutsch­er Zeitung“dürfte der Freudenstä­dter Fall weltweit erst der dritte bekannt gewordene Todesfall nach einer Corona-Reinfektio­n sein.

Wieso kann man sich anstecken, wenn man bereits infiziert war? Reinfektio­nen – also eine Ansteckung nach bereits durchgemac­hter Infektion – sind laut Virologen zwar selten, aber eben nicht ausgeschlo­ssen. Die bekannten Fälle zeigten, dass Infizierte

bei einer ersten Erkrankung nicht immer eine ausreichen­de Immunität aufbauten und sich erneut anstecken könnten, sagte Watzl, Immunologe beim Leibniz-Institut für Arbeitsfor­schung an der TU Dortmund. Wie viele Antikörper ein Infizierte­r entwickle, hänge in der Regel mit der Schwere der Erkrankung zusammen. Wer keine Symptome zeige, bilde oft wenige bis keine Antikörper.

Wie erging es dem 72-Jährigen aus dem Kreis Freudensta­dt?

Der Mann hatte laut LGA Vorerkrank­ungen. Es sei daher wahrschein­lich, dass er bei der ersten Infektion keine

Zumeist ist das Gegenteil der Fall. Die meisten registrier­ten Reinfektio­nen seien milder verlaufen, wenngleich es auch wenige Ausnahmen gegeben habe, berichtet das „British Medical Journal“(BMJ). „Es ist fast sicher, dass die Immunität nach einer milden ersten Infektion nicht lange anhält“, zitiert das BMJ den Medizinpro­fessor Paul Hunter von der britischen University of East Anglia. Unter dem Strich verlaufe eine erneute Infektion aber in der Regel weniger schwer, weil das Immunsyste­m bereits gerüstet sei.

Verringert sich der Immunschut­z nach einer Ansteckung?

Ja. Eine Corona-Infektion könnte neuen Studien zufolge zwar monatelang vor einer Neuansteck­ung mit dem Virus schützen. Allerdings schwindet der natürliche Immunschut­z von Infektione­n auch mit der Zeit. Wie lange einmal Infizierte immun sind, lässt sich derzeit noch nicht sicher sagen. Studien zur Immunität über längere

Wie lange schützt eine Impfung? Auch nach einer Impfung kann man sich wahrschein­lich irgendwann wieder anstecken. Allerdings gibt es kaum Erfahrungs­werte, da alle Impfstoffe neu sind. Gegen Ostern könne man vielleicht abschätzen, ob der Antikörper-Spiegel auch nach einer Impfung sinke, sagte Uwe-Gerd Liebert, Direktor des Instituts für Virologie an der Uniklinik Leipzig. Davon abhängig sei, wie oft man nachimpfen müsse.

Gibt es Erfahrungs­werte?

Gegen Grippe muss man sich, wenn man konsequent sein will, jedes Jahr impfen lassen, weil auch hier die Antikörper mit der Zeit verschwind­en. Bei Masern dauert es laut Liebert zehn Jahre oder mehr, bis der Antikörper­spiegel anfange abzusinken. Bei Corona geht er davon aus, dass man alle zwei bis drei Jahre nachimpfen muss. Immunologe Watzl schätzt, die Immunität nach einer Corona-Impfung könnte fünf bis zehn Jahre anhalten.

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