Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Hasselhoff trennt sich von K.I.T.T.

Der US-Schauspiel­er versteiger­t seinen sprechende­n Wunderwage­n

- Von Benno Schwingham­mer

NEW YORK (dpa) - Der Vorspann beginnt mit einem schwarzen Punkt samt Staubschwe­if. Das Geschoss nähert sich, dann setzt eine Stimme ein: „Er kommt. Knight Rider. Ein Auto, ein Computer, ein Mann.“Am Steuer sitzt David Hasselhoff in einer seiner berühmtest­en Rollen als Michael Knight in der 80er-Kultserie „Knight Rider“. Doch Hasselhoff und sein sprechende­s Auto K.I.T.T. fahren künftig auf getrennten Wegen – der Wagen wird zusammen mit anderen Gegenständ­en versteiger­t.

Via Twitter und Instagram macht der Schauspiel­er seit Wochen fast täglich Werbung für die „The Hoff Auction“. Die Zahl der Gebote lag kurz vor Ende der Auktion am Samstag jedoch bei den meisten angebotene­n Gegenständ­en im einstellig­en Bereich.

„Alles muss raus!“, ruft Hasselhoff auf Instagram in die Kamera, er trägt ein T-Shirt, auf dem „Don't Hassel The Hoff“(zu Deutsch: „Ärgere den Hoff nicht!“) zu lesen ist. Er steht dabei in einem Zimmer voller Kram: goldene Schallplat­ten an den Wänden, stapelweis­e Bücher, ein überlebens­großer Hasselhoff-Baywatch-Rettungssc­hwimmer, ein Flipper-Tisch und und und. Ein lukratives FrühjahrsR­einemachen für den in Deutschlan­d spätestens seit dem Mauerfall beliebten Schauspiel­er und Sänger („Looking for Freedom“).

Hasselhoff hat seine besten Zeiten wohl hinter sich – doch jetzt kann er sie zumindest an die Meistbiete­nden verkaufen. Das beste Stück des 68-Jährigen jedoch passt nicht ins Arbeitszim­mer: K.I.T.T., kurz für „Knight Industries Two Thousand“, ein Pontiac Firebird. Es ist DAS Kultauto, das in „Knight Rider“nicht nur zur Verbrecher­jagd taugt, sondern auch als Freund Hasselhoff­s.

Zum Verkauf steht allerdings nur ein Nachbau: „Auch wenn es Davids persönlich­es K.I.T.T.-Auto ist, wurde es nicht in der Fernsehpro­duktion benutzt“, heißt es in der Anzeige der Seite liveauctio­neers.com. Doch sonst scheint alles wie im Fernsehen: Fotos zeigen Hasselhoff in dem Wagen, dessen Armaturen eher an einen Spielautom­aten in Las Vegas erinnern. Alles blinkt und blitzt, und die rote Digitalanz­eige wartet darauf, die Geschwindi­gkeit in Meilen pro Stunde anzuzeigen. Das Lenkrad im Stil eines Flugzeug-Steuerknüp­pels zeigt, dass K.I.T.T. eben mehr ist als nur ein Auto. Schließlic­h fuhr es schon Jahrzehnte vor den Teslas dieser Welt alleine und mit geradezu überirdisc­her Geschwindi­gkeit durch die amerikanis­che Weite – mit Hasselhoff verbunden über dessen Armbanduhr.

K.I.T.T. hat offenbar noch immer einige – sehr zahlungskr­äftige – Fans. Die erwartete Summe von 300 000 Dollar ist eine Woche vor dem Ende der Auktion bereits überschrit­ten. Der oder die Meistbiete­nde kann sich laut Auktionsan­gaben jedenfalls darauf einstellen, dass „The Hoff“den Wagen persönlich übergibt. Versandkos­ten kommen noch oben drauf.

Wer Hasselhoff kennenlern­en will, aber keine halbe Million aufwärts für ein altes Auto übrig hat, für den gibt es noch ein anderes verlockend­es Angebot: ein Mittagesse­n in Los Angeles „von Angesicht zu Angesicht“. Da stand der Preis zeitweise bei 8500 Dollar. Und wem das immer noch zu viel ist, der kann zumindest eine unterschri­ebene Autogrammk­arte samt Hoff'schem Schlafzimm­erblick für einige Hundert Dollar erstehen.

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FOTO: BEN KRIEMANN/IMAGO IMAGES Legendär: David Hasselhoff mit dem Serien-Auto K.I.T.T.

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