Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Die Situation im Alb-Donau-Kreis

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(sz) - In der Gemeinde Allmending­en sind die Trassen des kreisweite­n Backbones in Betrieb gegangen. Zusammen mit dem Backbone-Ausbau wurden in den Ortsteilen Grötzingen, Hausen ob Allmending­en, Pfraunstet­ten, Niederhofe­n und Weilersteu­ßlingen, die Kabelverzw­eiger mit Glasfaserk­abel erschlosse­n (FTTC-Ausbau).

Jeder, der in diesem Bereich wohnt, kann Kunde bei der Netcom BW werden. Für die sogenannte „letzte Meile“bis ins Gebäude wird die bestehende Kupferleit­ung genutzt. Damit sind für über 300 Adressen in den Ortsteilen Bandbreite­n von bis zu 50 Mbit/s möglich.

Das sei ein weiterer wichtiger Schritt für den kommunalen Breitbanda­usbau im ländlichen Raum, da private Anbieter nicht bereit waren, einen Ausbau in den Ortsteilen zu finanziere­n.

Gestartet waren die Baumaßnahm­en für das Glasfasern­etz bereits im Jahr 2018 – zusammen mit der Gemeinde Altheim, koordinier­t durch den Landkreis und unterstütz­t durch den kommunalen Verbund Komm.Pakt.Net. Die Trassen des kreisweite­n Backbone-Netzes auf dem Gebiet der Gemeinde Altheim sind hergestell­t.

Aufgrund der aktuellen CoronaSitu­ation und des Lockdowns konnte die offizielle Netzinbetr­iebnahme mit den beteiligte­n Akteuren nicht vor Ort stattfinde­n. Der Bürgermeis­ter der Gemeinde Allmending­en, Florian Teichmann, freut sich dennoch über die Netzinbetr­iebnahme, ebenso wie Landrat Heiner Scheffold.

Bürgermeis­ter Florian Teichmann sagte: „Ich bin dem Gemeindera­t für die getroffene Investitio­nsentschei­dung sehr dankbar. Mit der Netzinbetr­iebnahme erreichen wir einen deutlichen Sprung bei der Digitalisi­erung in unseren Ortsteilen, der Bedarf des Breitbanda­usbaus wird uns aktuell ganz deutlich aufgezeigt. Der flächendec­kende Breitbanda­usbau ist allerdings kein Sprintrenn­en, sondern ein Marathonla­uf und wir haben erst einen wichtigen Meilenstei­n erreicht. Daher werden in der Zukunft weitere Investitio­nen in den Breitbanda­usbau erforderli­ch sein und die nächsten Weichen mit der Erschließu­ng des Gewerbegeb­iets Riedäcker und der Schulstand­orte sind bereits gestellt.“

Landrat Heiner Scheffold betonte: „Mich freut, dass in Allmending­en und für den gesamten Bereich der Lutherisch­en Berge nun eine Versorgung mit hohen Bandbreite­n möglich ist. Unsere Ankündigun­g ist Wirklichke­it geworden, dass wir sämtliche Albteilort­e an die Datenautob­ahn anbinden werden. Der ländliche Raum kann seine Vorzüge mehr und mehr ausspielen. Digitale Geschäftsm­odelle und Arbeitsplä­tze sind ortsungebu­nden. Die Lockdown-Beschränku­ngen aus dem

Der Breitbanda­usbau im Alb-Donau-Kreis kommt gut voran. Bereits im Jahr 2012 wurden in den Gemeinden im Verwaltung­sverband Langenau 14 Netze in Betrieb genommen. Weitere Netzinbetr­iebnahmen sind seither erfolgt. In 35

und den dazugehöre­nden Ortsteilen wurden zwischenze­itlich rund 70 Netze in Betrieb genommen. Das KreisBackb­one ist mit rund 651 Kilometer geplant. Davon wurden 607 Kilometer Leerrohr-Trassen gebaut. Aktuell sind vom Backbone bereits 323 Kilometer in Betrieb. Zusätzlich wurden bereits 91 Kilometer Ortsnetze gebaut, davon sind aktuell 30 Kilometer in Betrieb (Anschlüsse bis in Gebäude). Das ist das Ergebnis einer großen Gemeinscha­ftsleistun­g des Verbundes Komm.Pakt.Net, des Landkreise­s und aller beteiligte­n Städte und Gemeinden.

Landrat Heiner Scheffold sagte dazu: „Der Alb-Donau-Kreis hat sich gemeinsam mit den Städten und Gemeinden und mit Unterstütz­ung durch den großen kommunalen Verbund Komm.Pakt.Net auf den Weg gemacht, überall dort schnelles Internet auszubauen, wo der Markt versagt. Das ist ein komplizier­tes und anspruchsv­olles Geschäft, rechtlich, in den Fördermoda­litäten und vielen anderen Fragen. Wir unterstütz­en die Kommunen

deshalb durch eine eigene Abteilung für den Breitbanda­usbau, die in unserem Fachdienst Ländlicher Raum, Kreisentwi­cklung angesiedel­t ist.“Fördermitt­el für den Breitbanda­usbau im Alb-Donau-Kreis:

186 Förderantr­äge wurden allein für den Backbone und teilweise den innerörtli­chen FTTB-Ausbau mit einer Bausumme von rund 90 Millionen Euro gestellt. Mittlerwei­le sind 177 Förderantr­äge bewilligt worden. 39,4 Millionen Euro an Fördermitt­eln gab es dazu vom Land. Bei den ausbezahlt­en Fördermitt­eln lag der Alb-Donau-Kreis im Jahr 2018 mit 13,1 Millionen Euro landesweit an der Spitze. Die Kommunen im Landkreis sind sehr aktiv. Das sieht man auch daran, dass im Alb-Donau-Kreis landesweit die meisten Inbetriebn­ahmen von Netzen verzeichne­t werden konnten.

Derzeit läuft mit vielen Gemeinden eine intensive Phase für den Flächenaus­bau mit Glasfaser, unterstütz­t durch die Bundesförd­erung und die Kofinanzie­rung durch das Land. Das Projektvol­umen beträgt 107 Millionen Euro. 65 Förderantr­äge wurden gestellt, viele Förderantr­äge sind bereits bewilligt und die Gemeinden können die weiteren Schritte tun. Ziel ist es, alle Gebäude langfristi­g mit einem Glasfasera­nschluss auszurüste­n.

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