Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Blaubeuren wird noch kein „Sicherer Hafen“

Entscheidu­ng über SPD-Antrag wird vertagt – Gemeindera­t will Aktion besser prüfen

- Von David Drenovak

BLAUBEUREN - Weder Zusage noch Absage hat die SPD-Fraktion am Dienstagab­end für ihren Antrag erhalten, dass sich Blaubeuren in die Gruppe der bundesweit 220 Städte einreiht, die sich selbst zum „Sicheren Hafen“für Geflüchtet­e erklärt haben. Stattdesse­n soll die Verwaltung, nach Mehrheitsb­eschluss durch den Gemeindera­t, die Aktion der Organisati­on Seebrücke weiter prüfen. Erst wenn die genauen Rahmenbedi­ngungen klar seien, könne der Rat zustimmen oder ablehnen, so das Gros der Blaubeurer Ratsmitgli­eder, die sich in der Sitzung zu Wort meldeten. Über den Antrag soll nun in einer der kommenden Ratssitzun­gen entschiede­n werden.

Generell geht es bei der Aktion nicht nur um die Aufnahme von Geflüchtet­en, sondern ein großes Stück weit auch um die Selbstbest­immung von Kommunen. Im Sommer 2019 gründeten 13 Städte auf Initiative der Rettungsor­ganisation „Seebrücke“und der Stadt Potsdam das kommunale Bündnis „Städte Sicherer Häfen”. Mittlerwei­le gehören diesem Bündnis auch Ulm, Biberach oder Mehrstette­n an. Die Städte erklären sich bereit, mehr Menschen aufzunehme­n, als ihnen durch die Verteilung­squoten für Flüchtende zugewiesen werden. Und sie kämpfen für das Recht, endlich selbst über die Aufnahme von Menschen entscheide­n zu können was sie nach der bisherigen Rechtslage nicht dürfen.

Für die Verwaltung liege hier genau das Problem, weshalb sie keine Empfehlung ausspreche­n oder einen Abstimmung­svorschlag formuliere­n könne. Aktuell handele es sich bei dem Bündnis um eine Solidaritä­tsbekundun­g beziehungs­weise eine Absichtser­klärung. Deshalb

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