Von der Olympiasiegerin verdrängt
Agnes Reisch nicht für den Skisprung-Weltcup im slowenischen Ljubno nominiert
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ISNY - „Das war nicht der beste Start“, kommentierte Skispringerin Agnes Reisch vom WSV Isny ihre Plätze acht und neun bei den Wettkämpfen am Dienstag und Mittwoch im polnischen Szczryk. Was angesichts zweier Ergebnisse in den Top Ten zum Auftakt in das Sportjahr 2021 etwas überraschend klingt, ist verständlicher, wenn klar wird, dass die 21-Jährige zwei Wettbewerbe im drittklassigen FIS-Cup absolvierte. Und da setzt Reisch den Maßstab an ihre Leistung natürlich deutlich höher an.
Wenn am kommenden Wochenende im slowenischen Ljubno der Weltcup der Skispringerinnen stattfindet, wird Agnes Reisch dagegen nicht dabei sein. Weil Olympiasiegerin Carina Vogt nach ihrer langen Verletzungspause erstmals wieder nominiert wurde, musste Bundestrainer Andreas Bauer einen Namen streichen. Es traf Reisch, die damit aber schon mehr oder weniger gerechnet hatte. Denn ihre bisherige Saison ist von Knieproblemen gekennzeichnet. „Ich bin relativ wenig gesprungen“, blickt Reisch auf die vergangenen Wochen zurück. Im Januar etwa habe sie bisher nur fünf Trainingssprünge absolviert. Bis heute sei sie „nicht richtig schmerzfrei“, sagt Reisch. In Polen habe sie ihre Sprünge „abgehockt“und „relativ früh aufgemacht“, weil ihr das Vertrauen fehlte und die Sorge um das Knie mitsprang.
Die Probleme kommen für sie zur Unzeit. In der vergangenen Saison gehörte sie, die vor ziemlich genau fünf Jahren ihr Debüt im Weltcup feierte, bis zum coronabedingten Abbruch
fest zu Bauers Kader. Auch zu Beginn des aktuellen Winters war sie dabei. Ihre Form unterstrich sie etwa mit einem dritten Platz bei den deutschen Meisterschaften. Beim bisher einzigen Weltcup-Springen Mitte Dezember in Ramsau landete sie auf Platz 30. Auf ihren zweiten Einsatz wird Reisch nun aber ein paar Tage warten müssen. Erst in Titisee-Neustadt soll sie Ende Januar wieder starten – in der nationalen Gruppe. Ob danach weitere Nominierungen folgen werden, ist fraglich.