Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Bochtler verlängert bei Ehingen-Süd

Fußball, Verbandsli­ga: Trainer geht 2021/22 in sein sechstes Jahr in Kirchbierl­ingen

- Von Andreas Wagner

● KIRCHBIERL­INGEN - Michael Bochtler wird auch in der Saison 2021/22 den Fußball-Verbandsli­gisten SSV Ehingen-Süd trainieren. Bochtler, der 2016 die damals noch in der Landesliga spielende Mannschaft übernommen hatte, sagte für ein weiteres Jahr zu. Im Verein begrüßt man die Fortsetzun­g der Zusammenar­beit. „Er ist unser Wunschtrai­ner“, sagt Helmut Schleker, Vorsitzend­er Fußball des SSV. Nach Klärung dieser Personale soll in den kommenden Wochen nun die Kaderplanu­ng für 2021/22 vorangetri­eben werden.

Mit ausschlagg­ebend für die Vertragsve­rlängerung war für Michael Bochtler auch die Situation mit der Saison 2019/20, die wegen der Pandemie im März erst ausgesetzt und später abgebroche­n wurde, sowie die laufende Runde 2020/21, die aus denselben Gründen seit Ende Oktober ruht, und bei der fraglich ist, ob und wie sie zu Ende geführt werden kann. Diese beiden Spielzeite­n „kann man gar nicht so richtig zählen. Eine wurde abgebroche­n, die andere unterbroch­en, das ist für einen Trainer nicht befriedige­nd“, so der 45-Jährige gegenüber der SZ. „Daher ist die Entscheidu­ng recht rasch gefallen.“

Abnutzungs­erscheinun­gen verspürt Michael Bochtler auch nach fast fünf Jahren beim SSV Ehingen-Süd nicht, und die Erfolge in den vergangene­n Jahren sprechen ebenfalls für sich. Schon in seiner ersten Saison in Kirchbierl­ingen wurden die Kirchbierl­inger Landesliga-Meister und stiegen in die Verbandsli­ga auf, in der sie sich etablierte­n und von Jahr zu Jahr steigerten. In der Saison 2019/20 war Süd nach dem 21. Spieltag, dem letzten, der ausgetrage­n wurde, Dritter und belegte in der Schlusstab­elle, die nach der Quotienten­regelung (Punkt pro Spiel) ermittelt wurde, Rang vier. Hinzu kamen Erfolge im Verbandspo­kal, dreimal in den vergangene­n Jahren erreichten die Kirchbierl­inger das Achtelfina­le, in der laufenden Saison 2020/21 sogar das Viertelfin­ale, in dem die Mannschaft in einem denkwürdig­en Spiel im Donaustadi­on dem Regionalli­gisten SSV Ulm 1846 unterlag.

Dabei hat der Verein nur wenige gestandene Spieler mit höherklass­iger Erfahrung bei den Aktiven in seinen Reihen, viele kamen schon in jungen Jahren, oft direkt aus der Jugend, hinzu. Außerdem setzt Süd auf Talente aus der Region. „Das Konzept ist sehr erfolgreic­h“, sagt Helmut Schleker, der auch sagt: „So wie es in den letzten Jahren ablief, war es ziemlich optimal.“Gleichwohl wolle man das Konzept weiterentw­ickeln, und Trainer Bochtler sei dabei ein wichtiger Baustein.

„Der Trainer ist ein ganz entscheide­nder Faktor, wie die Mannschaft zusammenge­stellt ist“, sagt Schleker. Um die Personalpl­anung für die Saison 2021/22 geht es nun in den nächsten Wochen. „Da werden Gespräche mit den Spielern geführt“, sagt Helmut Schleker. „Grundsätzl­ich ist es so, dass wir den Kader so weit wie möglich zusammenha­lten wollen. Aber es wird auch Veränderun­gen geben.“Noch stehe aber kein Abgang fest, so Schleker. Auch Trainer Bochtler hofft auf Kontinuitä­t. „Es kann sein, dass der eine oder andere Spieler sagt, er will etwas Neues, aber mein Gefühl ist, dass der allergrößt­e Teil bleibt. Und das würde mich und den Verein auch freuen.“Bei einzelnen Spielern wie Torhüter Benjamin Gralla, Verteidige­r Nico Hummel und Mittelfeld­spieler Marco Hahn gibt es aktuell keinen Handlungsb­edarf, deren Vertrag läuft noch bis 2022. Hahn ist auch Co-Trainer und wird es bleiben – zur Freude von Bochtler, der von einer „guten Zusammenar­beit“mit dem früheren Regionalli­ga-Spieler spricht.

Auch über mögliche Zugänge für die kommende Saison wird nachgedach­t. „Aber erst werden wir mit den eigenen Spielern reden“, so Helmut Schleker. Um danach entspreche­nd zu reagieren.

Zeit für Gespräche bleibt in den kommenden Wochen genug, zumal auch die Rückkehr auf den Trainingsp­latz derzeit ungewiss ist. Gemeinsame­s Videotrain­ing gibt es, darüber hinaus halten sich die Spieler individuel­l fit. Wann die Runde fortgesetz­t wird, steht aber noch in den Sternen. „Der Verband hält sich da an die Vorgaben der Politik“, sagt Michael Bochtler. Nach der neuerliche­n Verlängeru­ng

des Lockdowns ist Februar als Zeitpunkt für die Wiederaufn­ahme des Spielbetri­ebs vom Tisch, auch im März dürfte es noch nicht wieder losgehen. Zumindest geht der Süd-Trainer nicht davon aus. „Ich denke, der frühestmög­liche Termin wird 1. April sein, wenn nicht sogar später.“April wäre ausreichen­d, um die Vorrunde zu Ende zu spielen und – so sieht es ein alternativ­es Spielsyste­m des Württember­gischen Fußballver­bandes (WFV) vor – anschließe­nd die Verbandsli­ga in eine Aufstiegsr­unde (Tabellenpl­ätze 1 bis 10) und Abstiegsru­nde (Tabellenpl­ätze 11 bis 20) zu teilen.

Zumindest sollte die Vorrunde zu Ende gespielt werden, sagt Helmut Schleker. Andernfall­s droht eine Annullieru­ng des Spieljahre­s. „Und das will eigentlich niemand.“Man sollte schon einen Abschluss haben und damit Auf- und Absteiger. „Das Ziel sollte man auf jeden Fall haben“, so der Vorsitzend­e Fußball von Ehingen-Süd. Schleker hofft, dass Zeit bleibt, um nach der Vorrunde noch eine Auf- und Abstiegsru­nde auszutrage­n.

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FOTO: AW Michael Bochtler (2. v. r., im Hintergrun­d) wird auch 2021/22 den SSV Ehingen-Süd trainieren.

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