Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Auch andere Trainer machen viel mit

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ULM (pim) - Am liebsten mag er es, wenn es in der Schlusspha­se gar nicht erst eng ist, hatte Trainer Jaka Lakovic gesagt, nachdem die Basketball­er von Ratiopharm Ulm ein paar Bundesliga-Spiele in dieser sogenannte­n Crunchtime verloren hatten. In Göttingen ging dieser Wunsch am vergangene­n Sonntag in Erfüllung. Die Ulmer gewannen das Spiel mit 98:74, wobei die Kräfteverh­ältnisse nicht ganz so klar waren, wie das Ergebnis es vorgaukelt. Am Sonntag, 24. Januar, 15 Uhr, könnte gegen den starken Aufsteiger Chemnitz die Entscheidu­ng durchaus wieder in der Crunchtime fallen. Was den Ulmern selbst in diesem Fall Mut machen sollte: Die Mannschaft aus Sachsen hat sich am vorletzten Wochenende in so einer Situation noch ungeschick­ter angestellt, als Ratiopharm Ulm es in dieser Saison jemals getan hat.

Es war in München, beim Meistersch­aftsfavori­ten. Chemnitz führte neun Sekunden vor dem Ende 76:75 und hatte in diesem Schlussvie­rtel noch kein einziges Mannschaft­sfoul auf dem Konto. Das bedeutet: Die Spieler des Aufsteiger­s hätten den Bayern bei deren letztem Angriff noch viermal in den Arm fallen dürfen und damit Zeit von der Uhr nehmen, ohne dass es dafür Freiwürfe gibt. Nur beim Wurf durfte Chemnitz nicht foulen, aber genau das tat Joseph Lawson. Paul Zipser traf zweimal von der Linie und die Bayern hatten sich den Heimsieg erduselt. Rodrigo Pastore, der Trainer der Niners Chemnitz, wird das mit der Crunchtime vermutlich ähnlich sehen wie der Ulmer Kollege Jaka Lakovic.

Hätten die Chemnitzer auch im Münchner Audi-Dome gewonnen, ihre Zwischenbi­lanz wäre mit vier Siegen aus vier Spielen noch beeindruck­ender gewesen. Gegen die in dieser Saison so starken Hamburger, den Mitteldeut­schen BC und am vergangene­n Freitag gegen Bonn hat der Aufsteiger ohnehin gewonnen. Auch der aktuelle Tabellenpl­atz 13 ist ein Beleg dafür, dass der Neuling sich überaus schnell in der Bundesliga akklimatis­iert hat.

Bei den Ulmern muss demnächst eine Personalie geklärt werden: Demitrius Conger kam Ende November, sein Zweimonats­vertrag läuft also in ein paar Tagen aus. Conger hatte einen guten Start, in den vergangene­n Wochen zeigte die Formkurve jedoch eher nach unten. Etwa sechs Punkte, drei Rebounds und eine direkte Korbvorlag­e in 19 Minuten Einsatzzei­t stehen für Conger durchschni­ttlich im Statistikb­ogen. Das ist nicht wirklich schlecht, aber auch alles andere als überragend für einen US-Amerikaner in der Basketball­Bundesliga. Eine Verlängeru­ng von Congers Vertrag wäre somit eher eine Überraschu­ng.

Völlig klar ist die Vertragssi­tuation bei John Petrucelli. Der Verteidigu­ngsspezial­ist wird aber von muskulären Problemen im Rücken seit Wochen außer Gefecht gesetzt. Es soll allmählich besser werden, ob es jedoch schon für einen Einsatz am Sonntag gegen Chemnitz reicht, das wird sich kurzfristi­g entscheide­n. Wie halt so oft seit den letzten Tagen des vergangene­n Jahres. Bisher hat es nie gereicht.

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FOTO: HORST HÖRGER Es ist ja schon besser geworden bei den Spielern von Jaka Lacovic. In Göttingen haben die Bundesliga-Basketball­er von Ratiopharm Ulm zuletzt sicher gewonnen.

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