Corona-Schnelltests für daheim geplant
Bund kauft Antikörper-Medikament – Angst vor Angriffen auf Impfzentren
BERLIN/DÜSSELDORF (AFP/dpa) Im Kampf gegen das Coronavirus sollen in Deutschland neben den Impfungen in Zukunft auch ein neues Antikörper-Medikament sowie der verstärkte Einsatz von Schnelltests helfen. Forderungen nach einer Lockerung oder Aufhebung der aktuell geltenden Einschränkungen ab Mitte Februar, unter anderem von Unionsfraktionsvize Georg Nüßlein (CSU), stießen am Wochenende indes kaum auf Widerhall. „Zum jetzigen Zeitpunkt ist eine Öffnungsdiskussion falsch. Die Bedrohungslage ist noch zu groß“, sagte etwa der CDU-Vorsitzende Armin Laschet.
Geht es nach Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sollen die Bundesbürger künftig selbst zu Hause Corona-Schnelltests vornehmen können. Hierfür wolle er die Abgabeverordnung für Medizinprodukte ändern, berichtete die „Rheinische Post“. Danach könnten die Verbraucher die Tests einfach in der Apotheke kaufen. „Tests zur Eigenanwendung durch Laien werden perspektivisch eine entscheidende Rolle bei der Eindämmung der Pandemie spielen“, heißt es im Verordnungsentwurf. Der Test werde wohl als Spuck- oder Gurgeltest kommen.
Auch hat Deutschland 200 000 Dosen eines neuen Corona-Medikaments gekauft. „Ab nächster Woche werden die monoklonalen Antikörper in Deutschland als erstem Land in der EU eingesetzt. Zunächst in Uni-Kliniken“, kündigte Spahn in der „Bild am Sonntag“an. Die Antikörper könnten Risikopatienten in der Frühphase helfen, einen schweren Verlauf zu verhindern. Die Kosten lägen bei 400 Millionen Euro.
Zudem stellt sich die Bundesregierung auf mögliche Angriffe auf Impfzentren, Impfstofftransporte oder auch Hersteller von CoronaImpfstoffen ein. Zwar gebe es bisher keine konkreten Hinweise, aber es bestehe wegen „der großen medialen Präsenz sowie der hohen Dynamik und Emotionalität“des Themas eine „abstrakte Gefährdung“, hieß es aus dem Bundesinnenministerium. Einzukalkulieren seien „insbesondere Proteste von Impfgegnern, Corona-Skeptikern und Verschwörungstheoretikern“.
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