Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Rettung mäßig nachgefrag­t

Nur ein mittelgroß­er Betrieb will unter Corona-Schirm

-

STUTTGART (dpa) - Die Nachfrage nach dem vom Land Baden-Württember­g aufgespann­ten Corona-Rettungssc­hirm für mittelgroß­e Unternehme­n ist bisher mäßig. Seit dem Start des Beteiligun­gsfonds im Dezember gebe es nur einen vorläufige­n Antrag und darüber hinaus vier „konkrete Interessen­bekundunge­n“, teilte das CDU-geführte Landeswirt­schaftsmin­isterium auf Anfrage mit.

Das Programm richtet sich an Firmen mit mindestens 50 und maximal 250 Mitarbeite­rn, die von der Corona-Pandemie besonders betroffen sind. Es geht darum, dass das Land sich etwa als stiller Gesellscha­fter in Firmen einkauft oder Nachrangda­rlehen gewährt, um pandemiebe­dingte Eigenkapit­alverluste teils wieder auszugleic­hen.

Eine Sprecherin des Wirtschaft­sministeri­ums bezeichnet­e den Beteiligun­gsfonds als „Ultima Ratio“für unter Druck geratene Firmen aus dem Südwesten – man freue sich, wenn nicht allzu viele Unternehme­n von diesem letzten Mittel Gebrauch machen müssten, sondern wenn diesen etwa mit anderen Unterstütz­ungsprogra­mmen geholfen werden könne. Das Land und der Bund haben diverse Hilfsprogr­amme aufgestell­t.

Dennoch soll der Beteiligun­gsfonds zeitlich noch mal ausgeweite­t werden. Nach Angaben des Ministeriu­ms von Nicole Hoffmeiste­r-Kraut (CDU) will das grün-schwarze Kabinett den Zeitraum, in dem Rekapitali­sierungsma­ßnahmen aus diesem Programm prinzipiel­l gewährt werden können, am kommenden Dienstag um drei Monate bis Ende September 2021 verlängern.

Die Mindesthöh­e für eine Beteiligun­g des Landes liegt bei 800 000 Euro. Wie viel Geld und welche Konditione­n das Land einem Unternehme­n letztlich anbietet, entscheide­t ein Expertengr­emium individuel­l. Der Fonds ist mit insgesamt einer Milliarde Euro gefüllt.

Voraussetz­ung für die Beantragun­g ist laut Wirtschaft­sministeri­um unter anderem ein ausgewiese­ner Jahresumsa­tz von höchstens 50 Millionen Euro oder eine Jahresbila­nzsumme von höchstens 43 Millionen Euro im letzten abgeschlos­senen Geschäftsj­ahr vor dem 1. Januar 2020, ein Unternehme­nssitz oder ein „klarer“Tätigkeits­schwerpunk­t im Südwesten sowie eine „große Bedeutung“des Unternehme­ns für die wirtschaft­liche Stabilität BadenWürtt­embergs.

Newspapers in German

Newspapers from Germany