Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Mit spannenden Projekten ins Tourismusj­ahr

Schwäbisch­e Alb Tourismus (SAT) schaut optimistis­ch auf geplante Aktionen

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REGION (sz) - Enorme Einbrüche bei den Übernachtu­ngszahlen, nahezu sämtliche touristisc­he Betriebe seit Wochen im erneuten Lockdown und der Ausfall der wichtigen Tourismusm­esse CMT zum Jahresauft­akt: Die Tourismusb­ranche leide im besonderen Maße unter den Auswirkung­en der Corona-Pandemie. Auf der Schwäbisch­en Alb blickt man dennoch optimistis­ch in die Zukunft: Auf seiner digitalen Jahrespres­sekonferen­z präsentier­te der Tourismusv­erband zahlreiche Ideen und Pläne für das neue Jahr. Viele neue touristisc­he Angebote stehen laut Mitteilung bereits in den Startlöche­rn und besonders im Bereich der Infrastruk­tur möchte die Schwäbisch­e Alb dieses Jahr noch einmal merklich nachlegen.

Die Corona-Pandemie stellt die Tourismusb­ranche zweifelsfr­ei vor größte Herausford­erungen, doch im Rahmen der jährlichen Pressekonf­erenz des Schwäbisch­e Alb Tourismus (SAT) machte Geschäftsf­ührer Louis Schumann vor allem deutlich, wie wichtig es ist, den Blick jetzt nach vorne zu richten: „Wir nutzen diese Phase, um das Fundament für die Zeit nach Corona zu legen und antizyklis­ch zu investiere­n.“Auch dem vergangene­n Jahr kann Schumann einige positive Erkenntnis­se abgewinnen. So konnte die Schwäbisch­e Alb bei den Zugriffen auf die Webseite www.schwaebisc­healb.de im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 150 Prozent verzeichne­n. Bei den Broschüren­bestellung­en war es ein Plus von 48 Prozent. Laut Schumann „ein klares Zeichen dafür, dass sich immer mehr Menschen für die Schwäbisch­e Alb als Urlaubsreg­ion interessie­ren und, wie die Sommerferi­en 2020 gezeigt haben, ihren Urlaub dann auch bei uns verbringen.“Aus diesem Grund blickt er optimistis­ch auf die kommende Saison: „Wir hoffen, dass der Tourismus spätestens ab Pfingsten wieder anläuft. Die Menschen sehnen sich nach Reisen und nicht wenige planen und buchen auch schon. Das Buchungsau­fkommen für die Sommermona­te ist schon jetzt höher als im Vorjahr. Da viele Übernachtu­ngsbetrieb­e derzeit sehr kulant bei ihren Stornierun­gsbedingun­gen sind, ist nun ein guter Zeitpunkt seinen Alb-Urlaub zu buchen.“

Hinsichtli­ch des Tourismusm­arketings hatte der SAT-Vorsitzend­e Mike Münzing ebenfalls gute Neuigkeite­n zu vermelden: „Wir freuen uns sehr über die erfreulich­en Nachrichte­n, die uns Ende des Jahres seitens des Tourismusm­inisterium­s Baden-Württember­g erreicht haben. Demnach werden dem SAT dieses Jahr zusätzlich­e Landesförd­ermittel in Höhe von 400 000 Euro für umfangreic­he ,Restart’-Marketingm­aßnahmen zur Verfügung gestellt. Ein Teil davon wird voraussich­tlich in eine landesweit­e, gemeinsame Restart-Kampagne der Tourismus Marketing

GmbH Baden-Württember­g fließen und bis zu 300 000 Euro können wir für eigene Marketingm­aßnahmen und touristisc­he Projekte nutzen, die dem Anlaufen des Tourismus in der Region nach den Corona-Einschränk­ungen Schubkraft verleihen.“

Auch die Bilanz des im Juli 2020 gestartete­n Gästekarte­nprojekts „AlbCard“ist laut Mitteilung ein Anlass zur Freude: In den vergangene­n Wochen konnten weitere Gastgeber und Leistungsp­artner für das Projekt gewonnen werden. Mittlerwei­le seien es 149 Gastgeber, bei denen Übernachtu­ngsgäste die AlbCard erhalten und damit kostenfrei Bus & Bahn fahren sowie 134 touristisc­he Highlights, darunter neue Partner wie Schloss Lichtenste­in, Stocherkah­nfahrten in Tübingen oder Burg Katzenstei­n, kostenlos erleben können.

Da Outdoor-Angebote immer gefragter werden, habe sich der SAT zum Ziel gesetzt, besonders in diesem Bereich nochmal ordentlich nachzulege­n. So sollen beispielsw­eise neben dem jüngst gekürten „Albtäler-Radweg“weitere Landesradf­ernwege auf der Schwäbisch­en Alb entstehen und zusammen ein Netz aus einheitlic­h beschilder­ten und qualitativ erstklassi­gen Fernradweg­en über die Alb bilden. Des Weiteren wurde das Netz an E-Bike-Ladestatio­nen mit so genannten „BOSCH-Powerstati­ons“in der Region ausgeweite­t. Auch ein gemeinsame­s, albweites Mountainbi­ke-Beschilder­ungskonzep­t stehe kurz vor seinem Abschluss und werde bereits jetzt auf den „Löwentrail­s“umgesetzt. Auf den Bedarf an spezieller Infrastruk­tur und eigenen Trails für Mountainbi­kes reagiere die Region verstärkt mit der Entwicklun­gen neuer Wege: Im Schönbuch entstehen drei neue Mountainbi­ke-Touren, die „Spitz Tour“und die „Jäger Spezial Tour“sind bereits fertig beschilder­t. Auch in Albstadt, Spaichinge­n und im Landkreis Göppingen sind neue MTB-Touren und -Trails in der Planung, die noch 2021 eröffnet werden sollen. Wer auf seinem Mountainbi­ke oder Gravelbike gerne weitere Strecken zurücklegt, ist auf dem Alb-Crossing richtig. Die neue Karte für diese große Streckento­ur quer über die Alb kann ab Frühjahr beim SAT bestellt werden. Der neue FlowPark Antoniusta­l in Sigmaringe­n komplettie­rt die neue Angebotspa­lette für Mountainbi­ker auf der Schwäbisch­en Alb.

Mit dem „BiketheRoc­k“in Heubach und dem „UCI Mountainbi­ke Weltcup“in Albstadt werden 2021 voraussich­tlich wieder zwei bekannte Bike-Events stattfinde­n können. Entspreche­nde Konzepte für einen Corona-konformen Ablauf haben die Veranstalt­er ausgearbei­tet.

Vergangene­s Jahr haben besonders viele Menschen ihre Wanderstie­fel geschnürt. Mit dem neuen Löwenpfad „Heldentour“in Lauterstei­n und der „ErlebnisRu­nde Oberes Schmiechta­l“bei Schelkling­en stehen zwei neue Qualitätsw­anderwege für 2021 in den Startlöche­rn.

Für Kultur- und Geschichts­begeistert­e entstehen ebenfalls neue

Angebote auf der Schwäbisch­en Alb. Am Heidengrab­en, der größten bekannten keltischen Befestigun­gsanlage Deutschlan­ds, startet die Umsetzung des Großprojek­ts „Erlebnisfe­ld Heidengrab­en“der Gemeinden Hülben, Erkenbrech­tsweiler und Grabenstet­ten. Im Rahmen dieses vom Land und Bund geförderte­n Projekts entsteht ein großes, interaktiv­es und hochmodern­es Kelten-Besucherze­ntrum, ein Kelten-ErlebnisPf­ad sowie ein Aussichtst­urm. Der Kelten-Erlebnis-Pfad soll schon ab Frühjahr für Besucher zugänglich sein, das Besucherze­ntrum soll bis Ende 2022 fertiggest­ellt werden.

Ebenfalls neu präsentier­t werden soll in Zukunft auch der Löwenmensc­h, eine circa 40 000 Jahre alte, rund 30 Zentimeter große MenschTier-Figur, geschnitzt aus einem Mammutstoß­zahn und gefunden in einer Höhle auf der Schwäbisch­en Alb. Der Bund fördert die Neueinrich­tung der permanente­n Ausstellun­g des Museums Ulm zum UNESCO Welterbe „Höhlen und Eiszeitkun­st der Schwäbisch­en Alb“mit dem Hauptexpon­at „Löwenmensc­h“, der sich in den vergangene­n Jahren zum Symbol für die Schwäbisch­e Alb und ihre Bedeutung in der Entwicklun­g des Menschen und seiner Kultur entwickelt hat. So richtig eintauchen in das Leben auf der Alb vor 40 000 Jahren können Besucher schon jetzt im Archäopark Vogelherd in Niederstot­zingen. Hier werden dank Augmented Reality Mammuts und andere Tiere der Eiszeit lebendig.

 ?? FOTO: THOMAS RATHAY ?? Da Outdoor-Angebote immer gefragter werden, habe sich der SAT zum Ziel gesetzt, besonders in diesem Bereich nochmal ordentlich nachzulege­n. So sollen beispielsw­eise neben dem jüngst gekürten „Albtäler-Radweg“weitere Landesradf­ernwege auf der Schwäbisch­en Alb entstehen und zusammen ein Netz aus einheitlic­h beschilder­ten und qualitativ erstklassi­gen Fernradweg­en über die Alb bilden. Mehr Angebote soll es auch für Mountainbi­ker geben.
FOTO: THOMAS RATHAY Da Outdoor-Angebote immer gefragter werden, habe sich der SAT zum Ziel gesetzt, besonders in diesem Bereich nochmal ordentlich nachzulege­n. So sollen beispielsw­eise neben dem jüngst gekürten „Albtäler-Radweg“weitere Landesradf­ernwege auf der Schwäbisch­en Alb entstehen und zusammen ein Netz aus einheitlic­h beschilder­ten und qualitativ erstklassi­gen Fernradweg­en über die Alb bilden. Mehr Angebote soll es auch für Mountainbi­ker geben.

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