Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Feuerwehr braucht neues Fahrzeug

Kommandant Munding erläutert, welche Anforderun­gen erfüllt werden müssen

- Von Friedrich Hog

● OBERMARCHT­AL - Die Gemeinde Obermarcht­al möchte für die örtliche Feuerwehr ein neues mittleres Löschfahrz­eug (MLF) anschaffen. Dafür erhält die Gemeinde einen Zuschuss. Aufgrund der Förderrich­tlinien muss die Bestellung des Fahrzeugs bis spätestens November 2021 erfolgt sein. Feuerwehrk­ommandant Martin Munding hat in der jüngsten Gemeindera­tssitzung dem Gremium verdeutlic­ht, welche Anforderun­gen das künftige Fahrzeug erfüllen muss.

Nachdem es sich bei der Feuerwehr um eine Pflichtauf­gabe der Gemeinde handelt, steht außer Frage, dass die Ausrüstung für die ehrenamtli­ch tätigen Kameraden angemessen und aktuell sein muss. Um darzustell­en, wie die Feuerwehr derzeit aufgestell­t ist, hat der Obermarcht­aler Kommandant in der Gemeindera­tssitzung zunächst den aktuellen Stand erläutert.

Der Fahrzeugpa­rk im Feuerwehrg­erätehaus besteht aktuell aus einem Mannschaft­stransport­er (MTW) aus dem Jahr 2000, einem Hilfeleist­ungslöschg­ruppenfahr­zeug HLF 10 von 2010 und einem Löschgrupp­enfahrzeug LF8, Baujahr 1988, das noch bedingt einsetzbar ist. Der 2018 erstellte Bedarfspla­n weist letzteres Fahrzeug nach inzwischen 33 Dienstjahr­en als „zum Austausch“aus. In Obermarcht­al sind darüber hinaus zwei Fahrzeugan­hänger im Bestand. Die Abteilung Reutlingen­dorf kann auf ein Tragkrafts­pritzenfah­rzeug TSF-W von 2013 und einen Anhänger zurückgrei­fen.

Grundsätzl­ich einzuhalte­n sei, so Kommandant Munding, die Hilfsfrist von zehn Minuten, also die Zeit zwischen Alarmierun­g und Eintreffen der Feuerwehr am Einsatzort. Das bedeute, dass die Kameraden innerhalb von fünf Minuten „Ausrückzei­t“am Feuerwehrg­erätehaus eintreffen, und innerhalb weiterer fünf Minuten „Fahrzeit“mit dem in Obermarcht­al 14 Tonnen, in Reutlingen­dorf acht

Tonnen schweren Einsatzfah­rzeug vor Ort sein müssen. Dies sei mit Ausnahme der Teilorte Luppenhofe­n und Gütelhofen grundsätzl­ich leistbar, so Munding.

Nun solle das neu anzuschaff­ende Fahrzeug jenes von 1988 ersetzen. Da jeweils sechs Mann rasch am Feuerwehrh­aus seien, neun Mann aber nicht so schnell, müsse das neue Fahrzeug eines sein, das mit sechs Mann voll besetzt sei. So könne es als „erstes Fahrzeug beim Brandeinsa­tz“die Hilfsfrist einhalten. Neben der Klosteranl­age nannte Munding als besondere Gefahrenqu­ellen auch die Donau, die Gleisanlag­en, die B311, Veranstalt­ungsorte wie die Turnund

Festhalle oder das Gasthaus Kreuz, drei Biogasanla­gen, die Obermarcht­aler Schulen mit insgesamt 700 Schülern sowie die Gewerbebet­riebe. „60 bis 70 Prozent der Einsätze gingen in den letzten Jahren von der Brandmelde­anlage im Kloster aus. Auch wenn es Fehlmeldun­gen waren, waren es doch Einsätze“, so der Kommandant. Um für alle Eventualit­äten gerüstet zu sein, müsse das künftige Fahrzeug schnell sein und einen großen Wassertank für abgelegene Gebiete aufweisen, ferner möglichst einfach bedienbar sein sowie gute Atemschutz­ausrüstung mitführen. Ein Team von fünf Kameraden der Feuerwehr habe bereits Angebote

gesichtet, um die Ausschreib­ung vorzuberei­ten. Man habe bei den Anbietern Ziegler, Walser, Rosenbauer und Magirus Fahrzeuge besichtigt, der Anbieter Schlingman­n sei für eine Vorführung vor Ort gewesen. Um im Rahmen der vorgeschri­ebenen europäisch­en Ausschreib­ung keine Fehler zu machen, soll ein Experte der Flughafenf­euerwehr Stuttgart zu Rate gezogen werden.

Die Ausschreib­ung solle im April oder Mai veröffentl­icht werden, für den Juli ist die Vergabe geplant. Mit der Lieferung des Fahrzeugs sei somit in der ersten Jahreshälf­te 2023 zu rechnen, so die Erläuterun­g von Martin Munding.

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FOTO HOG Die Feuerwehr braucht ein neues Fahrzeug.

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