Solide Leistung sichert zweiten Saisonsieg
Basketball, ProA: Team Ehingen Urspring bezwingt Karlsruhe verdient mit 88:82
● EHINGEN/KARLSRUHE - Die Reise des Team Ehingen Urspring nach Karlsruhe zum baden-württembergischen Vergleich hat sich gelohnt: Durch eine geschlossene Teamleistung und mit einer konzentrierten Defensivleistung hat Ehingen Urspring den zweiten Saisonsieg eingefahren. Mit 88:82 setzte sich die Truppe von Coach Domenik Reinboth am Ende durch. „Ich bin absolut happy“, freute sich Reinboth.
Waren es in den vergangenen Spielen immer wieder Schwächephasen, die Ehingen Urspring wichtige Punkte kosteten, lieferten die Spieler am Samstagabend im Löwenkäfig eine solide Leistung ab. „In diesem Spiel haben wir den Run des Gegners nicht so groß werden lassen und uns auch hinten raus die Energie gespart“, sagte Reinboth. Die gastgebenden Lions blieben zwar nicht chancenlos, doch in ihrem ersten Spiel nach längerer Pause reichte es am Ende nicht, wie im ersten Aufeinandertreffen, die Nase vorn zu haben.
Obwohl die Karlsruher direkt mit einem Dreier in die Partie starten konnten, sicherten sich die Gäste aus Ehingen durch einen starken Kevin Strangmeyer mit teils sehenswerten Spielzügen nach wenigen Minuten die Führung. Ehingen Urspring spielte ruhig, überlegt und doch energisch: Diese Taktik forderte die Lions derart, dass diese nicht in ihren Rhythmus fanden. „Das war die Vorgabe“, erklärte Reinboth. „Gegen Tübingen und Paderborn waren wir defensiv zu schwach, aber wir haben intensiv dran gearbeitet, die Jungs haben es jetzt verstanden und es ist schön, die Resultate zu sehen.“Zwar musste man auch in diesem Spiel über 80 Punkte hinnehmen, doch „insgesamt haben wir es dem Gegner heute schwerer gemacht“.
Die Hausherren hatten in den ersten Minuten tatsächlich sichtliche Schwierigkeiten, in ihrem ersten Spiel in diesem Jahr – ihre bisherigen Spiele mussten Corona-bedingt abgesagt werden – in den Tritt zu kommen. Mit sieben Punkten lag Strangmeyer schnell über seinem Schnitt von rund fünf Punkten pro Partie. Auch Christian Oshita und Jack Pagenkopf spielten bereits in den Anfangsphase stark auf.
Und so schien aus Sicht der Gäste im ersten Viertel schon vieles richtig zu laufen, zwischenzeitlich wuchs das Punktepolster auf sieben Punkte an. Obwohl Ehingen früh Druck ausübte und hinten sicher stand, schafften es die Lions dennoch, sich Schritt für Schritt Richtung Ausgleich zu kämpfen – und nicht nur das: Stark von der Dreipunktelinie wurde der Vorsprung immer geringer. Als nur noch zwei Punkte beide Teams trennten, nahm Ehingens Headcoach Domenik Reinboth das erste Timeout. Die eindringlichen Worte halfen nur wenig: Schlag auf Schlag knallten die Dreier in den Korb und so stand es nach dem ersten Durchgang plötzlich 23:18 für die Gastgeber.
Verblüffend: Eigentlich ist Karlsruhe das Team mit der schwächsten Dreierquote, doch an diesem Samstagabend lief es anders. Zwischenzeitlich lag die Trefferquote bei über 70 Prozent. Die Belohnung: Sie zogen davon und das in großen Schritten. Der Lichtblick aus Gästesicht: Das Team Ehingen Urspring wusste sich zu helfen, und hatte prompt schnelle Antworten parat. Was sich bereits zu Beginn des Spiels angedeutet hatte, bestätigten beide Teams mit jedem weiteren Spielzug: Auf beiden Seiten ging es mit schnellem Tempo zur Sache, es entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe mit viel Zug zu den Körben.
Ehingen Ursprings Defensive stand stabiler als in den vergangenen Partien und spielte aggressiver. Die unterhaltsame Partie wurde auch ermöglicht durch die vielen Turnover beider Teams – am Ende 14 bei Ehingen Urspring, 17 bei Karlsruhe. Das Spiel allerdings wurde hektischer, blieb aber durchaus spannend. Kurz vor der Halbzeitpause erarbeiteten sich die Ehinger die Führung, doch die Antwort auf die Frage, wer mit dieser in Pause geht, hatten doch die Hausherren parat.
Der Mann der ersten Minuten bestimmte dann auch den Beginn der zweiten Halbzeit: Auf einen Dreier ließ Strangmeyer gleich zwei weitere Punkte folgen und wieder wechselte die Führung. Die Ansprache Reinboths musste gewirkt haben. Dabei blieben die Ehinger ihrer Taktik aus den ersten beiden Vierteln treu. Sie spielten Pressing, setzten Karlsruhe früh unter Druck, so dass diese oft unter Bedrängnis abschließen mussten oder es zumindest versuchten. Und so stand es dann nach einem weiteren Dreier, dieses Mal durch Oshita, zwischenzeitlich 50:44 aus Gästesicht.
Von da an gehörte das Viertel komplett den Ehingern, die es verstanden, den Gegner auf Abstand zu halten. Zwar war der Ausgleich nahe, auch, weil doch phasenweise die Struktur in der Ehinger Offensive etwas fehlte. Doch die Chance, endlich den zweiten Saisonsieg einzufahren war greifbar. Ihre Ambitionen unterstrichen die Gäste durch einen Dunk von Ehingens Ferenc Gille. Mit einem Spielstand von 62:66 auf der Anzeigetafel, ging es in die letzten zehn Minuten.
Die hohe aufgebrachte Energie der Ehinger Spieler auf dem Feld zahlte sich aus, auch die Bank feuerte stark an. „Wenn die Zuschauer nicht in den Hallen sind, muss eben auch die Bank aktiver sein, positive Aktionen werden mehr gefeiert. Die Bank hat heute fast schon mitgespielt“, sagte Reiboth. Auch er selbst stand selten still. De´Quan Abrom glänzte in diesem Viertel für die Ehinger, er war er es auch, der am Schluss als bester Scorer mit 20 Punkten aus dem Spiel ging. Zwar blieb Karlsruhe dem Gegner lange auf den Fersen, doch gerade am Ende, als dann die Kräfte der Ehinger doch etwas schwanden, blieben die Gäste konzentriert, stellten defensiv auf einen Zonenverteidigung um. Am Ende war es erneut ein Doppelpack aus zwei Dreipunktetreffern – einmal durch Pagenkopf, einmal Abrom – um den 88:81-Sieg perfekt zu machen.