Bibelabend mit Teilnehmern von München bis Fulda
Veranstaltung wird ins Internet verlegt – Auch Corona und Joe Biden sind dabei Thema
würden Kosten „im mittleren fünfstelligen Bereich“anfallen. Am Montagabend hat der Gemeinderat die grundsätzliche Entscheidung getroffen, dass ein neuer Kindergarten in Emerkingen gebaut wird. Bürgermeister Burger erklärte zuvor ausführlich die Hintergründe. So sieht die gültige Betriebserlaubnis im örtlichen Kindergarten zwei Gruppen vor. In denen maximal 34 Kinder aufgenommen werden können.
Im jetzigen Gebäude seien die Möglichkeiten sehr begrenzt, erklärte der Bürgermeister, eine dritte Gruppe wäre nur im zweiten Obergeschoss denkbar. Dort wären aber aus Brandschutzgründen nur zehn Personen erlaubt. „Außerdem müssen wir zeitnah mit einer Kleinkinderkrippe ab einem Jahr planen“, sagte Burger. „Dies alles ist im jetzigen Kindergartengebäude nicht mehr sinnvoll möglich“. Das Reutlinger Planungsbüro Künster hat zur Sitzung des Gemeinderats am Montag einen Vorentwurf für einen neuen Kindergarten angefertigt und die Kosten ermittelt. Das neue Gebäude soll modular geplant werden, so dass später jederzeit Erweiterungen möglich sind, und ist zunächst für drei Gruppen geplant. Angedacht ist auch ein Multifunktionsraum für Veranstaltungen.
Das Planungsbüro hat Kosten in Höhe von 2,19 Millionen ermittelt, die in den kommenden Jahren im Haushalt der Gemeinde finanziert werden sollen. Geplant ist der neue Kindergarten zunächst auf Flurstück 730, am Schafberg neben der Römerhalle. Der Gemeinderat regte an, nochmal zu überprüfen, ob es in der Gemeinde besser Standorte für den neuen Kindergarten gebe.
Zudem wollen die Räte, dass für das bisherige Kindergartengebäude ein „schlüssiges Konzept“erstellt wird, wie seine weitere Nutzung, vorgesehen ist.
„Außerdem müssen jetzt noch einmal alle Fördermöglichkeiten für einen Kindergartenneubau ausgelotet werden“, sagte Bürgermeister Paul Burger bei der Gemeinderatssitzung.
UNTERMARCHTAL (hog) - Eine Begegnung mit anderen Menschen und mit Gott anhand der Bibel ermöglichte das Bildungsforum Kloster Untermarchtal jüngst. Teilnehmer aus der Gegend und von weiter weg waren für eine gute Stunde online miteinander verbunden, um anhand des Evangeliums in die Gedanken der entsprechenden Textzeilen einzutauchen. Die Teilnehmenden haben die Ruhe dieser Zeit genutzt, um ihre Ideen zum Text zu formulieren, und um deren Sinn nahe zu kommen.
Im von Schwester Marzella Krieg geleiteten Bildungsforum können aufgrund der Pandemie derzeit keine Präsenzveranstaltungen stattfinden. Anhand des Bibelabends online haben sie und Referentin Schwester Marlies Göhr jedoch erneut eine Teilnehmerschaft erreicht, die sich neben Munderkingen, Ehingen, Emeringen, Biberach oder Heidenheim auch aus Menschen zusammengesetzt hat, die eine einzelne Abendveranstaltung ansonsten nicht besuchen würden. So meldeten sich Teilnehmende aus Stuttgart, München, Fulda und vom Bodensee.
Mit einem Gebet lud Schwester Marlies Gott in die Mitte der Runde ein. „Was sagt mir heute die Bibel?“stellte sie als Obersatz in den virtuellen Raum, und las aus dem Neuen Testament die Stelle Markus 1, Verse 14 bis 20 vor, die vom Beginn des Wirkens Jesu in Galiläa und der Berufung der ersten Jünger am Galiläischen Meer handelt. Die Teilnehmenden waren gebeten, die Bibelstelle ihrerseits ebenfalls vorzuhalten, so konnte Schwester Marlies zum anschließenden Selbststudium der Bibelstelle einladen. Ziel war es, dass die Teilnehmenden jene Worte oder Sätze miteinander teilten, an denen sie bei der Eigenlektüre hängen geblieben sind. Unter teilweiser Mehrfachnennung wurden zum Beispiel genannt „die Zeit ist erfüllt“, „ich will Euch zu Menschenfischern machen“, „und folgten ihm (Jesu) nach“, „predigte das Evangelium Gottes“, „das Reich Gottes ist herbeigekommen“, „Netze ins Meer warfen“, „im Boot“, „glaubt an das Evangelium“.
Spürbar waren die Teilnehmenden in die Worte der Bibel eingetaucht, Schwester Marlies las die Stelle nochmals im Zusammenhang vor, mit der Bitte, nicht mitzulesen. Dann legte sie eine vierminütige Zeit des Innehaltens und der Stille ein, „so dass das Wort Gottes in uns wirken kann“, wie es Schwester Marlies formulierte. Das noch tiefere Einfühlen und Erkennen des Sinns ohne Zeitdruck schien den Teilnehmenden gelungen zu sein, denn auf ihre nachfolgende Bitte an die Teilnehmenden, Erkenntnisse und Fragen mitzuteilen, folgte ein intensives gegenseitiges Beschenken. „Mich fasziniert der tiefe Glaube der Fischer, die einfach ihre Netze fallen ließen“, meinte eine Teilnehmerin und fragte „würde ich heute jemandem folgen, der wie Jesus reden würde?“
Schwester Marlies hinterfragte den Auftrag Jesu, Menschen zu fangen. „Sie waren ja Fischer“. Sie verglich die Situation am Galiläischen Meer mit der Situation ihres eigenen Eintritts in den Orden. Da habe sie zumindest in groben Zügen gewusst, was sie erwartet. Das sei bei den ersten Jüngern Simon und Andreas, Simons Bruder sowie Jakobus und Johannes, den Söhne des Zebedäus, anders gewesen. Schwester
Marzella interpretierte die Szenen am Wasser als gelungene Lektion, wie man Menschen für Gott gewinnen kann. Sie sah konträr zu den Begriffen „Menschen fischen“oder „Menschen fangen“, dass es sich in Wahrheit um einen Weg in die Freiheit handelte. Eine Teilnehmerin nannte sodann diese Aufbruchstimmung in der Bibelszene, die sie berührt habe. Sie habe gerade die Amtseinführung von Joe Biden als 46. Präsident der USA im Fernsehen miterlebt, und habe auch insoweit an eine Befreiung gedacht, eine Befreiung von etwas altem, das schlecht und böse war. Zunehmend öffneten sich die Teilnehmenden, so hat eine Frau davon gesprochen, dass sie frisch von einer Corona-Erkrankung genesen sei, und wie der Gang ins Unbekannte Vertrauen erfordere, in der schrecklichen Krankheit ebenso wie für die Jünger, die Jesus folgten.
Noch weiter ging ein Teilnehmer, der von Hoffnung sprach, die beim mehrfachen Lesen der Bibelstelle bei ihm aufgekommen sei. Er sagte, die Bedeutung des Bibelzitats sei nun am Ende der gemeinsamen Online Stunde eine andere, als sie davor gewesen wäre. „Kommt her und folgt mir nach“bekomme eine schöne Bedeutung in der traurigen Zeit von Corona. Schwester Marzella wies dem „kommt her, kehrt um“explizit die Bedeutung einer Zuwendung von Gott zu, „der ausdrücklich ruft, der auffordert“. So bekomme das gemeinsame Verweilen im Boot einen ganz anderen Klang. Sie sehe den Vater, Zebedäus, als im Herzen jung an, als er seine Söhne Jakobus und Johannes guten Gewissens mit Jesus ziehen ließ. „Er war stolz, dass dieser Jesus seine Buben mitgenommen hat“, sagte Schwester Marzella. Das wurde von der genesenen Corona-Patientin ergänzt durch die Worte „der Vater konnte glücklich sein im Glauben“, und sie sprach von Glück im Leben, wenn man immer wieder neu anfangen könne, und das neue Leben auf Jesus ausrichte.
Abgerundet wurde die Stunde durch die Bemerkung eines Teilnehmers, der „kommt her und folgt mir nach“mit der Einladung zum Bibelgespräch online verglich. Schwester Marlies bat alle Teilnehmenden, sich einen Punkt zu überlegen, den sie in ihren Alltag mitnehmen möchten. „Wir müssen vertrauen, dass es gut wird, dann wird es gut“, sagte ein Teilnehmer als Impuls und ergänzte: „Man muss Geduld haben mit der Zeit, er führt uns durch die schwere Zeit“. Eine junge Teilnehmerin hat mitgenommen, dass Zeit etwas kostbares ist, „das sollte man sich jeden Tag einmal bewusst machen“.
Alle Teilnehmenden haben die Online-Zeit mit Schwester Marlies und Schwester Marzella für sich zu einer kostbaren Zeit gemacht, und bedankten sich nach dem von Schwester Marlies erteilten Segen ausdrücklich.