Schwäbische Zeitung (Ehingen)

„Seit langem ein Thema“

Das sagt Landrat Heiner Scheffold

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Seit 2007 setzt sich der AlbDonau-Kreis für einen schnellen Zughalt in Erbach an der elektrifiz­ierten Südbahn ein. Darauf verweist Landrat Heiner Scheffold.

Der Kreistag des Alb-Donau-Kreises hatte am 12. März 2007 der Vorfinanzi­erung der Planungsko­sten für die Südbahn-Elektrifiz­ierung unter der Voraussetz­ung zugestimmt, „dass der Interessen­sverband Südbahn unsere Forderung nach einem IRE-Systemhalt in Erbach gegenüber dem Land unterstütz­t und sich dafür einsetzt“, wie es in dem Beschluss heißt.

Als es im Verwaltung­sausschuss des Kreistags am 12. März 2012 um die Beteiligun­g an der Entwurfs- und Genehmigun­gsplanung für die Elektrifiz­ierung der Strecke Ulm-Friedrichs­hafen-Lindau ging, sei diese Forderung erneut bekräftigt worden. „Damit auch der Alb-Donau-Kreis eine wirklich spürbare Verbesseru­ng erfährt, ist in Erbach, dem einzigen Bahnhof an der Südbahn innerhalb des Landkreise­s, die Andienung als dauerhafte­r IRE-Systemhalt unabdingba­r“, so heißt es im Beschluss des Verwaltung­sausschuss­es.

Wenige Monate zuvor, bei einer Sitzung des Interessen­verbandes Südbahn im November 2011, habe der Landkreis in Abstimmung mit dem Erbacher Bürgermeis­ter Achim Gaus nochmals ausdrückli­ch auf die Einbeziehu­ng eine schnellen Zughalts in Erbach hingewiese­n, auf der Basis der Beschlüsse der Kreistagsg­remien. Auch in Erbach sei dieser Zughalt seit langem ein kommunalpo­litisches Thema, weit vor 2016.

Nachdem die Realisieru­ng der Südbahn-Elektrifiz­ierung von Bund und Land sichergest­ellt gewesen sei, habe der Alb-Donau-Kreis am 29. Oktober 2015 per Kreistagsb­eschluss auf die Rückzahlun­g der vorfinanzi­erten Planungsko­stenbeteil­igung verzichtet, und zwar erneut unter der ausdrückli­chen Voraussetz­ung, dass der schnelle Zughalt in Erbach realisiert werde.

„Das zeigt, der schnelle Zughalt in Erbach ist eine Forderung, die wir seit langem stellen und ein Ziel, das wir konsequent verfolgen. Und wir halten daran fest“, sagt Landrat Heiner Scheffold. Zu der Thematik habe es auch vor 2016 Schriftwec­hsel von regionalen Vertretern mit Verkehrsmi­nister Hermann gegeben. Scheffold verweist auch auf die Äußerung von Landesverk­ehrsminist­er Hermann in der Schwäbisch­en Zeitung vom 21. Januar 2021. Darin habe dieser erklärt, dass ab Dezember 2025, nach Inbetriebn­ahme von Stuttgart 21, die größten Verbesseru­ngen einträten. Für Erbach sei ab Dezember 2025 der Halt des Regionalex­press Ulm-Friedrichs­hafen geplant.

Diese Aussage von Minister Hermann entspreche dem Tenor eines Gesprächs zwischen Minister Hermann und Landrat Scheffold im Juli 2018 und Aussagen des Ministeriu­ms in der Folgezeit. „Stuttgart 21 und die Schnellbah­ntrasse ermögliche­n eher einen schnellen Zughalt in Erbach, als dass sie ihn verhindern“, sagt Landrat Scheffold.

Heiner Scheffold sagt weiter: „Wenn Herr Joukov-Schwelling behauptet, der schnelle Zughalt in Erbach sei erst 2016 zum ersten Mal gefordert worden und die Region habe es versäumt, sich im Vorfeld zu artikulier­en, dann zeigt dies, dass er die kommunalpo­litischen Aktivitäte­n im Alb-Donau-Kreis für diesen Halt offensicht­lich nicht verfolgt hat und nicht kennt.“Im Übrigen, so der Landrat, habe ihm gegenüber Verkehrsmi­nister Hermann den schnellen Zughalt in Erbach nicht von einem fünften Bahnsteig im Ulmer Hauptbahnh­of abhängig gemacht.

Der SPD-Landtagsab­geordnete Martin Rivoir, der mit seiner Kleinen Anfrage ans Verkehrsmi­nisterium die Debatte ins Rollen gebracht hatte, reagierte eher pauschal und mit einer Portion Ironie auf die Kritikpunk­te Joukov-Schwelling­s: „Mit großem Respekt betrachte ich die Fantasie des grünen Mitbewerbe­rs, wenn er behauptet, dass der nicht realisiert­e RE-Halt in Erbach mit der Realisieru­ng von Stuttgart 21 zu tun hätte. Auf diese Idee muss man erst mal kommen. Ohne das Bahnprojek­t Stuttgart-Ulm würden wir gar nicht über einen solchen Bahnhalt in Erbach reden, denn ohne Bahnprojek­t wäre die Südbahn noch lange nicht elektrifiz­iert.“Im Übrigen sei er auch deswegen etwas irritiert, weil der grüne Mitbewerbe­r offensicht­lich seine Einschätzu­ng teile, dass es keinen RE-Halt in Erbach geben werde, er nur einen anderen Schuldigen benenne. „Nach meinem Dafürhalte­n lösen wir das Erbach-Problem nur durch gemeinsame­s

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FOTO: WERNER H. Scheffold

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