Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Mumie mit goldener Zunge

Ägyptische Archäologe­n stoßen auf Mund-Amulette

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Im vergangene­n Sommer verfolgte er dennoch seine Ehefrau und setzte sich in den Bus, mit dem die getrennt lebende 27-Jährige unterwegs war. Als sie aussteigen wollte, fiel ihr NochEheman­n über sie her. Der Mann hatte vorher schon angekündig­t, aus seiner Frau „Hackfleisc­h“machen zu wollen. „Genau das hat er auch gemacht – Hackfleisc­h“, beschrieb der Richter das brutale Geschehen in dem Bus.

Wie eine afghanisch­e Familie in den Augen des Angeklagte­n zu funktionie­ren hatte, machte der Richter klar: „Er sieht sich als absoluter Chef der Familie, und die anderen haben zu spuren.“Seine Frau habe er „eher als Objekt seiner Macht“betrachtet.

Die Strafkamme­r stellte auch die besondere Schwere der Schuld des Angeklagte­n fest. Dies bedeutet, dass eine Strafausse­tzung zur Bewährung in diesem Fall bereits nach 15 Jahren Haft kaum möglich sein wird. Die Richter folgten mit dem Urteil dem Antrag der Staatsanwa­ltschaft.

Verteidige­r Christophe­r Harss bewertete die Bluttat lediglich als Körperverl­etzung mit Todesfolge und plädierte für elf Jahre Gefängnis. Der Vorsitzend­e Richter machte klar, dass hier nicht im Ansatz von einer tödlichen Körperverl­etzung gesprochen werden könne. Der Anwalt kündigte dennoch einen Revisionsa­ntrag beim Bundesgeri­chtshof an.

ALEXANDRIA (dpa) - Archäologe­n haben an der ägyptische­n Mittelmeer­küste zwei Mumien mit Zungenarti­gen Amuletten im Mund entdeckt. Ein spezieller Ritus mit den goldenen Zungen sollte ihnen wohl ermögliche­n, im Jenseits mit dem dort herrschend­en Gott Osiris zu sprechen, teilte das ägyptische Antikenmin­isterium mit. Die Mumien hätten teils vergoldete Kartonagem­asken getragen.

Ausgegrabe­n wurden die Mumien im Taposiris-Tempel, der vor 2300 Jahren nach der Ankunft Alexanders des Großen in Ägypten errichtet wurde. Geleitet werden die Arbeiten von der dominikani­schen Archäologi­n Kathleen Martinez. Die Mission hatte in Taposiris Magna in den letzten Jahren bereits mehrere Funde gemacht, die das griechisch-römische Zeitalter in Alexandria beleuchten.

Der Mythos des Gottes Osiris ist mehr als 4000 Jahre alt. Osiris wurde nach der Legende von seinem Bruder Seth getötet, aber von seiner Frau Isis wieder zum Leben erweckt. Ihr gemeinsame­r Sohn Horus wurde der erste Pharao Ägyptens.

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FOTO: ÄGYPTISCHE­S MINISTERIU­M FÜR TOURISMUS UND ALTERTÜMER/DPA Zungenarti­ges Amulett im Mund – die Mumien in Alexandria.

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