Hochwasser: Situation entspannt sich leicht
Hoher Pegel dürfte jedoch erst einmal anhalten – Lage wird ständig im Blick behalten
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RAUM MUNDERKINGEN - Nach Hochwasser, steigenden Pegeln und teilweise sogar Überschwemmungen in der Region hat sich die Lage am Dienstag etwas entspannt, wenn auch nur langsam. Die hohen Wasserstände vieler kleinerer und mittlerer Flüsse sind bereits deutlich gesunken und fallen weiter, wie die Hochwasservorhersagezentrale (HVZ) mitteilt. Das kann auch Florian Stöhr vom Ordnungsamt Munderkingen bestätigen, der die Pegel der Donau ständig im Blick behält. „Der Pegel fällt ständig, am Dienstagmittag lag er bei 3,36 Meter“, erzählt Stöhr. Den höchsten Stand in diesem Jahr verzeichnete Munderkingen Sonntagnacht um 22.30 Uhr: Um diese Zeit lag der Pegel bei 3,92 Meter.
Und auch wenn diese Werte für diese Zeit nichts Außergewöhnliches sind, so entschied sich die Stadt am Freitag dennoch, vorsorglich die Hochwasserschutzwände am Ufer um die Donaubrücke herum aufzubauen. „Der Bauhof und die Feuerwehr waren rund zwei Stunden damit beschäftigt und wir werden diese Wände auch bis Anfang oder Mitte März dort stehen lassen“, berichtet Florian Stöhr. Denn selbst wenn sich nun eine Entspannung der Lage abzeichnet, so sei doch der nächste Pegelanstieg nicht weit entfernt. Auch die Straße von Munderkingen nach Algershofen ist aktuell gesperrt, zu gefährlich wäre es dort aktuell, mit dem Auto durchzufahren, auch wenn das Wasser nicht so hoch auf der Straße steht. Auch hier könne sich die Lage eben stündlich ändern. „Sobald die Donau bei einem Pegel von 3,40 Metern ankommt, muss die Fahrbahn dort gesperrt werden, weil das Wasser übertritt“, erklärt Stöhr.
Allgemein hänge die Lage in Sachen Hochwasser ganz davon ab, wie stark und wie viel Regen fällt. Auch die starke Schneeschmelze in den vergangenen Tagen habe das ihre zu der Situation beigetragen. „Wenn starke Regenergüsse in den kommenden Tagen ausbleiben, dann wird der Pegel auch bei dem aktuellen Stand bleiben. Aber die Prognose kann sich natürlich stündlich ändern“, so Florian Stöhr.
Für diese Prognosen behält er aktuell die Werte aus Beuron, Donaueschingen und Hundersingen im Blick, die digital aufbereitet werden und sozusagen einen Blick in die Zukunft ermöglichen. „Wenn der Stand in Hundersingen auffällig hoch ist, dann haben wir hier in Munderkingen immer noch 14 Stunden Zeit, um entsprechend zu reagieren“, erläutert Stöhr. Um die Werte ständig im Blick zu behalten, ist er hier auf die Zusammenarbeit der Bauhofmitarbeiter angewiesen. „Wir kontrollieren das im Zwei-Stunden-Takt, wenn die Lage kritisch ist. Ansonsten reicht es aktuell, wenn wir vier oder fünf Mal am Tag die Pegelwerte überprüfen“, berichtet Stöhr.
Entspannt ist die Lage derzeit auch in Oberstadion, wo der Stehenbach in den vergangenen Jahren hin und wieder Sorge machte. Bisher habe man den kritischen Wert von 1,50 Metern aber noch nicht überschritten, wie Bürgermeister Kevin Wiest berichtet. „Ab diesem Wert wird die Stufe 1 unseres neuen HochwasserAlarmplans ausgelöst“, erläutert Wiest, der im jüngsten Amtsblatt die Bürger dazu aufgerufen hat, entsprechende Vorkehrungen zu treffen. So sollten etwa Keller und Garagen geräumt werden und überprüft werden, ob genug Sandsäcke zur Verfügung stehen. „Die haben wir im letzten Jahr für einen Euro pro Sack angeboten. Die Feuerwehr hatte diese selbst befüllt“, berichtet Wiest. Auch in Oberstadion beobachte man die aktuelle Situation genau. „Wir sind vorbereitet im Falle des Falles und auf Hab-Acht-Stellung“, so Wiest.