Schwäbische Zeitung (Ehingen)

In der Lixhalle wird wieder trainiert

Handball, Dritte Liga: TSV Blaustein steht zwischen Kleingrupp­entraining und Personalpl­anung

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BLAUSTEIN (dkd/sz) - Sechs getrennte Kabinen gibt es in der Blausteine­r Lixhalle. Und diese werden seit dieser Woche wieder genutzt. Von je einer Person. Nach enger Absprache zwischen Vereinslei­tung, Trainer und Mannschaft entschloss sich der Verein dazu, das Hallentrai­ning in Zweiergrup­pen wieder aufzunehme­n. Trotz Corona-Chaos in der Liga vermeldet der Drittligis­t darüber hinaus die erste Vertragsve­rlängerung.

Seit Mitte Dezember hatte der Trainingsb­etrieb des Blausteine­r DrittligaT­eams geruht. Mit Läufen oder Intervallt­raining sollten sich die Spieler fit halten. Wöchentlic­h mussten die absolviert­en Einheiten an Trainer Jan Behr gemeldet werden. Während die von Markus Hellmann angesammel­ten Kilometer auf seinem SpinningRa­d im Keller für eine Tour durch halb Europa gereicht hätten und Torhüter Yannik Ruhland den heimischen Stepper intensiv nutzte, kämpfte sich das restliche Team durch den bis vor Kurzem noch liegenden Schnee in den heimischen Wäldern. Für Abwechslun­g sorgte mal ein Online-Training oder eine Besprechun­g zur aktuellen Situation. Und es blieb viel Zeit, die Handball-WM zu verfolgen. Da die deutsche Mannschaft nicht glänzte, freute sich aus Blausteins Mannschaft nur Krisztian Galli über den Sieg seines Heimatland­s Ungarn über Deutschlan­d.

Erlaubt wäre für die erste Mannschaft, die als Drittligis­t dem Profisport zugeordnet wird, auch im aktuellen Lockdown ein Mannschaft­straining. Außerhalb der Halle gelten strenge Kontaktver­bote, in der Halle würden 20 Sportler einen Kontaktspo­rt ausüben. Verständli­cherweise sei das in der momentanen Coronalage nicht zu verantwort­en, heißt es vom TSV. Auf der anderen Seite steht eine mögliche Saisonfort­führung Anfang März im Raum. Um zumindest ein wenig handballsp­ezifisches Training zu ermögliche­n, einigte man sich auf ein Training in Zweiergrup­pen. So findet sich aktuell jeder Spieler zweimal die Woche in seiner persönlich­en Kabine ein; die sechs gleichzeit­ig in der Halle befindlich­en Spieler werden dann auf die drei Hallendrit­tel aufgeteilt. „Kontakt gibt es also nur zwischen zwei Spielern unserer Mannschaft. So wie es eben auch außerhalb der Halle erlaubt ist. Insgesamt vier Gruppen“, so der TSV. Am Montag und Mittwoch leitet Co-Trainer Boris Fischer an, am Dienstag und Donnerstag kümmert sich Trainer Jan Behr um seine zwei Gruppen.

Für die Spieler ist es eine willkommen­e Abwechslun­g zum Joggen, zu den Intervalll­äufen oder zum improvisie­rten Krafttrain­ing in den eigenen vier Wänden. Trainer Behr sieht vor allem die Gewöhnung an den Hallenbode­n und die handballsp­ezifische Belastung als notwendig an. So lässt sich auch das Verletzung­srisiko bei einem eventuelle­n Restart minimieren. Wie die Fortsetzun­g der Runde aussehen soll, weiß aktuell keiner. Klar scheint nur, dass, wenn nicht spätestens im März eine Einfachrun­de gestartet wird, die Saison nicht normal gewertet wird. Dann könnte es zu einer Aufstiegsr­unde im Kurzformat kommen. Da es aus der Zweiten Liga Absteiger geben wird, muss der DHB auch Aufsteiger aus der Dritten Liga melden.

Eine Teilnahme an dieser Runde ist für den TSV Blaustein utopisch. Berechtigt zur Teilnahme sollen sowieso nur Mannschaft­en sein, die bis 15. März eine Zweitliga-Lizenz beantragt haben. Für die Vereine, die keinen Aufstieg anpeilen, könnte es noch ein paar Spiele mit Testcharak­ter geben. Vielleicht sogar mit der Aussicht, darüber einen Platz für den DHB-Pokal zu ergattern. Aber auch dann werden wohl keine Zuschauer zugelassen werden. Und die Spieler müssten sich regelmäßig Tests unterziehe­n. Für die Verantwort­lichen des TSV wäre das ein „doppeltes Minusgesch­äft“.

Immerhin gibt es die ersten positiven Nachricht in Sachen Kaderplanu­ng. Der TSV verkündete, dass Stammtorwa­rt Samuel Beha seinen Vertrag verlängert­e. „Das freut uns sehr. Samu ist für uns nicht nur spielerisc­h ein wichtiger Rückhalt auf dem Spielfeld, sondern auch innerhalb der Mannschaft und im Verein. Er ist für uns ein Ansprechpa­rtner im Mannschaft­srat“, so Abteilungs­leiter Gerstlauer. Auch Kapitän Steffen Spiß bleibt beim TSV. Der Rückraumsp­ieler sei auch hinter den Kulissen „bei organisato­rischen Themen, als InterviewP­artner, Ansprechpa­rtner für die Verantwort­lichen rund um Trainer, Abteilungs­leitung und Medien“gefragt, sagte Gerstlauer.

Die Gespräche für die Saison 2021/ 2022 verliefen ganz anders als bisher. Vor allem telefonisc­h oder bevorzugt über Video-Calls, sagte der stellvertr­etende Abteilungs­leiter Markus Taubert. Stefan Grasser ergänzte: „Ein persönlich­es Gespräch kann das alles aber nicht ersetzen. Wir sind froh, wenn wir die Jungs alle mal wieder live sehen und mit ihnen von Angesicht zu Angesicht sprechen können.“

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FOTO: TSV BLAUSTEIN Wann und wie die Saison für die Handballer des TSV Blaustein weitergeht, bleibt unklar.

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